Tun, was ich will
Freizeit ist jene Zeit während des Tages, in der wir keinen äußeren Verpflichtungen gerecht werden müssen. Sie ist die Zeit, in der wir tun und lassen können, was wir wollen, über die wir also frei verfügen. Freizeit unterscheidet sich daher nicht nur von der Arbeitszeit, sondern auch von der Zeit für Haushaltstätigkeiten und Kinderbetreuung sowie von der Zeit, die wir für persönliche Bedürfnisse und Körperpflege benötigen. Sie ist somit jene Zeit, die übrig bleibt, wenn wir alle anderen lebenswichtigen Verrichtungen durchgeführt haben, inklusive des Nachtschlafes. Freizeit hat mit der unbeschwerten Qualität des Kindseins zu tun, mit dem Spiel, dem Tun des Tuns wegen, ohne Nutzen. Freizeit erlaubt uns, den Bedürfnissen nachzugehen, die während der Erwerbs- oder Hausarbeit zu kurz gekommen sind, etwa eben dem Nichtstun, Sport, Ordnen von Fotos oder dem Zeitverbringen mit Partner oder Partnerin, Familie und Freund:innen. Diese Ausgleichsfunktion der Freizeit ist ein wesentliches Element zur Aufrechterhaltung unseres Wohlbefindens und unserer Lebensfreude.
Selbstbestimmt, ohne Verpflichtung
Freizeit ist somit durch Selbstbestimmung und eine Verpflichtungslosigkeit charakterisiert. Wir können diese Zeit gestalten, wie wir wollen, und müssen keiner Aufgabe nachkommen. Das heißt jedoch nicht, dass wir uns nicht selber etwas vornehmen können, wie etwa einen Berg zu besteigen, eine Sprache zu lernen oder im Garten zu arbeiten. Inwieweit eine Tätigkeit der Freizeit zuzurechnen ist oder etwa der Hausarbeit, hängt vom Ausmaß der Verpflichtung ab. Wenn wir etwas nicht tun müssen, es aber trotzdem gerne tun, ist es Freizeit. Wenn die Tätigkeit hingegen notwendig ist, quasi ob wir wollen oder nicht, dann zählt sie nicht dazu. Freiwilligenarbeit ließe sich so gesehen der Freizeit zurechnen, da wir dieser Arbeit per definitionem freiwillig nachgehen. Ändert sich der Grad der Verpflichtung, kann daraus leicht Arbeit werden, nämlich dann, wenn das Gefühl zu müssen überhandnimmt. Manchmal ändert sich der Freizeitwert einer Tätigkeit sogar in deren Verlauf. Eine Gartenarbeit, die zunächst Freude bereitet, verliert den Freizeitwert, sobald die Freude einem Gefühl der Verpflichtung weicht („Ich mähe jetzt den Rasen fertig, damit es erledigt ist, obwohl es mir keinen Spaß mehr macht.“).
Zwei Formen von Motivation
Welche Aktivität der Freizeit zuzurechnen ist und welche nicht, hängt somit von unserer Motivation für das Verhalten ab, also davon, weshalb wir die Aktivität durchführen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der Motivation: die extrinsische und die intrinsische Motivation.
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