Achtung, Suchtgefahr!

Granatapfel-Magazin 4/2021

Nasensprays bringen rasch Erleichterung, doch ihr Suchtpotenzial wird oft unterschätzt, warnt Oberärztin Dr. Claudia Granzer von den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt.

 

Abschwellende Nasensprays sind sehr beliebt und sorgen nicht nur in der Erkältungszeit für freie Nasen. Sie werden auch in der Heuschnupfen-Saison gerne verwendet, um Fließschnupfen oder verstopfte Nasen erträglicher zu machen. Jeder Sprühstoß der kostengünstigen Fläschchen bringt Erleichterung.

 

Wer aber abschwellende Nasensprays, beispielsweise mit dem Wirkstoff Xylometazolin, zu lange anwendet, kann eine Sucht entwickeln. Der Standardsatz in Apotheken, man solle die empfohlene Anwendungsdauer keinesfalls überschreiten, kommt nicht von ungefähr. Auch Oberärztin Dr. Claudia Granzer, interimistische Leiterin der HNO-Abteilung am Brüder-Krankenhaus in Eisenstadt, warnt vor der heimtückischen Wirkung mancher Sprays. So genannte Alpha-Sympathomimetika können bei unsachgemäßer Anwendung abhängig machen, weshalb Hinweise auf Packungsbeilagen oder direkt beim Kauf ernst zu nehmen seien.

 

Das Bild zeigt eine Frau mit einem Nasenspray, Artikel 'Achtung Suchtgefahr Nasenspray' im Granatapfel-Magazin der Barmherzige Brüder, Ausgabe 4-2021.

 

„Xylometazolin, das in vielen Präparaten verwendet wird, wirkt ein bisschen wie Adrenalin. Der Wirkstoff verursacht eine Verengung der Blutgefäße in der Schleimhaut“, weiß die erfahrene Medizinerin. „Bei längerer Anwendung jedoch ist das sogenannte Rebound-Phänomen keine Seltenheit. Wenn sich die Schleimhäute an den Wirkstoff gewöhnen, schwellen sie umso stärker an, sobald die Wirkung nachlässt. Betroffene haben das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und gelangen in einen Teufelskreis. Sie wenden den Nasenspray dann immer häufiger an und eine Sucht entsteht.“

 

Alles andere als harmlos

Täglich greifen Tausende zum Nasenspray, weil sie abhängig sind. Nur wenige sind sich dessen bewusst oder reden offen darüber. Verlässliche Daten, wie viele tatsächlich Abhängigkeiten entwickeln, gibt es nicht. Angesichts der Verkaufszahlen der Weltmarktführer dürfte die Dunkelziffer hoch sein. Zumindest können Schnupfen und Vorsorge allein die enorme Absatzmenge nicht erklären. Betroffene haben den Stoff immer in der Nähe: am Bett, im Auto, in der Handtasche. „Den Spray zu vergessen, ist der absolute Horror. Ohne Spray Luft durch die Nase zu bekommen: unmöglich!“ schildert eine Betroffene.

 

Den gesamten Beitrag können Sie in der Rubrik „Highlights der letzten Hefte“ downloaden.

 

 

Weiters lesen Sie in der April-Ausgabe des Granatapfel-Magazins:

Gesundheit & Lebenshilfe

  • Gartentherapie: Spüren, riechen und die Natur begreifen
  • Fastenkur: Entgiften für mehr Lebensenergie
  • Herausfordernde Zeiten auch für Autisten
  • Tabuthema Darmschwäche
  • Rheuma-PatientInnen: Impfung ja oder nein?
  • Aussaatkalender für April
  • Selbst gemacht: Kräuterpyramide
  • Kräuterpfarrer Benedikt: Wohlriechende Veilchen
  • Rezepte: Extravagantes für die Familie

Orden & Mitarbeiter

  • Salzburg: Baustelle Kirche
  • Klagenfurt: Gärtnern als Therapie
  • Provinzverwaltung: Technik für die Patienten

Kultur & Gesellschaft

  • Glosse „Nebenbei“: Verlassene Eltern
  • Pandemie: Zirkus in Not
  • Niederlande: Tulpenfieber
  • Salzburger Dom: Brunnen des Lebens
  • Natur: Gruselige Spinnen

Rubriken

  • Meditation: Ostern
  • Inspiration: Das Kreuz
  • Rätsel: Sudoku und Kreuzworträtsel

 

Download des Inhaltsverzeichnisses "Granatapfel-Magazin" April 2021

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