Der berufliche Nachwuchs hat das Sagen
Am A. ö. Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt wird Ausbildung groß geschrieben. Frei nach Immanuel Kant „Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind“, können 15 Studentinnen und Studenten des Bachelorstudiengangs Gesundheits- und Krankenpflege der Fachhochschule Kärnten ein fünfwöchiges Berufspraktikum an der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation absolvieren und schlüpfen in die Rolle der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson. Am Tagesablauf der Station sowie an den Untersuchungen, Pflege- und Therapiemaßnahmen ändert sich bei der „Nursing Training Unit“, wie Kärntens erste temporäre Lernstation genannt
wird, nichts. Dafür sorgen auch speziell ausgebildete Pflegepädagoginnen und -pädagogen sowie Praxisanleiterinnen und -anleiter, die sich bewusst im Hintergrund halten.
Praxis auf der Akutgeriatrie hautnah erleben
Beim Projekt Lernstation auf der Akutgeriatrie im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt führen die Studierenden des 6. Semesters den gesamten Pflegeprozess eigenständig durch. Dieser beinhaltet die Organisation, Betreuung und Pflege von Patientinnen und Patienten. „Das Ziel ist es, den Studierenden, die Möglichkeit zu geben die wissenschaftlich theoretisch basierenden Erkenntnisse im pflegerischen Alltag bei uns im Haus mit den ausgebildeten Praxisanleitern umsetzen zu können“, betont die Pflegedirektorin und Projektauftraggeberin am A. ö. Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt, DGKP Silvia Lueger, MSc. „Für die Auszubildenden ist es wichtig, einen Überblick über den Gesamtprozess der Patientenversorgung innerhalb unseres Krankenhauses zu erlangen. Um zukünftig weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber am Markt zu bleiben, fordern und fördern wir unsere zukünftigen Kolleginnen und Kollegen von morgen“.
Bestmögliche Vorbereitung und wissenschaftliche Begleitung
Im Vorfeld bereiten sich die Auszubildenden, unterstützt von den Lehrenden der FH-Kärnten, auf das Projekt vor. Die Projektleitung hat Frau Kathrin Radl, BA, MEd, vom Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege der Fachhochschule Kärnten inne. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen und durch die wissenschaftliche Begleitung von Seiten der Fachhochschule, werden die Entwicklungen der Auszubildenden thematisiert. Zusätzlich werden die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen in den insgesamt fünf Wochen auf der vorrübergehenden Lernstation aufgefordert ihre Praxiserfahrungen zu reflektieren und evaluieren.
Interdisziplinarität erleben
Auf der ausgewählten Station im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, dem Department für Akutgeriatrie, liegen geriatrische Patientinnen und Patienten mit einem höheren Lebensalter (in der Regel über 65 Jahre) und unterschiedlichen Grunderkrankungen von Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes, Demenz und Herzkrankheiten bis hin zu Problematiken an der Wirbelsäule und Traumafolgen (z.B. nach Schenkelhalsbrüchen oder Gelenksersatz)“, erklärt Departmentleiter Oberarzt Dr. Walter Müller, MSc. Der Geriater gibt dem jungen Nachwuchs die Gelegenheit, ganz praxisnah mit Personen aus der Medizin sowie Physio- und Ergotherapie zusammenzuarbeiten, was in der Regelausbildung so intensiv nicht stattfinden kann.
Neue Wege in der Pflegeausbildung
„Die Lernstation stellt ein neues, innovatives und zukunftsweisendes Instrument im Studium der Pflegeausbildung dar. Angehende Absolventinnen und Absolventen sammeln hier wertvolle Erfahrungen, die sie später im Berufsalltag praktisch anwenden können. Initiativen wie diese eröffnen zudem neue Perspektiven und es profitieren alle Beteiligten - Studierende, Lehrende, Mitarbeitende des Krankenhauses sowie Patientinnen und Patienten“, betont Kärntens Landeshauptmann Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Dr. Beate Prettner und unterstreicht die Bedeutung der ersten Lernstation Kärntens.