Und du... würdest du alles aufgeben, um Jesus zu folgen?

Texte der 9. Gebetswoche für Berufungen der Hospitalität – Freitag, 19. April 2024

 

 

Eröffnung: Die Hoffnung nähren                    

Die christliche Hoffnung ist kein oberflächlicher Optimismus und kein Placebo für Leichtgläubige: Sie ist die in der Liebe und im Glauben verwurzelte Gewissheit, dass Gott uns niemals allein lässt und sein Versprechen hält:

 

»Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir« (Ps 23,4). Die christliche Hoffnung ist keine Verleugnung von Schmerz und Tod, sondern eine Feier der Liebe des auferstandenen Christus, der immer bei uns ist, auch wenn er weit weg zu sein scheint. »Christus selbst ist für uns das große Licht der Hoffnung und des Geleits in unserer Finsternis, denn er ist „der strahlende Morgenstern“« (Apostolisches Schreiben Christus vivit, 33).

 

Wenn der Funke der Hoffnung in uns entfacht ist, besteht manchmal die Gefahr, dass er von den Sorgen, Ängsten und Lasten des Alltags erstickt wird. Aber ein Funke braucht Luft, um weiter zu leuchten und zu einem großen Feuer der Hoffnung zu werden. Und es ist die sanfte Brise des Heiligen Geistes, die die Hoffnung nährt. Wir können auf verschiedene Weise dazu beitragen, sie zu nähren.

 

BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS ZUM XXXVIII WELTJUGENDTAG 2023

 


Zeugnis der Hospitalität

Und eines Tages erhielten wir den lang ersehnten Brief: "Töchter, wenn ihr wollt, könnt ihr kommen. Ich habe bereits ein Haus, in dem ihr in der Gesellschaft einer guten Frau leben werdet." Ich war von zwiespältigen Gefühlen erfüllt: "Was nun, wie kann ich die Bande aufgeben, die mich an meine Familie binden? Ist das nicht eine unmenschliche Entscheidung?“ Die Muttergottes vom Heiligsten Herzen Jesu war unsere Stärke und unser Schutz. Am 21. Juni 1880, frühmorgens, verließen Maria Josefa und ich das Haus mit gemischten Gefühlen. Es war der Tag des heiligen Aloysius Gonzaga, der uns mit Mut und Kühnheit erfüllte. Ich ließ einige Briefe zurück, die ich an meine Familie geschrieben hatte, um zu erklären, warum ich gehen musste. Der Ruf Gottes war stärker als alles andere.

 

Im Zug erlebten wir sehr glückliche Momente. Wir waren auf dem Weg in ein unbekanntes Land, in dem wir unser Glück finden würden. Doch als wir in Ciempozuelos ankamen, erfüllte wieder Traurigkeit unsere Herzen, und die Freude über die Abreise war bald wieder verflogen. Weit weg von unseren Familien zu sein, löste in uns ein großes Gefühl der Einsamkeit aus und uns ängstigte, dass wir sie so grausam verlassen hatten.

Delia Caires

 

 

Betrachtung

Papst Franziskus fordert uns immer wieder auf, über unsere Erfahrung nachzudenken, wie wir die Hoffnung zu Gott leben. Gottes Wort sagt uns, dass Hoffnung keine Idee ist, sondern etwas, das aus unserem Herzen kommt, wenn wir unsere tägliche Beziehung zu Gott pflegen und vertiefen. Hoffnung ist der Weg, der unser Vertrauen in Gott stärkt. Gottes Ruf tritt auf überraschende Weise in unser Leben und bewirkt eine zuversichtliche Antwort, die wie ein Feuer in uns leuchtet. Das "Ja" setzt unsere Liebe und unseren Glauben in Bewegung, so dass wir Gottes Gegenwart in jeder Situation spüren.

 

Unsere Gründerinnen Maria Angustias und Maria Josefa überwanden ihre Zweifel, indem sie ein entschiedenes Ja zu Gott sagten, und machten sich mit großer Hoffnung auf den Weg ins Ungewisse, um ein neues Leben im Dienst ihrer leidenden Brüder und Schwestern zu beginnen. Heute lehren sie uns und motivieren uns, unseren Glauben im Vertrauen auf den mütterlichen Schutz Marias zu leben.

(Gracia Makayabu Sindani - Demokratische Republik Kongo - Novizin bei den Hospitalschwestern)

 

 

Fürbitte des Tages

Herr Jesus, mitfühlender und barmherziger Sohn Gottes, der du die Jünger auserwählt und berufen hast, wir bitten um die Gnade, großzügig auf das Samenkorn der Berufung zu antworten, das der Vater in unsere Herzen gestreut hat, damit wir dir in unseren Brüdern und Schwestern mit Freude und Hoffnung dienen, wie Maria, unsere Mutter, es getan hat.

Herr wir bitten dich, erhöre uns.

 


Gebet für Berufungen

Vater der Barmherzigkeit, der du deinen Sohn zu unserem Heil geschenkt hast und der du uns immer mit den Gaben deines Geistes unterstützt, gewähre uns lebendige, feurige und frohe christliche Gemeinden, die Quellen geschwisterlichen Lebens sind und die unter den jungen Menschen den Wunsch wecken, sich dir und der Evangelisierung zu weihen.

 

Unterstütze sie in ihrem Bemühen, eine angemessene Berufungskatechese und Wege der besonderen Hingabe anzubieten. Gib Klugheit für die notwendige Beurteilung der Berufungen, so dass in allem die Größe deiner barmherzigen Liebe aufleuchte.

 

Maria, Mutter und Erzieherin Jesu, bitte für jede christliche Gemeinschaft, damit sie – fruchtbar durch den Heiligen Geist – Quelle echter Berufungen für den Dienst am heiligen Volk Gottes sei.

Amen

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

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