Evangelische Räte werden in der katholischen Kirche Worte des Evangeliums genannt, die für das christliche Leben nicht unbedingt geboten, wohl aber angeraten und in ihrer Befolgung Ausdruck der Freiheit aus der Gnadengabe Gottes sind: ehelose Keuschheit, Armut und Gehorsam. Die Evangelischen Räte wollen keine zweistufige Moral begründen, sondern bleiben dem christlichen Hauptgebot der Gottes- und Nächstenliebe untergeordnet und weisen nur einen eigenen Weg zur christlichen Vollendung.
Seit dem Mittelalter gingen die Evangelischen Räte ein in die Gelübde der Ordensgemeinschaften. Ein Gelübde ist in den Religionen allgemein ein feierliches Versprechen (Profess), in dem sich der Gelobende zu etwas verpflichtet. Neben den drei klassischen Ordensgelübden Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam geloben die Barmherzigen Brüder als viertes die Hospitalität.