
Von Indien nach Österreich
„Rund 50 Prozent der Einwohner:innen Indiens sind unter 30 Jahre alt, es gibt so viele junge Menschen, dass gar nicht genügend Arbeitsplätze für sie vorhanden sind. Daher können wir ohne schlechtes Gewissen Pflegekräfte nach Österreich holen“, betont Mag. Therese Lutnik, MSc, MAS, DGKP, die bis zu ihrer Pensionierung 28 Jahre lang Pflegedirektorin bei den Barmherzigen Brüdern in Wien war. Im Jänner 2023 wurde sie von Provinzial Saji Mullankuzhy gefragt, ob sie ehrenamtliche Teams zusammenstellen könnte, die die jungen Pflegekräfte schon vorab in Indien mit der Kultur und Gesellschaft sowie Medizin und Pflege in Österreich bekannt machen. „Daraufhin habe ich mich auf die Suche gemacht und mit vielen Menschen gesprochen“, berichtet Mag. Lutnik.
Schließlich konnte sie sieben Fachfrauen für die ehrenamtlichen Einsätze in Indien gewinnen: die Pädagogin Gudrun Eisenberger, Hertha Enzi DGKP, die früher die Pflegedienstleitung in einem Caritas-Pflegeheim innehatte, Bettina Koch, MBA, DGKP, die im Wiener Brüder-Krankenhaus für klinisches Risikomanagement und Patientensicherheit zuständig ist, Elisabeth Kuntschke DGKP, früher Pflegedienstleitung im St. Elisabeth- Spital in Wien, die Hochschulpädagogin Dr. Elisabeth Schwarz, Ulrike Strauss, MBA, DGKP, die beim Fonds Soziales Wien arbeitet, und Mag. Barbara Zinka DGKP, die ehemalige Direktorin der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder in Wien.
Gemeinsam mit Mag. Lutnik bereiteten sie sich vorab bei Treffen im Provinzialat der Barmherzigen Brüder in Wien und auch individuell intensiv auf ihren Einsatz vor. Bei den Treffen wurden die Inhalte des geplanten Unterrichts besprochen und die Themenbereiche aufgeteilt: Basisinformationen in der ersten Gruppe, Medizin, Pflege und Pflegeprozesse in der zweiten Gruppe und das Leben in Österreich, Kultur, Gesellschaft und Werte in der dritten Gruppe.
Drei Teams
Im Herbst reisten die drei Teams dann nacheinander nach Kattappana im südindischen Bundesstaat Kerala, wo die Barmherzigen Brüder unter anderem ein Krankenhaus und ein Altenheim führen. Sie unterrichteten eine Gruppe junger Frauen und Männer, die ihr Bachelor-Pflegestudium und Deutsch-Kurse bereits absolviert haben und interessiert sind, nach Österreich zu kommen.
Bettina Koch und Ulrike Strauss vom ersten Team zeigen sich vom Wissen und Engagement der jungen Inder:innen begeistert: „Sie sind sehr gut ausgebildet und wissen sehr viel“, betont Bettina Koch. „Für mich war es herzerwärmend, dass es junge Menschen gibt, die derart wissbegierig und lernbereit sind“, ergänzt Ulrike Strauss.
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