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Das Bild zeigt rote Chilischoten.

Gesunde Schärfe

Capsaicin verleiht Chilis oder Pfef­fer­oni die typische Schärfe. Der na­tür­liche Pflan­zen­stoff kann aber noch mehr: Er wirkt durch­blut­ungs­för­dernd und schmerz­lin­dernd, regt den Stoff­wech­sel an, gilt als starkes Anti­oxidans und soll die Leber vor Toxinen schützen.

Seit einigen Jahren ist die Wissenschaft den gesundheitlichen Vorteilen des antioxidativen Scharfstoffes Capsaicin auf der Spur. Er ist ein natürliches Alkaloid, das in verschiedenen Paprika- Arten zu finden ist und für eine Reizung der Schleimhäute im Mundraum sorgt, die das Gefühl von Schärfe auslöst. Das „Brennen“ beim Kontakt mit Capsaicin kommt durch Einwirkung auf jene Nervenenden zustande, die normalerweise den Wärmereiz aufnehmen.

 

„Im Europäischen Arzneibuch findet sich die Arzneidroge ‚Cayennepfeffer‘ (Capsici fructus)“, erklärt Mag. Gunda Gittler von der Apotheke der Barmherzigen Brüder in Linz. „Für die medizinische Anwendung wird die Arzneidroge mit Äthanol, Aceton oder Isopropanol extrahiert. Ausschlaggebend für die arzneiliche Verwendung ist der Gehalt an Wirkstoffen.“

 

Förderung der Durchblutung

Capsaicin gehört zu den Wirkstoffen, die durchblutungsfördernd wirken. Da es die Nerven in der Haut und die Schleimhaut reizt, führt es in der Folge zur Ausschüttung von sogenannten Neurotransmittern. Diese sorgen für eine Erweiterung der Blutgefäße und verursachen ein brennendes Gefühl. Für den Körper bedeutet dies Stress, weshalb er Endorphine ausschüttet, die den Stoffwechsel anregen.

 

Schmerzlinderung

Große Erfolge werden in der Schmerztherapie erzielt, betont Mag. Gittler: „Mit Capsaicin steht eine Substanz zur Verfügung, die bei vier von fünf Patient:innen die Beschwerden beziehungsweise die Schmerzen lindern kann. Als pharmazeutischer Wirkstoff wird es in Form von Salben, Cremes, Gels und Pflastern gegen verschiedene Schmerzformen eingesetzt. Typische Anwendungsgebiete sind Schmerzen durch Verspannungen, Sportverletzungen, Nervenschmerzen oder periphere rheumatische Schmerzen.“

 

Bei verschiedenen Leiden hilfreich

Capsaicin wirkt auch innerlich. Zahlreiche Studien belegen:

  • Es ist ein starkes Antioxidans und wirkt gegen Keime (antibakteriell).
  • Es entspannt die Blutgefäße und senkt den Blutdruck.
  • Es senkt den Cholesterinspiegel.
  • Es senkt den Blutzuckerspiegel.
  • Es schützt die Leber vor Toxinen.
  • Es bewahrt den Magen vor Schleimhautschäden.
  • Es verbessert die Erektionsfähigkeit.
  • Es regt den Stoffwechsel an und fördert damit die Fettverbrennung.

Die gesunde Schärfe soll schon beim regelmäßigen Konsum von Peperoni, Pfeffer und Chili ihre Wirkung entfalten.

 

Gesteigertes Glücksempfinden

Der Genuss von Chilis – ob pur oder zum Beispiel als „heiße“ Salsa – kann auch das Wohlbefinden steigern: Das Gehirn hält eine konzentrierte Capsaicin-Dosis für einen starken Schmerz, den es zu bekämpfen gilt. Das bewirkt die Ausschüttung von Endorphin, einem körpereigenen, morphiumähnlichen Schmerzkiller, der zu einem gesteigerten Glücksempfinden beiträgt. Wer einmal zu scharf gegessen hat, der sollte Folgendes beachten, rät Mag. Gittler: „Da Capsaicin fett- aber nicht wasserlöslich ist, helfen fetthaltige Lebensmittel wie Milch oder ein Stück Käse. Wasser dagegen löscht das Brennen in Mund und Rachen nicht.“

 

Den gesamten Beitrag "Gesunde Schärfe" können Sie hier downloaden.

 

 

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Hier können Sie sich das Inhaltsverzeichnis anschauen.

Download Inhaltsverzeichnis Granatapfel 05/2024

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