Missionswoche der Hospitalität

Montag, 16. Oktober 2023

Soziale Unterschiede, Armut, erzwungene Migrationen ... nehmen weiter zu. Es scheint unmöglich, die Umweltzerstörung aufzuhalten, die durch die vom globalisierten Konsumkapitalismus propagierten Produktions- und Lebensmodelle verursacht wird.

 

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Kriege gibt es weiter und nehmen auch dort zu, wo Krieg als Option zur Konfliktlösung verschwunden zu sein schien. Die globale Politik ist nicht in der Lage, die Welt im gemeinsamen Interesse der Menschheit zu regieren.

 

Wir haben daran erinnert, dass strukturelle Ungerechtigkeit zu alltäglicher Gewalt führt. Die Mission, die uns anvertraut wurde, besteht darin, wirksame Schritte in Richtung Brüderlichkeit und Frieden zu unternehmen. Die Entwicklung der Dimension der Begegnung innerhalb der Kulturen, in denen wir unserem Leben einen Sinn geben, ist daher eine Voraussetzung, ohne die wir nicht vorankommen werden. Begegnung ist die Dimension der Kulturen, die dazu beiträgt, Ungerechtigkeit zu überwinden, die Gesellschaft zu verändern und uns als Individuen, Völker und mit der Umwelt, in der wir leben, zu versöhnen.

 

Durch Kulturen geben Menschen und Völker ihrem Leben einen Sinn und finden ihn. Die Apostolische Konstitution „Gaudium et spes“ des Vatikanischen Konzils beschreibt klar, was unter dem Begriff Kultur zu verstehen ist. Vor allem wird Gehalt und Bedeutung der kulturellen Pluralität in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit klar.

 

Die Frohe Botschaft von Jesus Christus wird als Licht für alle menschlichen Kulturen präsentiert. Jesus wurde in einer bestimmten Kultur geboren, wuchs in ihr auf und lebte in ihr, doch sein Evangelium überschreitet alle kulturellen Grenzen. Er und seine Jünger verstanden, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten, dass das Wort Gottes allen Menschen und allen menschlichen Kulturen gilt. Es ist möglich, das Evangelium in jeder menschlichen Kultur zu entfalten.

 

 

Das Bild zeigt einen Brotkorb mit frischem Sauerteig.

 

Wie der Sauerteig, der den Teig durchdringt, durchdringt das Evangelium die Kulturen und eröffnet die Möglichkeit einer Begegnung mit Gott, mit unseren Brüdern und Schwestern und mit der Natur. Alle Kulturen brauchen diese heilende Begegnung, um in ihrer Menschlichkeit zu wachsen. Religionen sind ein wichtiger Teil des Sinns, der Symbole und Bedeutungen, die dem Leben einer menschlichen Gruppe durch die Kultur gegeben sind.

 

Menschliche Beziehungen sind gewachsene Realitäten und daher dynamisch und verändern sich. Kulturen sind in Bewegung, sie existieren nicht für sich und sind auch nicht Teil einer Art sozialer Genetik, die unverändert von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Kultur ist sowohl etwas Persönliches als auch etwas Gemeinschaftliches. Jeder Mensch ist einzigartig und einmalig und erkennt sich selbst bzw. identifiziert sich durch seine Kultur. Gleichzeitig ist Kultur eine gesellschaftlich geteilte Identität mit anderen Menschen, von denen jeder ebenfalls einzigartig und einmalig ist.

 

Der Multikulturalismus erkennt kulturelle Vielfalt als menschlichen Reichtum an, befürwortet die Koexistenz zwischen verschiedenen Kulturen und fördert deren Erhalt. Multikulturalismus ist eine komplexe und fruchtbare Erfahrung der Begegnung zwischen kulturell unterschiedlichen Menschen. Gleichzeitig findet sich in ihm die notwendige Spannung, die es zwischen den lokalen Wurzeln eines jeden Menschen oder einer sozialen Gruppe und der universellen Perspektive gibt, die für eine globale Identität und Weltbürgerschaft notwendig ist.

 

Quelle: La Civiltà Cattolica

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