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Positives Fazit nach dem Szenario „schwerer Busunfall“
Am Samstag, den 2. Dezember, wurde im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz eine groß angelegte Katastrophenübung durchgeführt. Die Bilanz: Rund 140 Mitarbeiter des Krankenhauses waren im Rahmen der Übung auf den Beinen, 30 Verletzte wurden versorgt, 6 davon auch im Schockraum mit hochgradigen Verletzungsmustern.
Die Übung wurde im Zeitraum von ca. 07.00 bis 14.00 Uhr durchgeführt. Die Verletzten im Übungsszenario wurden von Mitarbeitern oder Angehörigen dargestellt. Großer Dank gilt dem Roten Kreuz Burgenland, das den Krankenhausmitarbeitern durch das Schminken sehr realistischer Wunden ermöglicht hat, eine möglichst reale Situation zu erleben. Sämtliche Berufsgruppen und Bereiche im Krankenhaus waren - wie auch im Ernstfall - involviert.
RÜCKBLICK IN BILDERN
„Unmittelbar nach Ankündigung des Unglücks durch die Landessicherheitszentrale wurden sämtliche verfügbaren Mitarbeiter verständigt und zur Verstärkung in das Krankenhaus geholt. Wir waren bemüht, alle Verletzten wie sonst auch medizinisch und pflegerisch bestmöglich zu versorgen“, schildert Gesamtleiter Robert Maurer, MSc, MBA. Die Übung diente der Analyse interner Strukturen und Abläufe. Das betraf unter anderem die Alarmierung bzw. Nachalarmierung von Mitarbeitern über den Alarmserver des Krankenhauses, die Abwicklung der Ersteinschätzung (Triage) und die Versorgung von Verletzten im Minutentakt, die Priorisierung ankommender Verletztengruppen, die Administration der Patienten sowie allgemeine Abläufe zur Versorgung im Ernstfall, wie etwa die Zusammenarbeit und Kommunikation der Schnittstellen. Für die große Katastrophenübung war OA Dr. Alexander Kurz im Dienst, der die Rolle des Erstchefs verkörperte. Im Ernstfall ist übrigens auch der diensthabende OA der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin Erstchef. Ihm steht dann der Krisenstab des Krankenhauses zur Seite, um Ressourcen für die Katastrophe zur Verfügung zu stellen. Der Erstchef behält stets den Überblick über die Situation und berichtet dem Krisenstab unter der Leitung des Krankenhausdirektors. Der Krisenstab selbst hat im Falle einer Katastrophe die Aufgabe auf Grundlage von Krisen- und Notfallplänen die Situation zu beherrschen. Unter anderem muss er notwendige Rahmenbedingungen zur Bewältigung schaffen, wie etwa Personal, Material, Platz und Informationsweitergabe.
Erstes Fazit ist sehr positiv
Unmittelbar nach der Übung kann ein erstes grobes Fazit gezogen werden. Dieses fällt sehr positiv aus. Die Übung konnte für den Sinn und Zweck sehr gut genutzt werden, nämlich um Schwachstellen zu identifizieren und Informationen zu den Abläufen zu sammeln. Erst in der Detailanalyse und nach Auswertung der Beobachterprotokolle und Videos wird man ganzheitlich sehen, was gut geklappt hat und wo Verbesserungspotenzial besteht.
„Wer seine Grenzen nicht kennt, wird nie so verantwortungsvoll arbeiten können wie jemand, der über das Limit seiner Ressourcen gut Bescheid weiß. Das Koordinieren der hausinternen Maßnahmen muss genauso geübt sein, wie die Koordination mit den Rettungsdiensten und anderen externen Organisationen, wobei der Schwerpunkte heute auf den internen Strukturen lag“, resümiert Gesamtleiter Robert Maurer. „Diese Übung wurde wirklich in großem Stil angelegt und übertrifft die Dimension in vielen anderen größeren Spitälern. Ich bin sehr stolz auf alle, die geholfen haben, den Ernstfall zu üben und insbesondere auch auf jene, die an der Planung beteiligt waren.“
Detailinformationen zum Ablauf
Die Verletzungsmuster wurden für die Übung so gewählt, dass sie eine echte Herausforderung darstellten. Angefangen von Verbrennungen über Polytraumata bis hin zu inneren Verletzungen oder Personen im Schockzustand fanden sich sämtliche Szenarien im Drehbuch. Die Personen kamen wie im Regelbetrieb auch vortriagiert ins Krankenhaus. Beim Ankommen der Verletzten musste der Leiter der Triage - im Rahmen der Übung war das OA Dr. David Böckmann - alle Patienten nochmals ansehen und zuteilen. Eine Aufgabe, die nur wenige Augenblicke dauern darf und in der man sehr viel Verantwortung trägt. Hinter ihm warteten dann die unterschiedlichen Teams, um aktiv zu werden. Auch Angehörige kamen im Drehbuch der Übung vor, die vor Ort nach ihren Verwandten suchten und die von Psychologen betreut wurden.