Hitze und Hausapotheke: Was ist zu beachten?
Hier ist eine Übersicht thermolabiler Arzneistoffe, die typischerweise in der Hausapotheke vorkommen können – also Medikamente, die bei falscher Lagerung (z. B. über 25 °C, direkte Sonneneinstrahlung) an Wirkung verlieren oder sogar schädlich werden können, weil sich giftige Abbauprodukte bilden:
Thermolabile Medikamente (Beispiele)
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Wirkstoff / Arzneimittel |
Empfehlung zur Lagerung |
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Insuline |
Ungeöffnet: Kühlschrank*, nicht einfrieren. Bereits in Verwendung: Lagerung bei Raumtemperatur, am besten bei maximal 25 Grad. Verliert die Wirkung, wenn es zu warm gelagert wird. |
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Adrenalin-Injektion |
Unter 25 Grad, lichtgeschützt. Farbveränderung bedeutet Wirkverlust |
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Levothyroxin (Schilddrüsenhormon) |
Unter 25 Grad, lichtgeschützt |
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Probiotika (Mittel für eine gute Darmflora) |
Nicht über 30 Grad (am besten unter 25 Grad) lagern, sonst Wirkungsverlust. |
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Impfstoffe |
Kühlschranklagerung* erforderlich |
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Trockensaft-Antibiotika |
Tw. Kühlschrankpflicht* nach Zubereitung |
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Div. Zäpfchen (z.B. Paracetamol) |
Können bei Hitze weich und damit unbrauchbar werden, Lagerung im Kühlschrank* meist möglich |
* Die Temperatur im Kühlschrank sollte 2-8 Grad betragen.
Auch Zubereitungen zum Auftragen auf die Haut, also Cremen oder Salben können je nach Wirkstoff hitzeempfindlich sein, dazu gehören zum Beispiel die Wirkstoffe Erythromycin, Lidocain, Hydrocortison, Tacrolimus oder Aciclovir. Zu warme Temperaturen können diese Wirkstoffe abbauen.
Beachten Sie auch Transportwege, also z.B. den Transport von der Apotheke nach Hause oder zum Arzt. Im geschlossenen Auto in der Sonne können leicht Temperaturen bis zu 60 Grad erreicht werden. Bei kühl zu lagernden Medikamenten wie Impfstoffen, sollten Sie daher an heißen Tagen bzw. für längere Strecken beim Transport eine Kühlbox verwenden.
Achtung: direktes Anliegen des Medikaments am Kühlakku muss vermieden werden.
Für den Fall, dass Sie nicht schon vorbereitet zu uns kommen, haben wir günstige Kühltäschchen vorrätig, die Sie erwerben können, um die Medikamente sicher und temperaturkontrolliert nach Hause transportieren zu können.
Wie ist das mit den Lagertemperaturen in der Apotheke?
Bei Lieferungen der Arzneimittel von den Firmen in die Apotheken gilt GDP (Good delievering practice), d.h. geforderte Temperaturen werden während der Lieferungen eingehalten und protokolliert.
Jede Apotheke ist außerdem dazu verpflichtet, die geforderten Lagertemperaturen für alle Arzneimittel einzuhalten, zu überwachen und zu dokumentieren. Hier haben Sie also absolute Sicherheit für die Qualität des Medikaments. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum keine Arzneimittel mehr zurückgenommen werden dürfen, wenn diese mal die Apotheke verlassen haben.
Problematisch könnte es werden, wenn Sie bei einer Versandapotheke bestellen. Auf den Postwegen werden keine Temperaturen eingehalten oder überwacht- nicht selten kommt es im Winter zum Gefrieren von Produkten und im Sommer in heißen Postautos zu Temperaturüberschreitungen. Sie haben daher keine Sicherheit, ob Ihr bestelltes Produkt noch in Ordnung ist.
Wo lagert die Hausapotheke am besten?
Nicht geeignet sind warme und feuchte Umgebungen, wie Bad oder Küche. Besser lagern Sie Ihre Medikamente in kühleren Räumen wie dem Wohn- oder Schlafzimmer. Sollten diese Räume im Sommer auch zu warm werden, dann hilft oft nur noch etwas Kreativität- vielleicht gibt es noch einen Keller, der kühl und trocken ist?
Überprüfen Sie Ihre Hausapotheke regelmäßig, am besten 2x jährlich. Abgelaufene Arzneimittel können zum Entsorgen in die Apotheke gebracht werden und dann gleich wieder Notwendiges ergänzt werden. Wir beraten Sie dazu gerne!