
Im Einklang mit der Natur
Die Liebe zur Natur begleitet mich bereits mein ganzes Leben lang. Pfanzen und ihre Inhaltsstoffe faszinieren mich ebenso wie der menschliche Körper. Die Berufswahl der Apothekerin war somit für mich naheliegend, denn ein Teil des Pharmaziestudiums vermittelt das Wissen von den Inhaltsstoffen der Pflanzen und die Kunst, diese so zu verpacken, dass die Gesundheit größtmöglich profitiert.
Vor fast zehn Jahren habe ich mir gemeinsam mit meinem Mann, einem Architekten mit Hang zum Grünen, einen Lebenstraum erfüllt und eine Landwirtschaft in Graz gekauft. Wir bewirtschaften nebenberuflich diesen kleinen Hof naturnah nach den Prinzipien der Permakultur. Im Frühjahr findet ein kleiner Jungpflanzenverkauf mit Raritäten und Besonderheiten statt, denn diese bauen wir mit viel Liebe und Überzeugung an. In unserem Garten und auf unseren Feldern leuchtet einem die Vielfalt entgegen, bei über 30 verschiedenen Tomatensorten ist immer eine dabei, die Schädlingen oder Wetterereignissen trotzt.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Pflanzen haben mit ihrem Spektrum an Inhaltsstoffen Strategien entwickelt, um mit ihrer Umwelt zu interagieren. Diese Stoffe dienen nicht primär dem Leben der Pflanze, aber sie sichern ihr Überleben. Sie schützen sie vor Hitze, Kälte und Fraß-Feinden, aber auch gegen Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze. Außerdem locken Pflanzen damit Tiere wie etwa Bestäuber an. So enthält ein Tropfen ätherisches Rosenöl, das aus dem Wasserdampfdestillat der Blüten gewonnen wird, über 400 verschiedene Substanzen. Fantastisch, wenn man sich näher damit beschäftigt und mit diesem unglaublichen Reichtum an aktiven Stoffen konfrontiert ist. Viele dieser Stoffe sind auch für unsere Gesundheit vorteilhaft. Die Pflanze bildet diese Stoffe aber adaptiv, das heißt angepasst an die Bedingungen, denen sie ausgesetzt ist. Dazu gehören auch „Schädlinge“, denn die Pflanze bildet mehr von diesen Inhaltsstoffen, um bei einem Befall geschützt zu sein.
Das ist der Grund, warum es mir sehr wichtig ist, naturnah zu arbeiten und trotz des Anbaus ein funktionierendes Ökosystem zu etablieren. Während der warmen Jahreszeit können wir uns mittlerweile fast vollständig selbst versorgen. In den vergangenen Jahren haben wir über 100 verschiedene Bäume und Sträucher und zahllose Stauden gepflanzt, um die Diversität zu fördern. Wir haben Wildblumenwiesen gesät und Pflanzen für Schmetterlinge etabliert, was auch die Fledermaus-Population stärkt, Brennnessel und Pfefferminze säumen den Gemüsegarten. Unsere Felder und der Gemüsegarten sind außerdem von Bäumen und Wildhecken umgeben. Ich würde einmal sagen, in meinem Garten brummt beim Insektenleben mittlerweile auch die Vielfalt. Manchmal sitze ich einfach nur in der Wiese und beobachte und staune, das sind die Momente, aus denen ich unglaubliche Kraft schöpfe, denn die Arbeit, die diese Art des Anbaus mit sich bringt, darf man nicht unterschätzen.
Den gesamten Beitrag "Im EInklang mit der Natur" können Sie hier downloaden.
Sie wollen mehr über Inhalt dieser Ausgabe erfahren?
Hier können Sie sich das Inhaltsverzeichnis anschauen.