
Eine machbare Mission
Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Übergewicht. „Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist ein wachsendes gesundheitliches Problem“, betont Primarius Dr. Peter Zarits, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Krankenhaus Eisenstadt. Oft wird sie durch ungesunde Gesundheit AdipositasErnährung, einen Mangel an Bewegung und übermäßigen Medienkonsum ausgelöst. Die Folgen? Diese können gravierend sein! Betroffene entwickeln häufig Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen oder Gelenksprobleme. Diese gesundheitlichen Probleme erhöhen nicht nur das Risiko für chronische Krankheiten im Erwachsenenalter. Sie können bereits in jungen Jahren die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.
Nicht zu unterschätzen: Auch die psychische Gesundheit leidet. Viele Kinder erfahren Ausgrenzung und haben Schwierigkeiten, ausgelöst durch ein geringes Selbstwertgefühl. Erschwerend kommt hinzu, dass psychische Probleme und Übergewicht sich gegenseitig verstärken. Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen kann jedoch nicht nur Ursache, sondern auch Folge psychischer Probleme oder traumatischer Erlebnisse sein. Stress, familiäre Konflikte, Vernachlässigung oder Missbrauch führen häufig zu emotionalem Essen als Bewältigungsstrategie. Diese vielfältigen körperlichen und seelischen Folgen von Adipositas im Kindes- und Jugendalter machen deutlich, dass es sich um ein komplexes Krankheitsbild handelt. Dieses geht weit über reines Übergewicht hinaus und bedarf daher einer ganzheitlichen Betreuung.
Gruppenschulungen
Im Projektnamen „Mission possible“ schwingt bereits mit: Es ist möglich, Kinder und Jugendliche nachhaltig zu schulen und zu sensibilisieren. Auf dieser Mission gemeinsam im Einsatz sind Kinderärzt:innen, Diätolog:innen, Physiotherapeut:innen, Psycholog:innen und Ergotherapeut:innen. Das interdisziplinäre Team hat das Angebot nicht nur zur (medizinischen) Wissensvermittlung entwickelt, sondern auch, um Betroffene ganzheitlich zu stärken: körperlich, emotional und sozial. In mehreren monatlich stattfindenden Modulen lernen Kinder und Jugendliche spielerisch und praxisnahe, wie ausgewogene Ernährung im Alltag funktioniert. Fragen wie: „Warum ist Bewegung wichtig?“ oder „Wie können gemeinsam gesunde Routinen entwickelt werden?“ werden diskutiert. Kontrolle und Verbote rücken in den Hintergrund. Motivation, Freude und ein wertschätzender Umgang mit dem eigenen Körper sollen die Schulung dominieren. Die Einheiten bauen aufeinander auf, wodurch sie eine stetige Weiterentwicklung ermöglichen und fördern. Eine zentrale Rolle spielen die diätologischen Einheiten. Nicht das Einhalten von strikten Diäten ist zentral, sondern das Wissen über eine alltagstaugliche gesunde Ernährungsweise. Gemeinsam erlernen die Teilnehmer:innen, ausgewogene Mahlzeiten zusammenzustellen. Das Einschätzen von Portionsgrößen ist ebenso wichtig wie das Erkennen ungesunder Ernährungsmuster. Ziel ist es, die Familien als Ganzes zu schulen, um die Selbstwirksamkeit zu stärken. Die „Kocheinheiten“ bereiten dabei besondere Freude. Das gemeinsame Kochen soll den Kindern und Jugendlichen – aber insbesondere auch den Eltern – die Scheu nehmen, sich an „neuen“ Rezepten zu versuchen.
Den gesamten Beitrag "Eine machbare Mission" können Sie hier downloaden.
