Betrübte trösten

„Die Verkündigung Jesu“, erklärt Papst Franziskus, „nennt uns diese Werke der Barmherzigkeit, damit wir prüfen können, ob wir als seine Jünger leben oder eben nicht.“

In der Krankenhausseelsorge geht es oft darum, Betrübte zu trösten. Frater Richard Pampuri Jombik, Prior in Bratislava, weiß das aus eigener Erfahrung. „PatientInnen, die eine Krisensituation durchmachen, schaffen es alleine oft nicht. Darum kommt ihnen der Krankenhausseelsorger zu Hilfe. Er kümmert sich aber auch um die MitarbeiterInnen. Sie müssen sich in ihrer Arbeit ja immer wieder den Problemen der Kranken und ihrer eigenen Hilflosigkeit stellen.“

Ein guter Zuhörer sein

Der Seelsorger bemüht sich im persönlichen Gespräch, gut zuzuhören und sein Gegenüber erzählen und ausreden zu lassen. Manchmal ergebe sich auch ein tiefes Glaubensgespräch. „Unsere Freude kommt ja aus Gott, aus dem Gebet“, sagt Frater Richard. „Wenn wir vergessen zu beten, fühlen wir uns bald untröstlich – weil wir die Verbindung mit der Quelle des Trostes abschneiden.“ In Gedanken bei Gott zu verweilen, sei immer ein Trost.

Frater Richard erinnert sich noch gut an einen jungen Mann, der nach einem missglückten Selbstmordversuch ins Krankenhaus gekommen war. „Eigentlich wollte er diese Tat gar nicht begehen. Aber alleine hat er den Weg zum Trost nicht gefunden.“ Auf der Bettenstation konnte sich Frater Richard ausführlich mit ihm unterhalten. „Zwei Stunden später sah er keinen Grund mehr, sich das Leben zu nehmen, und konnte getröstet und wiederhergestellt entlassen werden.“

Was für Frater Richard selbst der größte Trost ist? „Zu erkennen, dass ich nicht alleine bin. Dass ich mit den anderen Gemeinschaft und Freundschaft teilen darf.“

Frater Richard Pampuri Jombik ist Prior in Bratislava.