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Unser Leitgedanke "Das Herz befehle!" geht auf den Ordensstifter der Barmherzigen Brüder, den hl. Johannes von Gott, zurück. In der Phase einer unheilbaren fortschreitenden Erkrankung brauchen Menschen unsere Anteilnahme – jemanden, der zuerst zuhört, ehe er Antworten gibt – Helfer mit dem Mut, über all das zu reden, worüber der schwer Erkrankte mit ihnen reden will – die Freiheit, Gefühle äußern zu dürfen und ein "miteinander begegnen" in Wahrheit und Wahrhaftigkeit.
Aufgrund des onkologischen Schwerpunktes wurde der Grundgedanke der palliativen Pflege und Palliativmedizin schon lange vorher in unseren Haus gelebt. So fungierte eine diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester bereits als „Brückenschwester" und begleitete bei Bedarf Patienten zu Hause weiter.
Team der Palliativstation "Heiliger Johannes von Gott" des Krankenhauses St. Veit/Glan mit Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, D.E.A.A.
EntstehungsgeschichteÄrztlicherseits war die Palliativstation zunächst ein gemeinsames Projekt der Abteilungen Innere Medizin und Anästhesiologie und Intensivmedizin. In weiterer Folge übernahm die Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin die Leitung der Palliativstation. Über die Jahre hinweg etablierte sich eine hervorragende Kooperation mit den onklogischen Schwerpunktstationen im Haus, wobei diese Zusammenarbeit in beide Richtungen geht – Patienten, bei denen eine kurative Therapie nicht mehr möglich ist, werden der Palliativstation zugewiesen bzw. werden Patienten für bestimmte Therapien auf andere Stationen verlegt.
Ende 2004 wurde vom Land Kärnten das Projekt „Mobiles Palliativteam" gestartet. Von den drei Kärntner Teams ist eines fix an der Palliativstation unseres Hauses stationiert und fungiert als Schnittestelle zwischen intra- und extramuralem Bereich. Als fachliche Ergänzung des behandelnden Arztes, der mobilen Pflegedienste und der sozialen Dienste unterstützen die Mitarbeiter den Patienten und die Angehörigen bei speziellen medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Fragen, die bei der Betreuung zu Hause auftreten können.
Was versteht man unter „Palliativmedizin"?
„Palliativbetreuung dient der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dies geschieht durch Vorbeugung und Linderung von Leiden mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psychosozialer und spiritueller Natur."
(Weltgesundheitsorganisation, 2002)
ZielgruppeDie Palliativmedizin richtet sich an Patienten mit einer fortschreitenden, unheilbaren Erkrankung. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und Linderung von Krankheitssymptomen. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Wünsche, Ziele und das Befinden des Patienten.
Palliativstation – Unterschied zu einem HospizEine Palliativstation darf jedoch nicht als Hospizstation verstanden werden. Im Gegensatz zum Hospiz, wo Patienten in der Sterbephase, d.h. den letzten Lebenswochen bzw. –tagen begleitet werden, werden Patienten an unserer Palliativstation über einen langen Zeitraum – oft auch viele Jahre – betreut. Schwerpunkt der Betreuung ist die medizinische und pflegerische Grundversorgung mit Schmerztherapie, Therapie von Übelkeit, Versorgung chronischer Wunden, Behandlung von Atemnot u.ä.
Die besondere Aufgabe ist dann, Familien wieder zusammen zu führen, Patienten und deren nächste Angehörige auf dem gemeinsamen Weg zu begleiten und ihnen Hoffnung und dem Leben einen Sinn zu geben.
Durch das Zusammenwirken von gut geführter Palliativstation und mobilem Palliativteam kann vielen Patienten immer wieder ein Aufenthalt zu Hause bei ihren Familien ermöglicht werden. Dies bedeutet mehr Zeit im Kreis der Lieben und weniger Zeit im Krankenhaus.
Das palliativmedizinische Angebot reicht von Akupunktur, Aromapflege, Beratung und Begleitung, verschiedensten Therapieangeboten in allen Krankheitsphasen bis zur Trauerbegleitung.
Was unterscheidet eine Palliativstation von anderen Stationen?
Baulich unterscheidet sich unsere Palliativstation durch die Verwendung von warmen Farben und viel Holz.
Es gibt einen Brunnen und Lichttherapie.
Es herrscht eine ruhige, angenehme Wohlfühlatmosphäre ohne die sonst übliche Hektik des Krankenhausbetriebes.
Im Mittelpunkt der ganzheitlichen Betreuung durch unser speziell geschultes Personal steht die Erhaltung bestmöglicher Lebensqualität durch Linderung belastender körperlicher und seelischer Symptome. In einem gemeinsamen Gespräch unter Einbeziehung des Patienten, der Angehörigen und des Teams („runder Tisch") wird abgewogen, wie eine verbesserte Lebensqualität für den Betroffenen erreicht werden kann.
Es gibt fast nichts, was man auf dieser Station nicht darf. So wird beispielsweise auch Rauchern in einem rauchfreien Krankenhaus die Möglichkeit gegeben, das „Verbotene" zu tun. Auf der Station gibt es die Möglichkeit für Familienfeierlichkeiten (Weihnachten, Ostern, Geburtstag) in unserem „Raum der Begegnung" mit Küche und Wohnzimmer. Für Angehörige gibt es bei Bedarf eine Übernachtungsmöglichkeit.
Viele Disziplinen, wie z. B. Seelsorge, psychologischer Dienst, Sozialarbeiter, Physiotherapie, ehrenamtliche Mitarbeiter, etc. tragen zu einer ganzheitlichen Betreuung bei.