Missionswoche der Hospitalität
Dieser Text zum Hören
Aktualisierung erforderlich!
Um die AudioDatei abspielen zu können, aktualisieren Sie bitte Ihren Browser oder installieren Sie eine aktuelle Verison des Flash plugins.
Missionarische Synodalität
Wir sind nicht einfach nur eingeladen, uns auf einen Aspekt unserer Existenz und Mission zu konzentrieren, sondern wir sind aufgerufen, eine alternative und prophetische Form zu wagen, wie wir in dieser Welt leben und als Kirche zusammenarbeiten wollen. Die Jugendlichen haben uns mit Nachdruck um dieses brüderliche und missionarische Umdenken gebeten, aufbauend auf dem das gemeinsame Vorgehen bereits ein Zeichen für die Gegenwart des Reiches Gottes in unserer Mitte ist. Denn gerade auf dem gemeinsamen Weg wird man geheilt, wird man bekehrt.
Synodalität ist, wenn wir genauer ansehen, ein Spiel zu dritt. Die Erläuterung zur "missionarischen Synodalität" in Christus Vivit sagt es sehr gut: Wenn wir von Synodalität sprechen, verfolgen wir weder eine demokratische Version der Kirche, noch gehen wir dabei der Frage nach der Autorität in der Kirche nach. Positiv ist, dass Synodalität eine authentische Vision der Kirche als "Volk Gottes" ins Spiel bringt, nach der sich dieses Volk als „Sendungsgemeinschaft“ versteht.
Hier spielen drei Akteure mit: wir alle, d.h. die Glieder des Volkes Gottes, die in der Taufe die Gabe des Geistes empfangen haben; einige, die zum Dienst der Autorität in den Teilkirchen berufen sind; und einer, der Nachfolger Petri, der dazu berufen ist, die Führung in der Nächstenliebe zum Wohle aller auszuüben.
Lasst uns mit Mut und Überzeugung voranschreiten
Eine synodale Kirche ist eine hörende Kirche, in dem Bewusstsein, dass Zuhören "mehr ist als Hören". Es ist ein gegenseitiges Zuhören, bei dem jeder etwas lernen kann. Alle Getauften, die Bischöfe, der Papst: einer hört dem anderen zu; und alle hören auf den Heiligen Geist, den "Geist der Wahrheit" (Joh 14,17), um zu erfahren, was "er den Gemeinden sagt" (Apg 2,7). [...]
Das Bild zeigt eine Statue des Heiligen Johannes Chrysostomus an der Fassade der "Augustinus Kirche" in Paris.
Synodalität als konstitutive Dimension der Kirche bietet uns den besten Interpretationsrahmen für das Verständnis des hierarchischen Amtes selbst. Wenn wir verstehen, dass, wie Johannes Chrysostomus sagt, "Kirche und Synode gleichbedeutend sind", weil die Kirche nichts anderes ist als das "gemeinsame Gehen" der Herde Gottes auf den Wegen der Geschichte, um Christus, dem Herrn, zu begegnen, verstehen wir auch, dass in ihr niemand über die anderen "erhoben" ist. Im Gegenteil: In der Kirche muss jemand "hinuntersteigen", um sich in den Dienst seiner Brüder und Schwestern auf dem Weg zu stellen.
Die Richtung kann nur diese sein, denn dies ist genau der Weg der Synodalität, den Gott von der Kirche im dritten Jahrtausend erwartet!
Quelle: Programmatische Rede von Papst Franziskus, Schlussdokument Nr. 118