Alles hat einen Anfang

Texte der 9. Gebetswoche für Berufungen der Hospitalität – Montag, 15. April 2024

 

 

Eröffnung: Woher kommt diese Freude?                      

»Freut euch in der Hoffnung« (Röm 12,12). Das ist eine Aufforderung des heiligen Paulus an die Gemeinde von Rom, die sich in einer Zeit schwerer Verfolgung befindet. Und in Wirklichkeit entspringt die vom Apostel gepredigte „Freude in der Hoffnung“ aus dem Ostergeheimnis Christi, aus der Kraft seiner Auferstehung. Sie ist nicht die Frucht menschlicher Anstrengung, Erfindungsgabe oder Kunst. Es ist die Freude, die aus der Begegnung mit Christus kommt. Die christliche Freude kommt von Gott selbst, aus dem Wissen, von ihm geliebt zu sein.

 

Als Benedikt XVI. 2011 über seine Erfahrungen beim Weltjugendtag 2011 in Madrid nachdachte, fragte er sich: Die Freude, »woher kommt sie? Wie erklärt sie sich? Sicher wirken viele Faktoren zusammen. Aber der entscheidende ist […] die aus dem Glauben kommende Gewissheit: Ich bin gewollt. Ich habe eine Aufgabe in der Geschichte. Ich bin angenommen, ich bin geliebt.« Und er präzisierte: »Letztlich brauchen wir ein unbedingtes Angenommensein. Nur wenn Gott mich annimmt und ich dessen gewiss werde, weiß ich endgültig: Es ist gut, dass ich bin. [...] Es ist gut, ein Mensch zu sein, auch in schwieriger Zeit. Der Glaube macht von innen her froh«

 

BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS ZUM XXXVIII WELTJUGENDTAG 2023

 


Zeugnis der Hospitalität

Mein Name ist María Angustias Giménez. Ich wurde am 21. August 1849 in Granada geboren. Niemand hätte sich vorstellen können, dass ich, dieses Kind, die Tochter von Pablo und María Dolores, Mitgründerin der Hospitalschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu werden würde. Ich wuchs in einer privilegierten Mittelstandsfamilie auf und bin mir bewusst, dass ich mehr Möglichkeiten hatte, mich zu bilden, als andere Jugendliche in meinem Alter. Zu Hause haben wir gebetet und über Gott gesprochen, aber irgendwann habe ich Gott an die letzte Stelle gesetzt und mich lieber amüsiert: ich ging gern ins Theater und habe mich auch gern schön gemacht. Meine Aufmerksamkeit galt ganz den Dingen dieser Welt. Gott und vielleicht auch mich selbst schob ich beiseite. Im Jahr 1871, als ich 22 Jahre alt war, lernte ich eine junge Frau wie mich kennen, die meine Freundin wurde und mit der ich mich auf das Wagnis der Hospitalität einließ: Maria Josefa Recio. Ich kann nicht von mir sprechen, ohne von ihr zu erzählen. Wir wohnten nahe beieinander und wurden bald enge Freundinnen. Sie lud mich oft zu sich nach Hause ein, und ich gebe zu, dass ich unhöflich war, denn oft nahm ich ihre Einladungen nicht an. Ich war mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, die mir ein schnelles, aber leeres Glück bescherten. Doch Gott, der immer vorausschaut, wollte mich nicht länger im Dunkeln lassen und klopfte laut an die Tür meines Herzens.

Delia Caires

 

 

Betrachtung

Maria Angustias suchte etwas, nach dem wir alle suchen: Sie suchte Liebe und Glück in irdischen Dingen, jedoch ohne Erfolg. Nachdem sie sich des Glücks, mit dem Gott sie gesegnet hatte (Familie, Wohlstand, Bildung…) bewusst geworden war, öffnete sie sich der Gnade Gottes: Sie lernte Maria Josefa Recio kennen und entwickelte sich von einer unwahrscheinlichen Kandidatin zu einer großen Ordensfrau, deren fruchtbares Apostolat bis heute fortwirkt. Was Gott erreichen kann, wenn die Menschen sich seinem Willen öffnen und mit Ihm zusammenarbeiten, ist außergewöhnlich! Maria Angustias lehrt uns, dass wir Gott in unserem Leben nicht außen vor lassen dürfen. Er muss unsere oberste Priorität sein, wenn wir glücklich sein und sein Reich auf Erden errichten wollen.

(Nicolas Korolewski - England - junger Mitarbeiter)

 

 

Fürbitte des Tages

Herr, wir bitten dich um die Gnade, uns deinen Händen zu überlassen, damit wir, indem wir unser ganzes Vertrauen auf dich setzen, dich Wunder in unserem Leben wirken lassen.

Herr wir bitten dich, erhöre uns.

 


Gebet für Berufungen

Vater der Barmherzigkeit, der du deinen Sohn zu unserem Heil geschenkt hast und der du uns immer mit den Gaben deines Geistes unterstützt, gewähre uns lebendige, feurige und frohe  christliche Gemeinden, die Quellen geschwisterlichen Lebens sind und die unter den jungen Menschen den Wunsch wecken, sich dir und der Evangelisierung zu weihen.

 

Unterstütze sie in ihrem Bemühen, eine angemessene Berufungskatechese und Wege der besonderen Hingabe anzubieten. Gib Klugheit für die notwendige Beurteilung der Berufungen, so dass in allem die Größe deiner barmherzigen Liebe aufleuchte.

 

Maria, Mutter und Erzieherin Jesu, bitte für jede christliche Gemeinschaft, damit sie – fruchtbar durch den Heiligen Geist – Quelle echter Berufungen für den Dienst am heiligen Volk Gottes sei. Amen

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

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