Keimbelastung im Trinkwasser: Wie gefährlich sind E. coli-Infektionen?
Es treten immer wieder Verunreinigungen im Trinkwasser mit E. coli auf. Bereits eine geringe Keimzahl kann bei anfälligen Personengruppen wie älteren Menschen, kleinen Kindern, Schwangeren oder Immunschwächepatienten zu Durchfällen, Fieber oder Erbrechen führen. Zudem besteht die Gefahr einer Sekundärinfektion durch andere Krankheitserreger, die über das Wasser aufgenommen werden.

Obwohl viele E. coli-Stämme harmlos sind, zeigt das Vorhandensein dieser Bakterien, dass das Wasser potenziell mit krankheitserregenden Mikroorganismen wie Noroviren, Campylobacter oder Salmonellen verunreinigt sein könnte.
Typische Symptome einer E. coli-Infektion sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall (bei bestimmten Stämmen auch blutig) sowie Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Während viele Infektionen mild verlaufen, können bei Kleinkindern oder chronisch Kranken ernsthafte Komplikationen auftreten. Besonders bei Infektionen mit enterohämorrhagischen E. coli (EHEC) besteht das Risiko eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), das zu Nierenschäden führen kann.
E. coli gelangt häufig durch fäkale Verunreinigung ins Trinkwasser, etwa nach Starkregen, bei defekten Wasserleitungen, unzureichend gesicherten Quellfassungen oder wenn Oberflächenwasser in Brunnen eindringt. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit wurden im vergangenen Jahr etwa 16 % der privaten Wasserproben wegen Keimen wie E. coli beanstandet.
Risikogruppen: Darauf ist zu achten!
Um das Risiko zu minimieren, sollten Warnungen hinsichtlich des Trinkwassers stets ernst genommen werden: Das Wasser muss mindestens drei Minuten sprudelnd abgekocht werden, bevor es getrunken, zum Kochen oder Zähneputzen verwendet wird. Bei andauernden Beschwerden nach Wasserverzehr ist eine ärztliche Untersuchung dringend anzuraten, insbesondere bei Kindern. Besonders gefährdete Personengruppen wie Senioren und Kleinkinder sollten sofort informiert und geschützt werden. Für Hausbrunnen ist eine mikrobiologische Untersuchung mindestens einmal jährlich empfehlenswert.
Abteilungsvorstand
Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig,
Facharzt für Innere Medizin
Wasserqualität regelmäßig prüfenEin wichtiger Gesundheitstipp ist, dass Eigenwasserversorgungen regelmäßig hygienisch geprüft und fachgerecht gebaut sein sollten. Bei Verdacht auf Kontamination ist es ratsam, frühzeitig einen Hausarzt, das Gesundheitsamt oder den Wasserverband zu kontaktieren. Um gesundheitliche Risiken möglichst zu vermeiden, ist es entscheidend, stets auf eine sichere Wasserqualität zu achten.