Unrecht ertragen

Werke der Barmherzigkeit

Im Jahr der Barmherzigkeit 2016 lädt Papst Franziskus ein, über die Werke der Barmherzigkeit nachzudenken. Die Erfahrungen einiger Barmherziger Brüder in Tschechien zeigen, was es heißt, Unrecht zu ertragen.

 

Frater Ladislaus, Frater Adalbert und Frater Stanislaus mussten in Tschechien sowohl die Herrschaft der Nationalsozialisten als auch der Kommunisten miterleben. Der 2014 verstorbene Frater Ladislaus wurde unter beiden Regimen zu Zwangsarbeit verpflichtet. Gerne darüber geredet
hat er nicht. „Wir haben in einer Bleigießerei gearbeitet und in Holzbaracken gewohnt. Überleben konnten wir nur, weil wir jung waren“, sagte er über seine Erlebnisse während der NS-Zeit.

 

 

Massive EinschränkungenIn der Zeit des Kommunismus bestimmten die Behörden Aufenthaltsort und Tätigkeit der Ordensleute. So mussten Frater Ladislaus und der vor kurzem verstorbene Frater Adalbert 1960 ihre Arbeit am Prager Ordenskrankenhaus beenden. Frater Ladislaus wurde in das ehemalige Benediktinerkloster Broumov geschickt: „Hier wurden wir bewacht und durften uns nicht frei bewegen“, erinnerte er sich. Frater Adalbert benötigte nach seiner Priesterweihe 1973 die Zustimmung der Kommunisten zu seiner Pfarrstelle.

 

Der 2013 verstorbene Frater Stanislaus hätte unter den Kommunisten sein begonnenes Theologiestudium nur weiterführen dürfen, wenn er den Orden verlassen hätte. Er lehnte ab und blieb im Orden. Die vielleicht schlimmste Verfolgung musste er in Prostějov erleben: Die Geheimpolizei besuchte den Konvent mehrmals in der Woche und verfolgte die Brüder hier auf Schritt und Tritt, zum Teil bis auf die Toilette.

 

Diese drei und alle anderen Barmherzigen Brüder in Tschechien mussten schlimme Zeiten durchleben, und doch haben sie für ihre Unterdrücker gebetet.

 

Fratres Ladislaus und Adalbert mit dem Coelestin-Preis

Die beiden inzwischen verstorbenen Fratres Ladislaus (l.) und Frater Adalbert wurden 2010 mit dem Coelestin-Preis ausgezeichnet.

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"Barmherzige Brüder"

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