Umfassendes Buchprojekt

Petr Jelínek überreichte Provinzial Saji Mullankuzhy den ersten Band seines umfassenden Buchprojekts über die Geschichte der Barmherzigen Brüder in Mitteleuropa.

 

„Ich bin Krankenpfleger und Historiker, da war es naheliegend, dass ich mich mit der Geschichte der Krankenpflege beschäftige“, erklärt Dr. Mag. Petr Jelínek. „Wenn man über die Anfänge der Pflege recherchiert, kommt man unweigerlich auf Florence Nightingale, die im 19. Jahrhundert wirkte. Über die Leistungen der Krankenpflegeorden in der Zeit davor, war bisher wenig bekannt.“

 

So begann der gebürtige Tscheche, der in Wien seine Ausbildung absolvierte und als Krankenpfleger arbeitete, zu forschen. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit den Krankenprotokollen der Barmherzigen Brüder. Danach wurde die historische Recherche nicht nur zu seiner Freizeitbeschäftigung, sondern wesentlich mehr. Ab April 2012 suchte er MitarbeiterInnen aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Pharmazie, Musikwissenschaft, Rechtsgeschichte und Bibliotheken, die sich mit der Geschichte der Barmherzigen Brüder in Mitteleuropa vor 1780 beschäftigen, um die Ergebnisse in Büchern zu veröffentlichen.

 

Petr Jelínek überreichte Provinzial Saji Mullankuzhy den ersten Band seines umfassenden Buchprojekts über die Geschichte der Barmherzigen Brüder in Mitteleuropa.

 

Bewusst wählte er das Jahr 1780. Denn bis dahin bestand die Germanische Ordensprovinz, zu der 35 Niederlassungen im Gebiet der heutigen Staaten Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Italien gehörten. Am 22. Juli 1781 wurde die Provinz auf kaiserliche Anordnung geteilt. Die Konvente in den habsburgischen Ländern wurden in der „Österreichisch-Ungarischen Provinz“ zusammengefasst, die restlichen sechs Klöster bildeten die neue „Provinz des heiligen Borromäus“.

 

Jelínek legt Wert darauf, dass nicht auf vorhandene Literatur zurückgegriffen wird, „denn die Autoren haben oft von einander abgeschrieben und so haben sich Fehler eingeschlichen.“ Die Recherche in Originaldokumenten ist aber oft schwierig, vor allem in Osteuropa. „Zuerst muss man bis zu zwei Jahren recherchieren, wo sich die Dokumente heute befinden“, schildert Jelínek. „Denn die Kommunisten haben die Archive meist an verschiedene andere Orte gebracht. Die eigentliche Recherche ist dann einfacher, denn meist darf man die Dokumente fotografieren und kann sie dann zu Hause studieren.“

 

Band 1 über die Niederlassungen in Böhmen ist bereits erschienen, Band 2 über Mähren und Schlesien soll noch heuer folgen. Weitere zwei Bände sind über Österreich-Ungarn, die deutschen Teilstaaten sowie Triest und Görz geplant. Parallel zu den Büchern veranstaltet Jelínek seit 2015 jährlich auch eine historische Konferenz. Die heurige findet am 13. Oktober in Teschen (Cieszyn) in Polen statt.

 

Nicht nur viel persönliches Engagement, sondern auch finanzielle Mittel hat Petr Jelínek in das Projekt investiert. Seine zwei Töchter unterstützen ihn etwa bei den Recherchen und finanziert hat er das gesamte Projekt bisher aus eigenen Mitteln.

 

Petr Jelínek überreichte Provinzial Saji Mullankuzhy den ersten Band seines umfassenden Buchprojekts über die Geschichte der Barmherzigen Brüder in Mitteleuropa.

 

Buch:

Germanische Provinz des Hospitalordens des Hl. Johannes von Gott bis 1780 - Teil 1, von Petr Jelínek und Petr Arijčuk, Verlag: Konvent der Barmherzigen Brüder in Teschen, ISBN 978-83-932300-5-1, 608 Seiten, € 199,90 (erhältlich über Amazon)

 

 

Internet:

www.johnofgod.eu

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

   Gutes tun und es gut tun!

    Motto des hl. Johannes von Gott
    (1495-1550)

 

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