
Mit Mama synchronisiert
Die ersten neun Monate sind ausschlaggebend. In dieser Zeit entwickeln Babys ihr soziales Gehirn, die Grundlage für spätere Beziehungen, Empathie und emotionales Verhalten. Wichtig ist dabei die richtige Interaktion zwischen Mutter und Kind. Bei direktem Augenkontakt synchronisieren sich die Gehirne von Mutter und Kind – je besser der neuronale Gleichtakt, desto besser ist der Lernerfolg. Es gibt demnach nichts Wichtigeres, als körperlich und emotional anwesend zu sein und eine echte Verbindung zu seinem Kind herzustellen.
„Wie bei allen Säugetieren ist auch beim Menschen das Gehirn nach der Geburt noch nicht ausgereift. Etwa 80 Prozent der Entwicklung finden erst danach statt. Damit sich das Gehirn voll ausbilden kann, ist der enge Kontakt zur stillenden Mutter essenziell. Dabei beeinflusst das reife Gehirn der Mutter das unreife des Kindes. Diesen Mechanismus nennen wir Synchronisierung von Biologie und Verhalten. In den Synchronizitätsmomenten kommt es sogar zu einer Synchronie der Herzfrequenzen“, so die israelische Psychologin und Neurobiologin Prof. Dr. Ruth Feldman.
Kuschelhormon
Die Intensität der Synchronisierung ist von Mutter zu Mutter verschieden, manchen fällt es leichter, manchen sehr schwer. Vor allem Depressionen oder Angstzustände der Mutter wirken sich negativ auf das Kind aus. Ausgleichend wirkt hier das Kuschelhormon Oxytocin, das den Stressabbau unterstützt. Dazu die fünffache Mutter Feldman: „Studien haben ergeben, dass auch Väter einen ähnlichen Oxytocin-Spiegel aufweisen wie Mütter. Das bedeutet, dass auch diese biologisch darauf ausgerichtet sind, sich um das Kind zu kümmern. Wichtig sind enge Kontakte. Oxytocin ist auch mit dem Immunsystem verbunden, das heißt, wenn man seine Liebsten jeden Tag mindestens 30 Sekunden lang umarmt, ist das ein wahrer Gesundheitsbooster.“
Ist die Synchronisierung gut, können Mütter sogar die Schmerzen ihrer Kinder oder ihre Intentionen fühlen: Warum schreit das Baby, hat es Hunger, ist es müde oder hat es eine schmutzige Windel? Ist die Synchronisation jedoch schlecht, das heißt, wenn die Mutter nicht verfügbar ist, zum Beispiel weil sie aufs Handy sieht, anstatt ihr Kind anzusehen, wirkt sich das negativ auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns aus. „Scans haben gezeigt, dass Fürsorge das Gehirn aufleuchten lässt. Ist die Mutter nicht verfügbar, zeigen sich nur geringe Gehirnaktivitäten“, so Feldman.
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