Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist nicht nur ein notwendiges Kommunikationsmittel, sondern auch prägender Teil der Identität und des Selbstwertgefühls gehörloser Menschen.
Gebärdensprache ist eine Sprache, die nicht auf Lauten basiert, sondern aus einem manuell-gestischen Code besteht. Sie ist eine vollwertige Sprache, d. h. sie hat eine eigene, von Lautsprache unabhängige, sprachliche Struktur und eine eigene Grammatik.
Die Österreichische Gebärdensprache ist seit September 2005 als eigenständige Sprache gesetzlich anerkannt.

G
ebärdensprache stellt eine natürliche Sprache dar, sie wurde nicht erfunden (wie beispielsweise Esperanto).

S
ie ist weltweit überall dort auf natürliche Weise entstanden, wo es Gehörlosengemeinschaften gab/gibt.

G
ebärdensprache ist nicht überall auf der Welt einheitlich. Es gibt nationale Varianten, sowie regionale Dialekte, die sich – so wie gesprochene Dialekte – voneinander unterscheiden.

D
ie Sprache ist mit der Kultur der Gehörlosen, der sie entspringt, aufs engste verbunden. Wie es Prillwitz und Volhaber formulieren: "Nicht die Behinderung, sondern die Gebärdensprache eint die Gehörlosen zu einem Sozialverband, der alle Merkmale einer Sprachgemeinschaft aufweist." (Lit. P. B. Braem 1995: Einführung in die Gebärdensprache und ihre Erforschung)
Das Fingeralphabet der Österreichischen Gebärdensprache
Zeichnung: © Thomas Fellinger
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