Von der Vision zur Realität

Erstes Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement in Österreich

Mit dem Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement setzen die Barmherzigen Brüder Österreich einen zukunftsorientierten Meilenstein in der Weiterentwicklung der Wundversorgung.

 

Die jahrelangen Erfahrungen aus der Praxis zeigen klar und deutlich: Die Versorgung von Wundpatienten in Österreich muss verbessert werden. Dafür bedarf es einer grundlegenden Entwicklungsarbeit, in die die Erfahrungen aus der Praxis und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen einfließen. Im neuen Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement der Barmherzigen Brüder in Klagenfurt erarbeiten Ärzte und Pflegepersonen gemeinsam Lösungen, die die Versorgung der Wundpatienten verbessern.

 

 

Adäquate Versorgung – auch von Randgruppen

Im Jahr 2015 wurden Wundpatienten aufgrund der nationalen Gesamtsituation zu Randgruppen der Gesellschaft definiert: In Österreich erhalten nur ca. 15 Prozent der Betroffenen eine angemessene Versorgung (Quelle: Wundreport 2015). Die Ordensspitäler und Pflegeeinrichtungen der Barmherzigen Brüder Österreich setzen mit der Gründung des Kompetenzzentrums Multiprofessionelles Wundmanagement ein wichtiges Zeichen: „Die Barmherzigen Brüder kümmern sich getreu des Ordensauftrags ‚Gutes tun und es gut tun‘ seit über 400 Jahren in Österreich – und auf der ganzen Welt – um kranke oder hilfsbedürftige Menschen. Aufgrund der Erfahrungen in der Wundversorgung in Österreich sehen wir, dass es viele unterversorgte Wundpatienten gibt. Wir wollen daher mit dem ersten derartigen Kompetenzzentrum in Österreich einen Beitrag zur besseren Versorgung dieser Patienten leisten“, sagt Dir. Adolf Inzinger, Gesamtleiter der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder.

 

Eröffnung Erstes Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement in Österreich

Blick in das Auditorium bei der Eröffnung des Kompetenzzentrums Multiprofessionelles Wundmanagement

 

 

Meilenstein für die Wundversorgung

Die Barmherzigen Brüder setzen mit dem neuen Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung der Wundversorgung in Österreich. Als Entwicklungszentrum bildet das Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement eine österreichweit einzigartige, interne Dienstleistungseinheit für die Praxis und das Management, um die kontinuierliche Weiterentwicklung der Wundversorgung in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Barmherzigen Brüder nachhaltig zu begleiten, zu unterstützen und zu steuern.

 

„Bei diesem Kompetenzzentrum handelt es sich um eine einzigartige Entwicklungseinheit für unsere Krankenhäuser und Betreuungseinrichtungen, wo Erkenntnisse aus Praxis und Wissenschaft aufbereitet und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden. Letztendlich profitieren von diesem Kompetenzzentrum Mitarbeiter und Management durch den Wissenstransfer. An erster Stelle kommt die Entwicklungsarbeit aber den Patienten und betreuten Menschen zu Gute, in dem wir den Versorgungsprozess noch besser absichern, steuern und unterstützen“, so Dir. Lydia Viktoria Gromer BA, Leitung Zentrales Pflegemanagement der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder.

 

Dir. Mag. Steiner, Dir. Gromer, LH Stv. Dr. Prettner, DGKP Kis Dadara MSc

Dir. Mag. Michael Steiner im Gespräch mit Dir. Lydia Viktoria Gromer, LH-Stv. Dr. Beate Prettner und DGKP Zita Kis Dadara, MSc

 

Univ.-Prof. Ing. Dr. Gerhard Stark, Ärztlicher Direktor der Österreichischen Ordensprovinz unterstreicht die Relevanz des neuen Kompetenzzentrums: „Der Wunde eine Denkwerkstätte, namentlich ‚Kompetenzzentrum für Multiprofessionelles Wundmanagement‘, zu widmen, ist eine hoch innovative Maßnahme des Krankenhausträgers Barmherzige Brüder. Das Kompetenzzentrum und sein Team zusammen mit der hohen klinischen Kompetenz für die Behandlung von Wunden durch die Mitarbeiter am Standort Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt, bilden das Herzstück für das Bemühen um die bestmögliche Wundtherapie in allen Gesundheitseinrichtungen der Barmherzigen Brüder.“

 

Die Konzeptentwicklung und intensive Planungsphase begann bereits 2015, seit kurzem läuft der Regelbetrieb. Die Erkenntnisse aus der Arbeit im Kompetenzzentrum stehen allen Ärzten und Pflegepersonen der Barmherzigen Brüder digital zur Verfügung und fließen direkt in die Arbeit mit den betroffenen Patienten in den Wundambulanzen und Stationen ein.

 

 

Multiprofessionelles Team, flexible Arbeitsweise

Das multiprofessionelle Team verbindet Erfahrungen aus der Praxis in der Akutversorgung und Langzeitpflege mit dem neusten internationalen Forschungs- und Wissensstand. Dabei ist die Arbeitsweise des Kompetenzzentrums flexibel: Je nach Arbeitsanforderung und Arbeitsagenden trifft sich das Team persönlich oder arbeitet virtuell miteinander. In der Aufbauphase während der nächsten zwei Jahre wird das Team aus DGKP Kerstin Klug (Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, Pflegefachkraft) und OA Dr. Michael Popovits (Krankenhaus Barmherzige Brüder Graz, Chirurgie) von DGKP Zita Kis Dadara MSc (Zentrales Pflegemanagement Barmherzige Brüder Österreich) geleitet. Kis Dadara hat umfassende externe Management- und Organisationsentwicklungskenntnisse und verfügt über eine internationale Fachexpertise zum Thema Multiprofessionelles Wundmanagement. Unter anderem gründete Kis Dadara im Jahr 2008 die Österreichische Gesellschaft für Dekubitusprävention – APUPA in Wien und ist dort heute als Generalsekretärin im Vorstand.

 

OA Dr. Popovits, DGKP Klug, Dir.  Gromer BA, Dir. Mag. Steiner, DGKP Kis Dadara MSc, OA Dr. Thomas Wild

OA Dr. Michael Popovits, DGKP Kerstin Klug, Dir. Lydia Viktoria Gromer BA, Dir. Mag. Michael Steiner, MAS, DGKP Zita Kis Dadara MSc und OA Dr. Thomas Wild

 

Verortet ist das Kompetenzzentrum am Standort Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt. Als Gesamtleiter der Einrichtung ist Dir. Mag. Michael Steiner MAS für die zukunftsorientierte Entwicklung des Kompetenzzentrums verantwortlich, auf Ebene der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder Österreich ist es Dir. Lydia Viktoria Gromer BA (Leitung Zentrales Pflegemanagement Barmherzige Brüder Österreich) zugeordnet. Zeitnah ist eine Vervollständigung des multiprofessionellen Teams mit einem weiteren Arzt und einer Pflegegefachkraft geplant.

 

 

Mehrdimensionale Betrachtung

Neben der interprofessionellen Zusammenarbeit ist die mehrdimensionale Betrachtung und Entwicklung des Themenfeldes Wundmanagement besonders wichtig. So beinhaltet die Arbeit des Kompetenzzentrums die Aspekte

  • Behandlung/Pflegeprozess

  • Kompetenzmanagement

  • Produkt-/Hilfsmittellogistik

  • Datenmanagement

Als erster zentraler Schritt wurde an der Praktikabilität des Softwareprogramms WCaSol gearbeitet. Das von der ordenseigenen, auf Krankenhaussoftware spezialisierten Kärntner IT-Firma Care Solutions entwickelte multiprofessionelle Dokumentationstool für alle Haut- und Gewebeveränderungen ist bereits in einigen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder im Einsatz. „Die Regeldokumentation in WCaSol bildet eine der Grundlagen, um die Behandlungskompetenz in unseren Einrichtungen bedarfsorientiert und ressourcenschonend weiterzuentwickeln“, sagt DGKP Zita Kis Dadara MSc, Leitung Kompetenzzentrum Multiprofessionelles Wundmanagement.

 

 

Eröffnung mit Fachvortrag von internationalem Wundexperten

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des Kompetenzzentrums am 4. Oktober im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt war auch der international anerkannte Wundexperte OA Dr. Thomas Wild (Städtisches Klinikum Dessau/Medizinische Hochschule Brandenburg/University of Applied Sciences Anhalt) einer der Referenten und betonte: „Ich sehe aus der heutigen Sicht die Entwicklung der Barmherzigen Brüder mit einem solchen Kompetenzzentrum als die Lösung im Rahmen von Versorgungsforschung solche Dinge zu beleuchten. Ein Beispiel: Wir haben gesehen dass die durchschnittliche Behandlungsdauer für ein offenes Bein über 580 Tage liegt. Wir konnten durch eine Verbesserung der Prozesse die Behandlungsdauer auf 147 Tage bis zum Wundverschluss verkürzen. Und ich sehe hier den Ansatz, durch dieses Kompetenzzentrum solche Dinge umzusetzen, Zahlen zu sammeln, diese zu analysieren und Prozesse zu verbessern“.

 

OA Dr. Thomas Wild, Städtisches Klinikum Dessau, Medizinische Hochschule Brandenburg

OA Dr. Thomas Wild (Städtisches Klinikum Dessau/Medizinische Hochschule Brandenburg/University of Applied Sciences Anhalt) bei seinem Festvortrag

 

Voraussichtlich 2019 wird eine überarbeite Neuauflage seines Buches „Manual der Wundheilung” erscheinen, das umfassend die modernen Konzepte einer adäquaten Wundversorgung betrachtet.

 

 

Video von BTV zur Eröffnung

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