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„Alt“, sagt die Psychologin Fiona Rupprecht, „sind immer die anderen.“ In den Augen einer 30-Jährigen sind es die 60-Jährigen, ist man 60, findet man Menschen jenseits des 75. Geburtstages alt. „Und für die ganz kleinen Kinder ist bereits ein Grundschulkind alt“, beschreibt Rupprecht ein Phänomen, das man aus der eigenen Kindheit kennt.
Die Psychologin beschäftigt sich an der Universität Wien mit der Psychologie des Alterns und bestätigt die Erfahrung, die viele in einer Gesellschaft machen, in der Jugendlichkeit einen hohen Stellenwert hat: „Man schiebt das Alt-Sein immer weiter nach hinten. Keiner will so richtig alt sein.“ Grund dafür seien die zu negativen Bilder, die Menschen vom Alter haben. Gebrechlichkeit, Hilfsbedürftigkeit, eingeschränkte kognitive Fähigkeiten: Mit dem Alter werden Defizit und Mangel assoziiert. „Stärken des Alters, etwa dass man sich selbst besser kennt und zu anderen Menschen engere und positivere Beziehungen hat, finden leider nur langsam Einzug in unsere Vorstellungen vom Älterwerden“, sagt Fiona Rupprecht.
Positive Altersbilder
Individuelle und gesellschaftliche Altersbilder wirken sich in zweierlei Hinsicht aus: Sie prägen einerseits den Umgang mit älteren Menschen. Im schlimmsten Fall können sie zu Ausgrenzung und Abwertung führen, im Idealfall dazu, die Potentiale älterer Menschen wahrzunehmen und wertzuschätzen. Welche Bilder jemand vom Älterwerden hat, beeinflusst andererseits, wie er oder sie das eigene Älterwerden erleben wird.
Forschungen zeigen: Je positiver man dem Alter gegenübersteht, umso eher wird man später zufrieden sein. Selbst die Lebenserwartung steigt, wenn man den Prozess des Älterwerdens gelassen und positiv annimmt. Zu starre Altersbilder verhindern, den vielfältigen Prozessen des Älterwerdens gerecht zu werden. Ältere und alte Menschen gestalten ihr Leben auf sehr unterschiedliche Weise. Die Lebensrealität einer 68-jährigen Pensionistin, die gerne reist und sich viel um ihre Enkelkinder kümmert, ist nicht mit dem Alltag eines 88-Jährigen zu vergleichen, dessen Bewegungsradius bereits sehr eingeschränkt ist. Auch wenn sich beide in der Phase des höheren Lebensalters befinden, liegen doch 20 Jahre zwischen ihnen.
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