Harninkontinenz - weg mit dem Tabu!

Anlässlich der World Continence Week wurde von uns in Eisenstadt die Möglichkeit geboten, sich direkt bei Ärzten zum Thema Inkontinenz zu informieren!

 

Die Woche vom 20. bis 26. Juni 2016 stand international ganz im Zeichen von Blasen- und Darmschwäche. Die Initiative der International Continence Society (ICS) soll weltweit das Bewusstsein für die Volkskrankheit stärken und für dessen Behandelbarkeit sensibilisieren.

 

Für Interessierte und Betroffene gab es am 22. Juni von 9.00 bis 13.00 Uhr einen Informationsstand in der Aula, wo medizinisches Personal für Fragen zum Thema Harninkontinenz zur Verfügung stand.

 

Prim. Univ.-Prof. Dr. Lothar C. Fuith am Infostand mit Ass. Dr. Rita Tjoa
Prim. Univ.-Prof. Dr. Lothar C. Fuith am Infostand mit Ass. Dr. Rita Tjoa
Auch Plakate wurden für den Infostand angefertigt, um alles Wissenswerte zum Thema zu illustrieren.
Auch Plakate wurden für den Infostand angefertigt, um alles Wissenswerte zum Thema zu illustrieren.
Ärzte wechselten sich in der Standbetreuung ab und beantworteten Fragen.
Ärzte wechselten sich in der Standbetreuung ab und beantworteten Fragen.
Frt. Johnson schaute auch vorbei und blätterte in den Infobroschüren für Betroffene und PatientInnen.
Frt. Johnson schaute auch vorbei und blätterte in den Infobroschüren für Betroffene und PatientInnen.

 

Harninkontinenz - weg mit dem Tabu!

Blasen- und Darmschwäche zählt zu den häufigsten Volkskrankheiten. Trotzdem ist der unkontrollierte Harn- oder Stuhlverlust in unserer sonst so aufgeklärten Gesellschaft nach wie vor ein Tabu: Obwohl rund 1 Million Österreicherinnen und Österreicher mit dem Problem konfrontiert sind, ertragen zwei von drei Betroffenen ihr Leiden still und unbehandelt. Im Rahmen der Welt Kontinenz Woche finden österreichweit eine ganze Reihe von Aktivitäten statt, um Betroffene zu erreichen und die Aufmerksamkeit und das Verständnis für das Thema Blasenschwäche weiter zu steigern.

 

Unser Ziel ist es, Betroffene, Angehörige, Pflegende und alle mit dem Thema konfrontierten Personen zu motivieren, früher bzw. überhaupt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aus Scham und mangelnder Information gehen nur wenige zum Arzt und holen sich medizinische Hilfe. „Gegen Blasen- und Darmschwäche kann man etwas tun. Inkontinenz ist kein Schicksal das man ertragen muss und keine normale Begleiterscheinung des Älterwerdens, sondern eine Erkrankung wie viele andere auch“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Lothar C. Fuith, Vorstand unserer gynäkologischen der Abteilung und Vorsitzender der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ).

 

 Verschiedene Arten

Es gibt unterschiedliche Formen von Inkontinent, zum Beispiel unterscheidet man zwischen Belastungs- und Dranginkontinenz.

 

Belastungsinkontinenz ist bei älteren Frauen häufig mit einer Dranginkontinenz kombiniert. Belastungsinkontinenz betrifft auch schon jüngere Menschen. Hier sind die Blase und der Blasenmuskel gesund, der Schließmuskel meist beeinträchtigt und der Beckenboden oft schwach. Beckenbodentraining ist eine gute Maßnahme, um dem vorzubeugen. Vor allem Frauen mittleren Alters, nach Geburten sowie in oder nach den Wechseljahren, verlieren Harn unter alltäglichen Belastungen: beim Husten, Niesen, Heben oder auch bei schnellerem Gehen.

 

Die Ursachen einer Reizblase mit Dranginkontinenz sind vielfältig und reichen von Erkrankungen der Harnblase über wechselbedingten lokalen Hormonmangel im Intimbereich bei der Frau, Abflussbehinderung beim Mann durch eine vergrößerte Prostata bis zu altersbedingten oder krankhaften Veränderungen im Zentralnervensystem, die dazu führen, dass die Blasenkontrolle nicht mehr so gut funktioniert wie früher.

 

 

Behandlung der Inkontinenz

Bei der Behandlung der Blasenschwäche wird zwischen konservativer und operativer Therapie unterschieden. Die konservative und medikamentöse Therapie kann von den Betroffenen selbst sehr stark beeinflusst werden, indem der Lebenswandel geändert wird. Beispielsweise durch Gewichtsabnahme um den Beckenboden zu entlasten, vorsichtiges Heben von Lasten, aufhören mit dem Rauchen und ganz wichtig das Beckenbodentraining. Zu den operativen Methoden zählen beispielsweise diverse Implantate bei der Frau oder beim Mann.

 

 

Blasenschwäche bei der Frau

„Auch wenn Frauen aufgeklärter sind als Männer, so informiert nur ein kleiner Teil der Patientinnen den Gynäkologen ihres Vertrauens über eine Blasenschwäche. Noch immer besteht der Irrglaube, dass eine schwache Blase eine natürliche Folge einer Schwangerschaft oder eine normale Begleiterscheinung des Älterwerdens sei. Dem ist aber nicht so! Mit Blasenschwäche muss man sich nicht abfinden. Alle Formen von Inkontinenz sind behandelbar – die wichtigsten Schritte lauten: den Arzt aufzusuchen, das Problem anzusprechen, die Diagnose zu stellen und anschließend gemeinsam an der Therapie zu arbeiten. Für die Belastungsinkontinenz versprechen beispielsweise Bandoperationen, die wir auch hier im Eisenstädter Krankenhaus durchführen, eine sehr hohe Erfolgsquote „, erläutert Prim. Univ.-Prof. Dr. Lothar C. Fuith.

 

„Ich kann nur immer wieder appellieren, dass von Blasenschwäche betroffene Frauen – und natürlich auch Männer – ärztlichen Rat einholen. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich, dass alle Formen von Inkontinenz behandelbar sind. Man muss nur den Schritt wagen und Hilfe suchen. Im Eisenstädter Krankenhaus der Barmherzigen Brüder stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite“, so Prof. Fuith abschließend.

 

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