Gut unterwegs auf dem gemeinsamen Weg
Den Vereinigungsprozess begleitet der Jesuit Pater Alois Riedlsperger. Er übernahm auch die Moderation des diesjährigen Plenartreffens in Wien. Die beiden Provinziale Frater Saji Mullankuzhy (Österreich) und Frater Rudolf Knopp (Bayern) begrüßten etwa 30 Brüder zur interprovinziellen Sitzung. Das Treffen nutzten die Teilnehmer zum regen Austausch und Weiterdenken im Prozess der Provinzvereinigung.
Das Treffen begann mit einem Gottesdienst in der Wiener Klosterkirche, dem Pater Alois Riedlsperger SJ als Hauptzelebrant vorstand.
Beim Treffen der Brüder im September vergangenen Jahres entstanden Statements und Fragen, die in drei Themenbereiche sortiert wurden. Die Themen wurden drei Arbeitsgruppen zugeordnet. Die Arbeitsgruppen, bestehend aus Brüdern und leitenden Mitarbeitenden der beiden Provinzen, präsentierten die Resultate ihrer jeweiligen ersten Treffen, die in München, Wien und via Video-Konferenz stattfanden. Die Arbeitsergebnisse wurden im Plenum weiterdiskutiert.
DIENLICHE STRUKTUREN ALS ZIEL
Die Arbeitsgruppe „Struktur und Recht“, der unter anderem die beiden Provinziale sowie Verwaltungsdirektor Ansgar Dieckhoff (Bayern) und Gesamtleiter Direktor Adolf Inzinger (Österreich) angehören, befasst sich mit wichtigen Fragen zur Gestaltung der neuen Provinz. Es geht nicht nur um den künftigen Sitz des Provinzials, darüber hinaus stehen noch zahlreiche Aufgaben zur Klärung an. Da es sich um eine internationale Ordensprovinz handeln wird, sind staats- und steuerrechtliche Fragen genauso zu klären wie die Zahl und Verteilung der Brüder-Konvente. Eine attraktive Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit, dienliche Strukturen der Einrichtungen oder die Organisation des Provinzialats und der Ländervertretungen sind weitere Themen im breiten Aufgabenspektrum der Arbeitsgruppe.
GESTALTUNG DES GEMEINSCHAFTSLEBENS
Die beiden anderen Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Gestaltung des Ordenslebens der Brüder. Der langjährige Novizenmeister Frater Richard Binder zeigte als Mitglied der Arbeitsgruppe „Bildung und Ausbildung“ die Inhalte der Ordensausbildung von der Berufungspastoral über das Noviziat bis hin zum Scholastikat auf. Jetzt ist zu klären, wie Ordensausbildung und die Weiterbildung in der künftigen Provinz konkret gestaltet werden sollen.
Die Arbeitsgruppe „Ordensleben in der neuen Provinz“ unter der Leitung von Frater Thomas Pham beschäftigte sich mit der konkreten Zusammensetzung der Brüder-Konvente, mit der Frage nach einer Provinzsprache und mit der Frage, wo Konvente sinnvoll sind.
In einem weiteren Schritt wurden die nach den Präsentationen entstandenen Fragen und Anmerkungen im Plenum diskutiert und erste Antworten gefunden. Vieles bedarf jedoch einer weiteren Besprechung und der Entscheidung in den Arbeitsgruppen, ehe nächstes Jahr ein weiteres Treffen im Plenum geplant ist.
Gruppenbild der am Treffen teilnehmenden Brüder
WAS IST SEIT SEPTEMBER 2022 GESCHEHEN?
Am zweiten Sitzungstag schilderten die teilnehmenden Brüder durchgehend positiv und hoffnungsvoll ihre Erfahrungen mit dem Vereinigungsprozess. Ein Beitrag lautete: „Wir sind gut unterwegs. Aus dem ,Muss‘ soll ein ,Wir wollen‘ werden.“
Dr. Jürgen Wallner, Bereichsleiter Ethik der Barmherzigen Brüder in Österreich, präsentierte den neuen Ethik-Codex der Österreichischen Provinz. Dieser soll eine Entscheidungshilfe für ethische Fragen im Alltag sein. Zudem stellte sich der künftige Gesamtleiter der Österreichischen Provinz, Mag. Peter Ausweger, derzeit Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder in Linz, vor.
Abschließend präsentierten die beiden Provinziale Pater Saji Mullankuzhy und Frater Rudolf Knopp in Wort und Bild, was seit dem letzten Treffen in den beiden Provinzen in der Brüdergemeinschaft geschehen ist. Nach dem Rückblick richtet sich der Blick in der Weiterarbeit in den Arbeitsgruppen nach vorne.
Frater Magnus Morhardt OH