Gebetswoche für Berufungen der Hospitalität

Freitag, 28. April 2023

Uns leitet der Wunsch, unserer Berufung treu zu bleiben – Texte zum fünften Tag der Gebetswoche

 

EröffnungDie gute Eile führt uns immer nach oben und zu unseren Mitmenschen. Es gibt aber auch die ungute Eile, wie zum Beispiel jene, die uns dazu bringt, oberflächlich zu leben, alles auf die leichte Schulter zu nehmen, ohne Engagement oder Aufmerksamkeit zu sein und uns nicht wirklich auf die Dinge einzulassen, die wir tun; wir leben, studieren, arbeiten oder treffen uns mit anderen in Eile, d.h. ohne mit dem Kopf, geschweige denn mit dem Herzen, bei der Sache zu sein.

 

Das kann in zwischenmenschlichen Beziehungen passieren: in der Familie, wenn wir anderen nie wirklich zuhören und ihnen keine Zeit widmen; in Freundschaften, wenn wir von einem Freund erwarten, dass er uns unterhält und unsere Bedürfnisse befriedigt, wir ihm aber sofort ausweichen und zu einem anderen gehen, wenn wir sehen, dass er in einer Krise steckt und uns braucht; und sogar in partnerschaftlichen Beziehungen, zwischen Verlobten, haben nur wenige die Geduld, sich gegenseitig gründlich kennen und verstehen zu lernen.

 

Diese Einstellung können wir auch in der Schule, bei der Arbeit und in anderen Bereichen des täglichen Lebens an den Tag legen. All diese Dinge, die in solcher Eile geschehen, werden schwerlich Früchte tragen. Es besteht die Gefahr, dass sie unfruchtbar bleiben. So lesen wir im Buch der Sprichwörter: »Die Pläne des Fleißigen bringen Gewinn, doch der hastige Mensch hat nur Mangel« (21,5).

BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS ZUM XXXVII WELTJUGENDTAG 2022-2023

 


Text zum Lesen : Brief 497 des heiligen Benedikt MenniGelobt sei der allmächtige Gott, der seine geliebten Ordensgemeinschaften nicht im Stich lässt! Die nur dann zerbrechen oder zerstört werden, wenn diejenigen, die zu ihnen gehören, in ihrer Observanz nachlassen, den Geist des Gebetes und der Entsagung verraten, sich vom Geist entfernen, auf dem ihre Gründer sie gegründet haben, und so in den Ruin gehen, nicht aus äußeren, sondern aus inneren Gründen, denn, glaubt mir, meine Töchter, die äußeren Gründe, auch wenn sie im Äußeren Kampf und Zerrüttung hervorrufen, beeinträchtigen nicht das Innere der Ordensgemeinschaften. Wenn ihre Mitglieder ihrer Berufung treu bleiben, am heiligen Auftrag der Gemeinschaft festhalten, werden sie, je mehr sich die Wellen der Verfolgung erheben, desto mehr sich im Geist ihrer Gemeinschaft stärken, desto mehr werden sie sich dem Gebet hingeben, sei es in prächtigen Klöstern oder in bescheidenen Hütten, und sich im Geist der Heiligkeit vervollkommnen, zu dem Jesus sie mit der Liebe und großen Zärtlichkeit seines göttlichen Herzens in seine Nachfolge berufen hat.

 

 

BetrachtungWir sprechen heute viel von Schnelllebigkeit. In einer zunehmend substanzlosen Welt, zeigt sich das auch zuweilen an leeren Zeugnissen der Liebe, der Hilfe und des Mitgefühls. Eine Welt, die von falschen Propheten erfüllt ist, die die Netze und die neuen Kommunikationsmittel nutzen, um eine sinnlose und manchmal inkohärente Botschaft zu übermitteln. Wir vergessen, dass diese Schnelllebigkeit und diese Gesellschaft des "Alles und Sofort" eine graue Welt schafft, die manchmal dunkel wird für viele, die einsam sind und Trost suchen. Trotz alledem finden wir inmitten dieses Grauseins und der Dunkelheit kleine Lichter voller Leben, Lichter, die uns begleiten, die heilen und die unserem Leben Sinn geben.


In einer immer kälter werdenden Gesellschaft ist es wichtig, dass wir uns an die Botschaft Jesu erinnern, eine Botschaft, die in unserem Leben durch die Hospitalität und diese kleinen Lichter, unsere helfenden Gemeinschaften, gegenwärtig wird. Es sind Lichter, die sich am Wort Jesu, des heiligen Johannes von Gott, des heiligen Benedikt Menni und unzähliger anderer orientieren, die uns die LIEBE gelehrt haben, eine Liebe ohne Grenzen, eine Liebe, die die Welt mit Licht erfüllt, wie dunkel sie auch sein mag. Eine Liebe, die immer notwendiger wird, wenn wir die Gesellschaft, in der wir leben, analysieren, eine Liebe, die von der schönsten Botschaft ausgeht, die die Menschen je erhalten haben, und die in Hülle und Fülle Früchte trägt.


Lernen wir Licht zu sein in einer sich schnell verändernden Welt, um diejenigen zu leiten, die den Wunsch verspüren, ihre Liebe zu den Kranken und Schwachen durch die Hospitalität in unserer Gesellschaft zu leben. Begleiten wir diejenigen, die sich in dieser grauen Welt für das Evangelium der Barmherzigkeit entscheiden, um den leidenden Menschen zu lieben und zu begleiten, und leben wir, um aus dieser grauen Welt eine Welt zu machen, die immer mehr von Licht erfüllt ist.

(Emilio Jose Morilla – Spanien – Mitarbeiter bei den Barmherzigen Brüdern)

 

 

FürbitteFür unsere Gemeinschaften, Lichter in dieser Welt, dass sie weiterhin die Hospitalität praktizieren und nach dem Wort unseres Herrn leben, in einer ständigen Haltung des Dienstes und der Hilfe für die Bedürftigsten. Lasset uns beten ...

 

 

Gebet für Berufungen.Vater der Barmherzigkeit,
der du deinen Sohn zu unserem Heil geschenkt
hast und der du uns immer mit den Gaben deines Geistes unterstützt,
gewähre uns lebendige, feurige und frohe christliche Gemeinden,
die Quellen geschwisterlichen Lebens
sind und die unter den jungen Menschen den Wunsch wecken,
sich dir und der Evangelisierung zu weihen.
Unterstütze sie in ihrem Bemühen,
eine angemessene Berufungskatechese
und Wege der besonderen Hingabe anzubieten.
Gib Klugheit für die notwendige Beurteilung der Berufungen,
so dass in allem die Größe deiner barmherzigen Liebe aufleuchte.
Maria, Mutter und Erzieherin Jesu,
bitte für jede christliche Gemeinschaft, damit sie
– fruchtbar durch den Heiligen Geist –
Quelle echter Berufungen für
den Dienst am heiligen Volk Gottes sei. Amen

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

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