Nackte bekleiden
In der spanischen Stadt Murcia beteiligen sich die Barmherzigen Brüder seit 20 Jahren am diözesanen Sozialzentrum „Jesús Abandonado“ („Verlassener Jesus“). Es steht allen offen, die – aus welchen Gründen auch immer – kein geregeltes Leben mehr führen können: Menschen, die von Armut und Hoffnungslosigkeit geplagt werden, mit Drogen- und Alkoholproblemen kämpfen, kein Dach über dem Kopf haben oder arbeitslos sind.
Kleidung für Hilfsbedürftige
Vier Barmherzige Brüder, zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich dort. Im vergangenen Jahr waren es 13.067 Personen, die sie aufnahmen und so lange begleiteten, bis sie wieder selbst ihr Leben in die Hand nehmen konnten. „Unser größter Erfolg ist es, wenn die Menschen nicht mehr zu uns kommen müssen“, erklärte kürzlich Stiftungspräsident José Moreno. „Wir schauen nicht auf die Zahlen, sondern auf die Würde der Menschen, die wir betreuen. Jeder Einzelne zählt!“
Wer nichts oder nur sehr wenig zum Anziehen hat, wird im Sozialzentrum mit einem Mantel, einem Hemd, einem Pullove oder Schuhen ausgestattet. „Nackte bekleiden“ ist hier eine Lebensrealität; ein kleiner Baustein im umfassenden Betreuungskonzept, das neben Nahrung und Kleidung auch medizinische und psychologische Unterstützung sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vorsieht.
Kleiderkammer im Sozialzentrum „Jesús Abandonado“ in Murcia.