Die Gesamtdauer der theoretischen und praktischen Ausbildung im Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege hat ein Stundenausmaß von mindestens 4600 Stunden (180 ECTS). Die Studiendauer ist auf 6 Semester ausgelegt und ist als Vollzeitstudium organisiert.
Lehrveranstaltungen finden vorwiegend am FH-Studienstandort Pflegeakademie statt. 8% der Lehrveranstaltungen werden am Hauptstandort FH Campus Wien angeboten.
Die Lehrveranstaltungen zu den theoretischen Inhalten finden von Montag bis Freitag zwischen 08:00-16:15 Uhr statt, mit einer 45-minütigen Mittagspause. Theorieblöcke und Praktikumsblöcke wechseln sich alternierend ab. Es gelten die universitätsvorgegebenen Ferienzeiten.
Lehrveranstaltungsübersicht |
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Mehr zum didaktisch-methodisches Konzept |
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Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 2300 Stunden (92 ECTS). Das Berufspraktikum ist verbunden mit dem Vertiefen und Anwenden von erworbenem Wissen und Kompetenzen aus der theoretischen Lehre.
Die praktische Ausbildung erfolgt in den Versorgungs- und Fachbereichen der Akutpflege, der Langzeitpflege, der Mobilen Pflege, der Prävention und Rehabilitation und dem Wahlpraktikum.
Die Einteilung der Praktika erfolgt durch die Praktikumskoordinatorin, die in Kontakt mit unterschiedlichen Praktikumsanbieter*innen regional in Wien und den Bundesländern steht. Ein Auslandspraktikum im 5. Semester ist in Kooperation mit dem International Office der FH Campus Wien möglich zu organisieren. Die Barmherzigen Brüder bieten zusätzlich ein weltweites Netzwerk an Praktikumsstellen, mit Wohnmöglichkeit, an.
Fertigkeiten müssen vor dem Berufspraktikum trainiert und geübt werden. Fertigkeitentrainings und Erfahrungswerkstätten finden in den Skills Labs statt. Dort werden vor dem Praktikumsbeginn im geschützten Rahmen Fertigkeiten wie zum Beispiel das Messen von Vitalzeichen und das Dokumentieren im EDV-gestützten Pflegedokumentationssystem geübt. Mehr erfahren
Die Temporäre Lernstation ist ein gemeinsames Projekt von Pflegepädagog*innen, Praxisanleiter*innen und Studierenden. Studierende übernehmen die Organisation und Patient*innenversorgung einer Patient*innenkohorte aus einer Fachabteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Dieses Projekt unterstützt den Wissenstransfer, die Förderung des vernetzten Denkens und die Weiterentwicklung beruflicher Handlungskompetenz mit klinischen Entscheidungsfindungsprozessen.
⇒ Einblicke in die Temporäre Lernstation
Das Ziel ist erreicht - Sie haben sich exzellentes Fachwissen im Rahmen der professionellen Fachpflege, der Pflegewissenschaft und den pflegerischen Bezugswissenschaften aufgebaut. Sie wenden Ihr umfangreiches Wissen im Rahmen des Pflegeprozesses mit der Durchführung des Pflegeassessments, der Pflegediagnostik, Pflegezielformulierung und Planung bzw. Durchführung von Pflegeinterventionen und deren Evaluation an. Sie können Menschen bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit und im Heilungsprozess fachlich und professionell unterstützen, sie können zur Linderung und Bewältigung von gesundheitlicher Beeinträchtigung sowie zur Aufrechterhaltung der höchstmöglichen Lebensqualität aus pflegerischer Sicht beitragen. Sie können Menschen zu unterschiedlichen Problemstellungen pflegefachlich beraten und in unterschiedlichen Pflegesettings fachliche Beratungsinhalte vermitteln.
Bei der mündlichen, kommissionellen Bachelorprüfung präsentieren Sie Ihr erworbenes Fachwissen im Rahmen Ihrer ausgebildeten Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz, dazu stellen Sie einen komplexen Fall und dessen Bearbeitung aus Pflegeperspektive dar. Sie präsentieren Ihre Bachelorarbeit und Ihre wissenschaftliche Kompetenz in der Analyse mehrerer, pflegefachbezogener Studien. Mit positivem Abschluss der kommissionellen Prüfung erwerben Sie die Berufsberechtigung zur Ausübung des „Gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege“, als auch den akademischen Titel Bachelor of Science in Health Studies (BSc).
Der Studienabschluss wird bei uns gebührend gefeiert - denn, wie es der Begründer des Ordens der Barmherzigen Brüder - Hl. Johannes von Gott - bereits sagte: Der Mensch steht im Mittelpunkt - auch die Mitarbeiter*innen. Mit dem Studienabschluss erwartet Sie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder - mit dem Standort mitten im Herzen von Wien - eine 100%ige Anstellungsgarantie.
Für Ihre Bewerbung benötigen Sie folgende Dokumente:
Jährlich stehen derzeit 30 Studienplätze am FH-Studienstandort Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien zur Verfügung.
Empfohlen werden für den Beruf folgende überfachliche berufliche Kompetenzen: hohe Lernbereitschaft, Problemlösungsfähigkeit, vernetztes Denken, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, vorausschauendes Denken, hohes Einfühlungsvermögen, transkulturelle Kompetenz, körperliche Belastbarkeit (AMS Berufsinformationssystem)
Online-Bewerbungsphase über die Website FH Campus Wien, Priorisierung des FH-Studienstandortes Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien: https://bewerben.fh-campuswien.ac.at/
Mit dem Abschluss des Studiums der Gesundheits- und Krankenpflege eröffnen sich vielfältige Karrierewege, beispielsweise Lehr- und Führungsaufgaben sowie Spezialaufgaben. Durch setting- und zielgruppenspezifische Spezialisierungen können Sie sich in unterschiedlichen Fachbereichen spezialisieren, wie in der Kinder- und Jugendlichenpflege, Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege, Intensivpflege, Anästhesiepflege, Pflege bei Nierenersatztherapie, Pflege im Operationsbereich, Krankenhaushygiene, Wundmanagement und Stomaversorgung, Hospiz- und Palliativversorgung oder Psychogeriatrische Pflege.
Wenn Sie an einer Weiterqualifizierung Interesse haben, können Sie aus dem vielfältigen Angebot an gesundheits- und pflegebezogenen Masterstudien wählen, wie z.B. Pflegewissenschaft, Advanced Nursing Counseling, Advanced Nursing Education, Advanced Nursing Practice, Health Assisting Engineering, Primary Health Care Nursing, Public Health.
Nach dem Abschluss eines Masterstudiums steht Ihnen auch der Weg zu einem Doktorat offen.
„Wir wollen in der Ausbildung implizit Werte vermitteln, die zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung der Lernenden beitragen“, so liest man im Bildungsmodell „Die Pflege und Begleitung humanisieren“, das sich der Orden der Barmherzigen Brüder für seine Bildungseinrichtungen in Europa 2017 vorgenommen hat. Und weiter heißt es: „Was immer auch vermittelt wird: Nie soll es dabei ausschließlich um die Weitergabe von wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Fertigkeiten gehen! Vielmehr soll besonders darauf geachtet werden, dass auch jene Aspekte vermittelt werden, die mit dem Thema Humanisierung zu tun haben. Diese ist nichts anderes als die Ver körperung unserer Grundprinzipien und Werte.“
Diesem Bildungsmodell in besonderer Weise verpflichtet fühlt sich die Lehrveranstaltung „Spiritual Care“ an der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder in Wien. Mehr noch, es ist die Grundlage, warum es diese Lehrveranstaltung für Studierende der Bachelorstudiengänge „Gesundheits- & Krankenpflege“ überhaupt gibt. Aber ist die Sorge für das Spirituelle, wie man „Spiritual Care“ übersetzen könnte, überhaupt noch zeitgemäß in einem evidenzbasierten Studiumsalltag?
Zugegeben, im Reigen der Fachhochschulstandorte in Wien nehmen die Barmherzigen Brüder damit eine Sonderstellung ein.
„Spiritual Care“ ist gewissermaßen aus der Zeit oder besser gesagt dem Rahmen gefallen. Die Lehrveranstaltung ist „außercurricular“, was bedeutet, dass sie nicht zum Pflichtprogramm der Studierenden gehört. Die Teilnahme ist freiwillig. In den vergangenen Monaten wurde versucht, ein attraktives Unterrichtskonzept für die Lehrveranstaltung zu entwickeln. Ziel ist es, Lern- und Erfahrungsräume zu öffnen, welche dem ganzheitlichen Bildungsauftrag gerecht werden. Grundlage ist das Ordenscharisma mit dem zentralen Wert der Hospitalität. Beim Eintauchen in die Werte der Barmherzigen Brüder – Respekt, Verantwortung, Qualität und Spiritualität – geht es zunächst um die eigene Reflexion und den Erfahrungsaustausch mit den Kolleg*innen.
Johannes von Gott hat sein Werk in Granada in einem multireligiösen und multikulturellen Umfeld begonnen. Das Umfeld scheint der heutigen Situation nicht unähnlich. Keine Angst vor dem Fremden, vielmehr die Neugier und der Wunsch, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, ihre Bedürfnisse, auch die spirituellen, in den Blick zu nehmen, prägten sein Wirken. Daher sind auch das Kennenlernen der Weltreligionen, die Begegnung mit inspirierenden Persönlichkeiten und Exkursionen wichtige Säulen im Unterrichtskonzept.
Impulsvorträge, die Auseinandersetzung mit evidenzbasierten Studien und eine interdisziplinäre Zusammenschau sollen zu einer Erweiterung des Pflegeverständnisses der Studierenden beitragen und die pflegerische Kernkompetenz „ethisches, evidenz- und forschungsbasiertes Handeln“ vertiefen.
Von Johannes von Gott heißt es: „Er gab auch der Seele Medizin.“ Diesem Mehrwert möchte die Lehrveranstaltung auf der Spur bleiben und Studierende sensibilisieren, im Pflegealltag auch das scheinbar aus dem Rahmen Fallende im Blick zu behalten.