Aus Liebe zum Menschen – 20 Jahre Sozialdienst

Was als vorsichtiger Versuch, Menschen nach einem Spitalsaufenthalt zu unterstützen, begann, ist heute ein nicht mehr wegzudenkender Dienst am Krankenhaus St. Veit: Das Team des Sozialdienstes leistet seit nunmehr 20 Jahren „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Die  Jubiläumsfeier musste Corona-bedingt auf 2021 verschoben werden.

 

Ganzheitliche Patientenbetreuung Im Ordenskrankenhaus der Barmherzigen Brüder erkannte man früh die weitreichenden Folgen mit denen Patienten aufgrund einer plötzlich auftretenden Erkrankung oder dauerhaften Pflegebedürftigkeit konfrontiert waren. Häufig kommt es zu Veränderungen im familiären, beruflichen und sozialen Umfeld. Auch finanzielle Sorgen können damit verbunden sein. Patienten und ihre Angehörigen benötigen in dieser Situation einen Ansprechpartner, der sich ihrer annimmt, sie berät und ihnen Möglichkeiten der weiteren Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt aufzeigt. Der Sozialdienst am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit etablierte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem unverzichtbaren Bestandteil der ganzheitlichen Patientenbetreuung.

 

Mag. (FH) Dipl. Päd. Reinhard Unterköfler, seit 2008 im Team des Sozialdienstes der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan, schildert: “Immer wieder sehen wir, dass wir zwar von ärztlicher Seite alles unternommen haben, jedoch Probleme in der Familie, im Wohnbereich oder auch in der Wiedereingliederung der Patienten auftreten.“ Viele Erkrankungen erfordern auch Beiträge zur Verbesserung der Lebensumstände, Hilfen zur Krisenbewältigung sowie die Gewährung und Sicherstellung von finanziellen und sozialen Unterstützungen. Sozialarbeiter Reinhard Unterköfler betrachtet „einen gut funktionierenden Sozialdienst wie ein Netz im Krankenhaus, welches Menschen auch nach der Krankenhausentlassung auffängt und sie auf die neue Lebenssituation vorbereitet.“ Es wird im Gespräch mit den Patienten und deren Angehörigen die Situation im Hinblick auf die aktuellen Bedürfnisse analysiert und gemeinsam Lösungswege erarbeitet.

 

Das Team des Sozialdienstes am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan (v. l. n. r.): Sonja Salzer-Ehrlich, BA, Mag. (FH) Dipl. Päd. Reinhard Unterköfler und Mag. (FH) Anneliese Resch

Das Team des Sozialdienstes am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan
(v. l. n. r.): Sonja Salzer-Ehrlich, BA, Mag. (FH) Dipl. Päd. Reinhard Unterköfler und Mag. (FH) Anneliese Resch

 

Konkrete Unterstützung in Ausnahmesituationen Durch die Erkrankungen werden Menschen und ihre nahen Angehörigen sehr oft aus ihrer gewohnten Routine geworfen. Der Lebensstil muss in kürzester Zeit den neuen Herausforderungen angepasst werden. Zudem ist der Alltag noch von Ängsten und Unsicherheiten geplagt und sie befinden sich meist in einem Dilemma. „Hier können wir durch unsere Erfahrung im Bereich der professionellen Sozialarbeit, die direkt im Krankenhaus angesiedelt ist sowie das dichte Netzwerk in der Region wertvolle

Unterstützung bieten“, so Unterköfler und verweist auf die enge Vernetzung zwischen dem Sozialdienst, dem medizinischen Personal im Krankenhaus sowie mit den kooperierenden Netzwerken. Dazu zählen mobile Pflegedienste, Alters- und Pflegeeinrichtungen, Sozialhilfeträger, Anbieter von Hilfsmitteln- und Heilbehelfen sowie das Amt der Kärntner Landesregierung (Abt.5). Sozialarbeit im Krankenhaus geht daher deutlich über das „Entlassungsmanagement“ im Krankenhaus hinaus.

 

Hilfe anbieten

Erst wenn alle medizinischen,  pflegerischen und  sozialarbeiterischen Gegenheiten passen, werden die Patientinnen und Patienten in ihr gewohntes Umfeld entlassen

 

„Entlassungsampel“ als Teil des Entlassungsmanagements Dazu hat man im Ordenskrankenhaus vor einigen Jahren die symbolische „Entlassungsampel“ installiert. Die einzelnen Ampellichter stehen jeweils für einen medizinischen, einen pflegerischen und einen sozialarbeiterischen Bereich. „Erst wenn alle drei Ampellichter grün aufleuchten, werden die Patienten entlassen“, so Mag. (FH) Reinhard Unterköfler.

 

 

Bedarf an Sozialarbeit steigt rapide „Wir bieten Information, Beratung und persönliche Betreuung, stellen Kontakte zu Ämtern und Organisationen her, ergreifen erste Maßnahmen zur Existenzsicherung der Patienten“, sagt Unterköfler. Im Krankenhaus St. Veit stiegen der Bedarf an sozialen Fragestellungen und die draus resultierenden Lösungsansätze in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Rund 2.000 Besuche bei Patienten und rund 4.150 persönliche Einzel- und Familiengespräche, Gespräche mit extramuralen Netzwerken hat das hausinterne, Team des Sozialdienstes des Krankenhauses St. Veit alleine im Jahr 2019 bearbeitet.

 

Mag. Reinhard Unterköfler

Der Sozialdienst ist für Mag. (FH) Reinhard Unterköfler eine Herzensangelegenheit

 

Herausforderungen der Zukunft Heute sind am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder insgesamt drei engagierte Sozialarbeiter beschäftigt, die über ein Fachhochschulstudium der Sozialen Arbeit sowie über vielseitige Zusatz-Ausbildungen verfügen. Gerufen und kontaktiert werden kann der Sozialdienst im Krankenhaus vom Personal oder von den Betroffenen und/oder deren Angehörigen selbst.

Eine der größten Herausforderungen wird in der demografischen Entwicklung der Gesellschaft gesehen: „Familiäre Strukturen bieten nicht mehr den notwendigen Rahmen und Schutz für eine steigende Lebenserwartung und die zunehmend lange Pflegebedürftigkeit. Ein Umdenken im Bereich der Betreuung alter Menschen wird absolut unumgänglich sein.“

 

Jubiläumsfeier verschoben Die Jubiläumsfeierlichkeit wurde aufgrund der aktuellen Situation auf 2021 verschoben.

 

 

Nähere Infos zum Sozialdienst am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan:

 

Zum Sozialdienst

 

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

   Gutes tun und es gut tun!

    Motto des hl. Johannes von Gott
    (1495-1550)

 

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ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

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1020 Wien

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