Gedanken zum Osterfest
Aufstehen dürfen, sich bewegen können, frei sein, nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein - welch ein Geschenk, das uns täglich neu geschenkt wird. Es ist nicht selbst-verständlich. Wer krank ist, kann ein Lied davon singen. Und wer - wie wir täglich mit kranken, mit alten und einsamen Menschen zu tun hat - der kann erst recht ein Lied davon singen.
Die Ahnung dessen, was aufstehen bedeutet, hilft dazu, eine Ahnung davon zu bekommen, was Ostern, was das Fest der Auferstehung meint. Denn hier geht es zuvor um ein Liegen, das den Namen Tod trägt. Kein Mensch kann aus eigener Kraft aus dem Tod auferstehen. Aus dem Tod kann man nur auferweckt werden, so wie wir aus dem Schlaf aufgeweckt werden.
Das ist der unglaubliche Glaube der Christen, dass Jesus von den Toten erweckt wurde. Diesen Glauben haben wir Menschen uns nicht ausgedacht. Dieser Glaube ist ein Geschenk, so wie das Leben Jesu Christi, seine Taten und Worte ein Geschenk an diese Welt sind.
Deswegen ist Ostern ein Fest des Jubels, des Dankes, des Singens. Wie die Osterfeuer den Abend erleuchten und wie die Sonne morgens neu mit ihrem hellen Licht aufgeht, so möge der Osterglaube an den Auferstan-denen in unseren Herzen neu aufgehen und Licht in diese Welt bringen.
Wer der Osterbotschaft glaubt, darf Hoffnung haben: für seine Lieben, für die uns Anvertrauten, für die von der Pandemie Betroffenen, für Menschen in den Krisengebieten der Welt - und für sich selbst. Denn die Hoffnung kann Kraft geben für eine Liebe, die „Berge versetzen“ kann.
So wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest:
Der Herr ist auferstanden - er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja!
Ihr Pater Ulrich.