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In Erinnerung an den Narkose-Pionier Frater Coelestin Opitz vergaben die Barmherzigen Brüder in Tschechien zum achten Mal den Coelestin-Opitz-Preis.
Heuer wurden drei Personen ausgezeichnet: Jan Palacký für seine Arbeit in Madagaskar, Bolivien und Albanien, Martin Loučka für sein Engagement für die Verbesserung der Palliativmedizin und der 22-jährige Milan Dzuriak, der durch seinen Umgang mit seiner schweren Erkrankung anderen ein Vorbild sein möchte.
Im Rahmen eines Konzerts in der ehemaligen Kirche des Ordens in Prag erhielten die Preisträger eine Urkunde und eine Skulptur aus Glas.
Impressionen von der Preisverleihung
Preisträger Jan Palacký
Den Priester und Arzt Jan Palacký kümmerte sich in Madagaskar um 200 an Lepra erkrankte Menschen. Danach sorgte er 16 Jahre in Bolivien für Menschen, die in tropischen Regenwäldern unterhalb der Armutsgrenze leben. Sie litten an schweren Durchfallerkrankungen, brauchten Hilfe bei komplizierten Geburten und die meisten waren von Bronchialbeschwerden bedroht. Anschließend arbeitete er drei Jahre in einer Kinderambulanz in Albanien. Heute, im Alter von 80 Jahren, dient er in einem Wohltätigkeitshaus in Brünn.
Preisträger Martin Loučka
Die meisten der 60.000 Menschen, die jährlich in den Krankenhäusern in der Tschechischen Republik sterben, erhalten Informationen über ihre Krankheit am Gang oder im Raum vor anderen PatientInnen. Ärzte haben etwa zehn Minuten Zeit, um die schwierigste Krankheitsgeschichte zu berichten. Dann muss der Patient selbst mit diesen Informationen fertig werden. Um das zu ändern, gründete Martin Loučka das „Palliative Care Center“, das jeder, der im diesem Bereich tätig ist, durchlaufen soll. Dank dieser Bemühungen wurden bereits in einzelnen Krankenhäusern Palliativ-Teams eingerichtet.
Preisträger Milan Dzuriak
Der 22-jährige Milan Dzuriak opferte seit seiner Kindheit alles der Leichtathletik und konnte sportliche Erfolge feiern. Doch als bei ihm die unheilbare Wirbelsäulen-Krankheit Morbus Bechterew diagnostiziert wurde, musste er aus dem Spitzensport aussteigen. Die Enttäuschung war groß. Doch dann organisierte er den „Pfad des Schmerzes“, bei dem er trotz Schmerzen innerhalb eines Monats 2.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegte. Durch diese und ähnliche Aktionen möchte er jenen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, ein Beispiel geben, damit sie mit sich selbst kämpfen und ihr Leben nicht aufgeben.
Narkose-Pionier Coelestin Opitz
Im 19. Jahrhunderts experimentieren viele Ärzte mit Betäubungsmitteln wie Äther und Chloroform. So auch der Barmherzige Bruder Coelestin Opitz, der als diplomierter Wundarzt am Krankenhaus des Ordens in Prag arbeitete. Nach Versuchen an Tieren und sich selbst wagte es Frater Coelestin im Februar 1847 einer mit Äther betäubten Frau den Arm zu amputieren. Damit war er der Erste, der in der Donaumonarchie einen größeren Eingriff unter Narkose erfolgreich durchführte.