10 Jahre Lebenswelt Pinsdorf
Ein inklusives Theaterstück
Aus der inklusvien Kooperation mit der Volksschule Pinsdorf entstanden im Laufe der Jahre die Kinderbücher „Bibbi und Bobbo - Freunde für immer“ und „Bibbi und Bobbo - die Freundschaftsprobe“, welche vielfach ausgezeichnet wurden. Aus dem ersten Kinderbuch wurde von Volksschullehrer Peter Kaiser und Choreografin und Balletttänzerin Sabine Fuchs ein Theaterstück erarbeitet, das von KundInnen der Lebenswelt Pinsdorf und Kinder der 4. Klasse Volksschule Pinsdorf zur Jubiläumsfeier aufgeführt wurde. Der besondere Zugang des Theaterstücks war, dass durch die Beteiligung von gehörlosen Personen das Stück weniger mit Sprache sondern viel mehr durch Körperlichkeit und visueller Inszenierung gestaltet wurde. Szenen und Übergänge wurden bewusst ruhig gehalten und durch den Klangkünstler Johannes Kronegger bereichert.
Handlung
Das Stück handelt vom Kennenlernen einer fremden Welt, die Welt der Gehörlosen. Das hörende Volk und das gehörlose Waldvolk haben das gemeinsame Ziel das gefürchtete Ungeheuer zu besiegen. Die vermeintliche Schwäche der Gehörlosigkeit zeigt sich als den Schlüssel, um das Monster zu zähmen. Schließlich entsteht daraus eine Freundschaft zwischen den Völkern und dem Monster, welches sich als liebenswertes Wesen entpuppt, das nicht bekämpft, sondern vielmehr beschenkt wird.
Freunde für immer
„Die Lebenswelt Pinsdorf ist mit ihrer Einbindung in die Gemeinde und besonders mit der Kooperation mit der Volkschule eine Erfolgsgeschichte und Vorbild für gelebte Inklusion“, freut sich Mag. Peter Ausweger, Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Linz, der den Festakt im Anschluss an das Theaterstück feierlich eröffnete. Lobende Worte fanden auch Bürgermeister Dieter Helms sowie Schuldirektor Hermann Kendler, die die Verbundenheit zwischen der Lebenswelt, der Volksschule und der Gemeinde Pinsdorf besonders hervorhoben. Landtagsabgeordnete Doris Margreiter war zutiefst berührt. In einer Talkrunde ließ Institutsleiter Prim. MR Priv.-Doz. Dr. Johannes Fellinger die vergangenen Jahre noch einmal Revue passieren:
„Das Stück zeigt zutiefst den Kern der Lebenswelt. Die Mutter des Königs des Waldvolks hat den Anstoß gegeben eine Lebenswelt zu gründen und ich kenne viele Bewohner und Bewohnerinnen von Kindestagen an. Ich sehe, einerseits wie sie hier ihr Potential entfalten, in ihrer Sprache, der Gebärdensprache, barrierefrei kommunizieren und ihr Leben soweit es geht selbstständig leben und sich in der Gemeinschaft einbringen. Dafür bin ich von Herzen dankbar. Andererseits geht es noch viel mehr darum, dass man die Menschen, deren Verhalten man am meisten fürchtet, am meisten liebt.“