Ein Jahr in Salzburg
Granatapfel: Haben Sie damit gerechnet, dass Sie nach dem Provinzkapitel im Februar 2018 mit einem Leitungsamt betraut werden?
Frater Michael: Nein, überhaupt nicht. Ich habe damals in den Lebenswelten Steiermark gelebt, weil ich die Arbeit mit behinderten Menschen kennenlernen wollte. Und parallel dazu habe ich im Rahmen meiner Psychotherapie-Ausbildung ein dreijähriges Turnus-Fachspezifikum an der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Standort Eggenberg der Barmherzigen Brüder Graz absolviert.
Nach dem Provinzkapitel hat mir Provinzial Saji in einem Einzelgespräch gesagt, er habe mich für eine amtliche Rolle vorgesehen und ich werde nicht in Kainbach bleiben. Ich habe das vorerst irgendwie verdrängt, bis er mir zwei Wochen später mitgeteilt hat, dass ich als Prior nach Salzburg berufen werde.
Haben Sie sich auf das Amt als Prior speziell vorbereitet?
Eigentlich nicht, aber meine Ausbildungen zum Diplomierten Lebens- und Sozialberater und zum systemischen Familientherapeuten sind mir sehr hilfreich. Gruppendynamik, Gesprächsführung, Organisation - das ist mir alles nicht neu und ich bin auch noch weiter lernfähig. Jetzt absolvierte ich den Lehrgang für Führungskräfte, den der Orden für seine MitarbeiterInnen anbietet.
Wie haben Sie sich als Prior eingearbeitet?
Zuerst habe ich Einzelgespräche geführt – mit den Mitgliedern der Kollegialen Führung, den Primarii, Oberärzten, Assistenzärzten und Stationsleitungen. Dabei ging es mir um ein gegenseitiges Kennenlernen. Ganz grundsätzlich möchte ich die führenden MitarbeiterInnen arbeiten lassen, aber ich sehe es als mein Recht und meine Pflicht an gewissen Schritten mitzuwirken. Ich gehe auch immer wieder zu den Teambesprechungen in der Pflege. Mir ist wichtig, mich zu zeigen, damit die MitarbeiterInnen merken, dass ich nicht unnahbar bin. Ich bin auch immer wieder im Haus unterwegs, nicht als Aufsicht oder zur Kontrolle, sondern um den Menschen zu begegnen. Mit Besuchen in den Krankenzimmern bin ich vorsichtig. Ich achte die Selbstbestimmung und Intimsphäre der PatientInnen und entscheide daher nach Gespür und Bedarf ob ich hineingehe.
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Die Barmherzigen Brüder des Konventes Salzburg
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Gesundheit & Lebenshilfe
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- Sucht: Unbändiger Drang und intensive Gefühle
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- Kunsttherapie: Bilder statt Worte
- Lebenswelt: Eine Erfolgsgeschichte
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- Hildegard von Bingen: Putztag für die Organe
- Heimisches Superfood
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- Rezepte: Aus der Erde auf den Teller
Barmherzige Brüder & Christliche Welt
- Frater Michael: Ein Jahr in Salzburg
- Brüdertage: Zukunftsfähige Hospitalität
- Nachruf: Trauer um Frater Engelbert
- Rückkehr nach Kritzendorf
Kultur & Gesellschaft
- Gedankensplitter: Gartenglück
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