Feierliche Profess

Frater Thomas Pham OH

Frater Thomas legte am 12. Juli 2014 seine Feierliche Profess in der Wiener Klosterkirche ab. Zur Feier waren zahlreiche Brüder aus dem In- und Ausland sowie viele MitarbeiterInnen gekommen.

 

„Meine Eltern hatten schon vor ihrer Hochzeit den Wunsch geäußert, dass ihr ältestes Kind in ein Kloster eintreten oder Priester werden sollte“, erzählt Frater Thomas Pham. Und so war der Lebensweg für ihn, als den Ältesten von acht Geschwistern, vorgezeichnet. Dass ihn dieser Weg aus Vietnam zu den Barmherzigen Brüdern nach Österreich führen würde, ahnte aber niemand.

 

1980 in einem Dorf im mittleren Teil Vietnams geboren, wuchs Frater Thomas in einer religiös geprägten Familie auf. Ab seinem zehnten Lebensjahr lebte er auf Wunsch der Eltern bei seinem Heimatpfarrer, der so gemeinsam mit den Eltern die Basis für den Glauben legte.

 

Nach der Matura begann Frater Thomas ein Journalistik-Studium. Doch der Erzbischof seiner Diözese riet ihm, das Studium nicht fortzusetzen wenn er einen geistlichen Beruf ergreifen wolle, da unter der kommunistischen Herrschaft keine Möglichkeit bestehe, frei zu schreiben. So beendete Frater Thomas das Studium und arbeitete in der Diözese. In dieser Zeit lernte er über eine Vietnamesin, die in Wien wohnt, den damaligen Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder, Frater Paulus Kohler, kennen. Der lud ihn ein, nach Österreich zu kommen. „Mein Erzbischof riet mir, die Einladung anzunehmen“, erinnert sich Frater Thomas und er entschied sich für diesen Weg.

 

Die erste Zeit in Österreich war für den damals 23-Jährigen nicht einfach. Vorerst stand das Erlernen der deutschen Sprache auf dem Programm. Danach absolvierte Frater Thomas das Noviziat in Graz-Eggenberg, das Scholastikat in Regensburg und machte die Ausbildung zum Pflegehelfer.

 

Nun arbeitet er im Wiener Ordenskrankenhaus auf der Station A 5.1 und ist seit kurzem für die Postulanten, also die Ordenskandidaten, verantwortlich. Derzeit betreut er zwei junge Männer aus der Slowakei. Weiters ist er für die Wiener Klosterkirche zuständig.

 

Als Spruch für seine Feierliche Profess hat er „Alles ist Gnade“ gewählt. „Wenn ich zurückblicke, was ich alles auf meinem Lebensweg und meinem Weg im Orden von Gott bekommen habe - das war alles Gnade“, erklärt er die Wahl dieses Spruchs.

 

 

Impressionen von der Feier

Feierlicher Einzug in die Kirche

 

Pater Provinzial Ulrich Fischer und Frater Thomas

 

 

Während der Allerheiligen-Litanei liegt der Professe zum Zeichen seiner Ganzhingabe an Gott vor dem Altar auf dem Boden.

 

Frater Thomas legt die Profess vor Pater Provinzial Ulrich Fischer ab.

 

Nach der Ablegung der Gelübde (Armut, Gehorsam, Ehelosigkeit und Hospitalität) unterschreibt Frater Thomas seinen Professbrief auf dem Altar und zündet die Professkerze an.

 

Frater Paulus Kohler, Frater Thomas Pham und Pater Provinzial Ulrich Fischer (v. l.)

 

Segensgebet über Frater Thomas

 

Überreichung von Kreuz und Rosenkranz

 

Eltern, Verwandte und Freunde von Frater Thomas

 

Zahlreiche Brüder aus dem In- und Ausland nahmen am Festgottesdienst und der anschließenden Feier teil.

 

Frater Thomas hielt zum Abschluss eine sehr persönliche und bewegende Dankesrede auf Deutsch und Vietnamesisch. 

 

Frater Saji Mullankuzhy (Prior in Wien, oben) und Frater Seraphim Schorer (Prior in Regensburg) bei der Gratulation

 

Abschließendes Gruppenfoto im Garten des Wiener Konventes der Barmherzigen Brüder 

 

  

Die Profess – weiterführende Informationen

Im katholischen Ordensrecht ist die Profess das feierliche Versprechen, in einem Orden die evangelischen Räte zu befolgen. Der Professe weiht sein ganzes Leben dem Dienst an Gott und dem Dienst an den Menschen und wird damit in die jeweils konkrete Gemeinschaft eingegliedert. Grundsätzlich unterscheidet man die zeitliche und die feierliche Profess. Die zeitliche Profess wird bei den Barmherzigen Brüdern für ein Jahr abgelegt und immer wieder erneuert, bis die Ablegung der feierlichen Profess für das ganze Leben erfolgt.

 

Der zeitlichen Profess geht die Zeit der Erprobung im Postulantat und Noviziat voraus, der feierlichen Profess die des Scholastikates. Die Ablegung der Profess wird durch die Professurkunde dokumentiert.

 

Die Barmherzigen Brüder legen nicht nur die drei klassischen Ordensgelübde Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam ab, sondern auch ein viertes, das der Hospitalität, mit dem sie sich in die besondere Nachfolge ihres Gründers, des heiligen Johannes von Gott, stellen.

 

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