Brustkrebs: Mann mit Knoten in der Brust? Gibt es!
Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober hat Rudolf Schober seine Geschichte öffentlich gemacht, um auf das Risiko und die Bedeutung früher Erkennung bei Männern aufmerksam zu machen.
Brustkrebs kennt kein Geschlecht: Das Risiko bei Männern unterschätzt
Obwohl bei Frauen die Brustkrebshäufigkeit deutlich höher ist (jede achte Frau ist im Laufe ihres Lebens betroffen, sind auch Männer betroffen. Circa ein Prozent aller Brustkrebsfälle in Österreich werden Männern zugeschrieben. Das Problem: Bei ihnen wird die Erkrankung häufig erst spät erkannt, was die Behandlung erschweren und den Krankheitsverlauf beeinträchtigen kann.

Dr. Gregor Huber, MAS; Rudolf Schober und OÄ Dr. Barbara Kohlweg, stv. Leiterin des „Brustzentrums Kärnten“
Der Brustkrebsmonat Oktober sowie der Weltbrustkrebstag sind wichtige Gelegenheiten, das Bewusstsein für Vorsorge, Früherkennung und mutiges Handeln zu stärken. Das „Brustzentrum Kärnten“ an den Barmherzigen Brüdern setzt sich dafür ein, alle Menschen – unabhängig vom Geschlecht – für diese Themen zu sensibilisieren. Denn Brustkrebs kennt keine Geschlechtsgrenze.
Bei einem Termin im „Brustzentrum Kärnten“ trifft man Rudolf Schober, einen 78-jährigen ehemaligen Politiker und Zivilschutzverbandspräsidenten, zur Nachkontrolle. Bei ihm wurde zufällig Brustkrebs in der linken Brust diagnostiziert, was ihn überraschte.
Unerwartete Diagnose: „Herr Schober, Sie haben Brustkrebs!“
„Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen, seit mein Arzt bei einer CT-Untersuchung nach einer Prostatakrebserkrankung einen verdächtigen Knoten entdeckte. Ich dachte zunächst an den Unterleib. Als dann aber die Nachricht kam, es sei ein über 2 cm großer Knoten in meiner Brust, war ich fassungslos. Mein Arzt schickte mich sofort ins Brustzentrum Kärnten.“ Innerhalb weniger Tage wurde die Diagnose durch Spezialist:innen bestätigt. „Herr Schober, Sie haben Brustkrebs!“ Zwei Wochen später wurde der Knoten im OP-Zentrum des Krankenhauses St. Veit/Glan operativ entfernt, Chirurgin OÄ Dr. Barbara Kohlweg, stv. Leiterin des Brustzentrums, führte die OP durch. Während der gesamten Behandlung wurde Patient Rudolf Schober von speziell ausgebildeten „Breast Care Nurses“ begleitet, die in der Regel den Patientinnen mit praktischen Tipps und Unterstützung in verschiedenen Bereichen – von Wund- und Narbenpflege über Ernährung bis hin zur Handhabung von Brustprothesen – beratend zur Seite stehen. „Doch im vergangenen Jahr hatten wir einige Neudiagnosen bei Männern“, weiß Dr. Kohlweg.
„Natürlich war die Diagnose für mein Umfeld ein Schock. Dennoch vertraute ich sofort den Fachärzt:innen des Brustzentrums Kärnten“, erinnert sich Schober. „Ich bin grundsätzlich ein positiver Mensch, das hat mir sehr geholfen.“ Heute, genau ein Jahr später, fühlt er sich gut, ist beschwerdefrei und möchte mit seiner Geschichte das Bewusstsein für Brustkrebs bei Männern stärken.

„Viele Männer wissen gar nicht, dass sie ebenfalls betroffen sein können“, erklärt Rudolf Schober. „Mein Knoten wurde zufällig entdeckt. Ich hätte keine Veränderung an meinem Körper bemerkt, welcher Mann tastet schon seine Brust ab? Für die stv. Leiterin des Brustzentrums OÄ Dr. Kohlweg war der Knoten sogar tastbar – das zeigt, wie wichtig es ist, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten.“
Bewusster Schritt in die Öffentlichkeit:
Rudolf Schober möchte das Bewusstsein für
Brustkrebs bei Männern stärken und
andere ermutigen, auf ihre Körper zu hören.
Risken erkennen: Familiengeschichte als Warnsignal
„Vertrauen Sie auf die Signale Ihres Körpers. Schmerzen, Veränderungen in der Brust oder an der Brustwarze sind klare Warnzeichen, die Sie ernst nehmen sollten“, betont Dr. Barbara Kohlweg, stv. Leiterin des „Brustzentrums Kärnten“. „Wenn in der Familie bereits Brustkrebs aufgetreten ist – etwa bei Mutter oder Großmutter – erhöht sich das Risiko auch für Männer. Das wird oft falsch angenommen.“
„Früherkennung ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen“, ergänzt Kohlweg. „Mut, offen darüber zu sprechen und öffentlich Position zu beziehen, ist heute wichtiger denn je.“
Vorsorge nutzen
Genetische Vorbelastung, Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel steigern das Risiko für Brustkrebs bei beiden Geschlechtern. Für Frauen gibt es ein gut etabliertes Früherkennungsprogramm – ab 45 Jahren alle zwei Jahre Mammografie und Ultraschall. Für Männer ist die Vorsorge oft weniger bekannt. Das Brustzentrum Kärnten setzt daher auf Aufklärung und niedrigschwellige Angebote, um auch Männer besser zu erreichen.
Das „Brustzentrum Kärnten“
Ansprechpartner für alle Betroffenen
Das seit Jahren zertifizierte „Brustzentrum Kärnten“ ist eine spezialisierte Einrichtung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan, die sich der umfassenden Versorgung und Unterstützung von Brustkrebspatient:innen widmet. Mit einem interdisziplinären Team von Expert:innen bietet das Brustzentrum modernste Diagnostik, Therapie und Nachsorge, um den individuellen Bedürfnissen der Patient:innen gerecht zu werden.
Über 2.000 Patient:innen wurden bisher im „Brustzentrum Kärnten“ behandelt.
Das Team verfolgt dabei einen multiprofessionellen Ansatz und arbeitet eng mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Netzwerken zusammen, um sicherzustellen, dass man stets auf dem neuesten Stand der Medizin ist.
Mamma-Ambulanz
Öffnungszeiten: jeden Dienstag nach telefonischer Voranmeldung
Tel.Nr. +43-4212/ 499-8666 - Terminvergabe
BCN (Breast care Nurse) Telefonsprechstunde
jeden Dienstag von 15:30 -18:00 Uhr
Tel.Nr:+43-4212/499-0
Dr. Gregor Huber/ Ärztezentrum St.Veit/Glan
Tel.Nr: +43-4212/33 222
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag nach Terminvereinbarung