Jesus nachzufolgen, bedeutet, dass man manchmal unbequeme Wege in Kauf nehmen muss

Texte der 9. Gebetswoche für Berufungen der Hospitalität – Samstag, 20. April 2024

 

 

Eröffnung: Die Hoffnung wird durch das Gebet genährt.                     

Indem wir beten, bewahren und erneuern wir die Hoffnung. Indem wir beten, halten wir den Funken der Hoffnung am Brennen. »Das Gebet ist die erste Kraft der Hoffnung. Du betest, und die Hoffnung wächst, sie geht voran« Beten ist wie in große Höhe aufzusteigen: Wenn wir am Boden sind, können wir oft die Sonne nicht sehen, weil der Himmel mit Wolken bedeckt ist. Aber wenn wir über die Wolken hinaus aufsteigen, umhüllen uns das Licht und die Wärme der Sonne. Und durch diese Erfahrung finden wir zur Gewissheit zurück, dass die Sonne immer da ist, auch wenn alles grau erscheint. Nehmen wir uns jeden Tag Zeit, um angesichts der Ängste, die uns bedrängen, in Gott zu ruhen: »Bei Gott allein werde ruhig meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung«

 

Die Hoffnung wird durch unsere täglichen Entscheidungen genährt. Die Einladung, sich in der Hoffnung zu freuen, die der heilige Paulus an die Christen in Rom richtet (vgl. Röm 12,12), erfordert ganz konkrete Entscheidungen im täglichen Leben. Deshalb ermutige ich euch, einen Lebensstil zu wählen, der auf der Hoffnung gründet. Ich nenne ein Beispiel: In den sozialen Medien scheint es einfacher zu sein, schlechte Nachrichten zu verbreiten als hoffnungsvolle Nachrichten. Deshalb mache ich euch einen konkreten Vorschlag: Versucht, jeden Tag ein Wort der Hoffnung zu teilen. Werdet zu Säleuten der Hoffnung im Leben eurer Freunde und all jener, die euch umgeben. Denn »die Hoffnung ist demütig und sie ist eine Tugend, an der man – sagen wir es so– jeden Tag arbeiten muss [...]. Es ist notwendig, sich jeden Tag daran zu erinnern, dass wir ein Unterpfand besitzen, den Heiligen Geist, der in uns durch kleine Dinge wirkt«

 

BOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS ZUM XXXVIII WELTJUGENDTAG 2023

 


Zeugnis der Hospitalität

Es war an der Zeit, das Haus zu besichtigen, von dem uns Pater Menni erzählt hatte. Alles war sehr ärmlich und ungemütlich. Die Wände waren feucht. In den Zimmern gab es keine Möbel. Wir hatten das Gefühl, dass Pater Benedikt Menni nicht mit uns gerechnet hatte, wahrscheinlich, weil er dachte, wir hätten nicht den Mut, unsere Familien zu verlassen. Die Hausherrin behandelte uns anfangs mit einer gewissen Härte und Misstrauen. Ich war derjenige, die am wenigsten ihre Marotten und Launen ertrug. In den ersten Tagen verlor Pater Menni kein Wort mit uns über die mögliche Neugründung. Zweifel kamen auf: Wäre es nicht besser gewesen, in Granada zu bleiben?

 

Wieder einmal wurden wir von Zweifeln, Schwäche und Entmutigung überwältigt. Ohne materielle Güter, ohne Annehmlichkeiten und ohne konkrete Antworten war die einzige Gewissheit die Stimme Gottes, die uns um ein wenig Geduld bat. Zu unserem Erstaunen zeigten einige junge Frauen Interesse, sich uns anzuschließen. Auch sie waren auf der Suche nach Gott. Pater Menni wollte sicher sein, dass Gott hinter all dem wirkte. Und am Ende hat er uns geglaubt.

Delia Caires

 

 

Betrachtung

Inspiriert vom liebevollen Bild Jesu Christi, der immer ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse hat, schließe ich mich der Gewissheit unseres Gründers an: "Gott steht vor allen und über allen Dingen in der Welt". In diesem Satz ist das Wesentliche unseres christlichen Lebens und die feste Überzeugung zusammengefasst, dass "Jesus" der einzige Leuchtturm ist, der unseren Weg erhellt und uns einen Horizont mit größeren Möglichkeiten eröffnet. Nur durch das Vertrauen in den Herrn können wir jede Angst, jeden Kummer, jede Traurigkeit, jede Verzweiflung und jedes Gefühl von Verlassenheit überwinden. Wir können diesem Weg der Nachfolge treu sein, indem wir drei Grundhaltungen pflegen, die uns der heilige Paulus im Römerbrief zeigt: "Sei froh in der Hoffnung, geduldig in der Not, treu im Gebet."

 

Unsere Aufgabe ist, wie Maria zu leben, die glaubensstarke Frau, die sich von nichts überwältigen ließ und der Botschaft, die sie erhielt, treu blieb, die achtsam für den Ruf Gottes war, die mit Offenheit auf die Bedürftigen hörte und so in der Lage war, alle ihre Bedürfnisse an den Altar Gottes zu bringen.

(Juan Pablo Salas - Mexiko – Barmherziger Bruder)

 

 

Fürbitte des Tages

Für alle Ordensleute, dass sie in der Liebe Gottes die lebendige Quelle entdecken, die Heil schenkt, dass sie immer bereit sind, den Menschen zu helfen, die sie am meisten brauchen, und dass sie mit Einfachheit und Freude das Evangelium Jesu weitergeben, der das Heil und die Hoffnung ist.

Herr wir bitten dich, erhöre uns.

 


Gebet für Berufungen

Vater der Barmherzigkeit, der du deinen Sohn zu unserem Heil geschenkt hast und der du uns immer mit den Gaben deines Geistes unterstützt, gewähre uns lebendige, feurige und frohe christliche Gemeinden, die Quellen geschwisterlichen Lebens sind und die unter den jungen Menschen den Wunsch wecken, sich dir und der Evangelisierung zu weihen.

 

Unterstütze sie in ihrem Bemühen, eine angemessene Berufungskatechese und Wege der besonderen Hingabe anzubieten. Gib Klugheit für die notwendige Beurteilung der Berufungen, so dass in allem die Größe deiner barmherzigen Liebe aufleuchte.

 

Maria, Mutter und Erzieherin Jesu, bitte für jede christliche Gemeinschaft, damit sie – fruchtbar durch den Heiligen Geist – Quelle echter Berufungen für den Dienst am heiligen Volk Gottes sei.

Amen

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien
365 Zeugnisse
Der gelebten Gastfreundschaft

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

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