Die grundlegenden Arbeitsweisen

Um den Ansprüchen der Bedürfnisorientiertheit des Einzelnen gerecht werden zu können, ist ein prozesshaftes Vorgehen unter Berücksichtigung des sich stetig erweiternden Wissensstandes für uns Auftrag und Herausforderung. Ein Instrument dazu ist der Pflegeprozess.

Der Pflegeprozess

Dieser ist aber nicht auf seine Schrittfolge im Arbeitsablauf beschränkt, obwohl diese logisch aufeinander folgenden Schritte im Berufsalltag sehr hilfreich sind. Schritte wie:

  • Pflege-Anamnese - sich informieren;
  • Pflege-Diagnose - Probleme, mit ihren Ursachen und Auswirkungen definieren (nach NANDA);
  • Pflege-Planung - Ziele zur Bewältigung der Probleme formulieren und geeignete Handlungsweisen auswählen;
  • Pflege-Maßnahmen - diese fachlich korrekt durchführen, deren Wirkungen beobachten, und im Pflegebericht festhalten;
  • Evaluieren - Pflegeergebnisse überprüfen und auswerten.

 

Der Pflegeprozess besteht aus mehreren, ineinander greifenden Elementen. Er ist:

  • Problemlösungsprozess
  • Beziehungsprozess
  • Entscheidungsprozess

 

Der Problemlösungsprozess dient der Planung und Durchführung der Pflegehandlungen, wobei bei der Einschätzung der Situation immer zwei Ebenen zu beachten sind: nämlich die Sicht des Patienten und die Sicht der Pflegeperson. Die Anliegen der Angehörigen, Vetrauens- und Bezugspersonen respektieren wir und lassen sie aktiv am prozessorientierten Handeln teilnehmen.

 

Der Ebene des Patienten ist besondere Bedeutung beizumessen und führt uns zur Erkenntnis, dass Pflege ein Beziehungsprozess ist, denn nur im Miteinander ist eine Problemlösung möglich. Das heißt, eine gemeinsame Planung ist unerlässlich, wenn die Pflege effektiv sein soll. Auch wird niemand seine Seele wirklich öffnen, wenn nicht eine Beziehung aufgebaut ist, die Geborgenheit und Vertrauen ermöglicht.


Und last but not least ist Pflege auch ein Entscheidungsprozess. Unzählige Male am Tag müssen Pflegende entscheiden, ob und wie zu handeln ist. Die Fähigkeit zu entscheiden ist eine der wichtigsten Schlüsselqualifikationen fachkundig und professionell Pflegender.


Dieser prozesshafte Weg führt, unter Berücksichtigung der physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Befindlichkeiten, zu einer ganzheitlichen Sichtweise und Wahrnehmung des Patienten. Damit es zu einer Verbesserung seiner Lebens- und Gesundheitsqualität kommt. Dies bedarf der laufenden Einschätzung der Situation, um durch Kontinuität Qualität in der Pflege zu gewährleisten.

 

 

DokumentationNeben dem gesetzlichen Auftrag des prozesshaften Vorgehens in der Pflege sind wir durch unser Berufsrecht (GuKG) verpflichtet, diesen Pflegeprozess auch exakt und nachvollziehbar zu dokumentieren. Die Pflegedokumentation führen wir vollkommen EDV-basiert durch. Hierfür verwenden wir das Programm „N.Ca.Sol." (Nursing Care Solution).

 

Doch das wichtigste Element für das Funktionieren der Pflege im Alltag ist nach unserer Erkenntnis das Wahrnehmen und Beantworten der unterschiedlichsten feinen Schwingungen zwischenmenschlicher Interaktionen am Krankenbett. In dieser Überzeugung wollen wir unseren PatientInnen, BewohnerInnen und Gästen begegnen, um die für sie beste Pflege zu erreichen.

 

Die Angehörigen der Gesundheits- und Krankenpflege üben ihren Beruf eigenverantwortlich aus und unterliegen der Verschwiegenheitspflicht.

 

 

Interdisziplinarität

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege, die Ärztinnen und Ärzte sowie Angestellte anderer Gesundheitsberufe in unseren Werken sind aktiv als interdisziplinäres Team tätig. Gegenseitige Achtung, Respekt und Rücksichtnahme sowie die Anerkennung der erbrachten Leistungen aller Berufsgruppen – auch jener, welche nicht in der direkten Patientenbetreuung tätig sind – stellen für uns wichtige Voraussetzungen für ein partnerschaftliches Arbeiten dar.

 

Es muss gewährleistet sein, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Berufsgruppen aufeinander verlassen können.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

   Gutes tun und es gut tun!

    Motto des hl. Johannes von Gott
    (1495-1550)

 

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