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Vier Novizen legten einfache Profess in Brescia ab

Im europäischen Noviziat der Barmherzigen Brüder in Brescia (Italien) schlossen vier Novizen ihre zweijährige Ausbildungszeit ab und legten am 28. September 2025 ihre Einfache Profess ab: Luis Alberto Quintanilla (47, Spanien), Bálint Brenner (37, Ungarn), Tiago Miguel Rodrigues Fournier (30, Portugal) und Clemens Johannes Schuster (29, Deutschland).

Mit diesem Schritt binden sich die Brüder erstmals zeitlich für ein Jahr an den Orden und setzen ihren Weg im Geist der Hospitalität fort. Die Einfache Profess markiert den Übergang in die nächste Ausbildungsphase, das Scholastikat, und bekräftigt die Bereitschaft der jungen Männer zum Dienst an Gott und den Menschen.

 

 

Vier Wege – ein Auftrag

 

Im Scholastikat werden die Brüder nun entsprechend den Erfordernissen des Ordens sowie ihren eigenen Wünschen ihre Ausbildung vertiefen:

  • Frater Clemens kehrt in die Intensivpflege zurück,

  • Frater Tiago wird sich in Rehabilitation und Palliativversorgung weiterbilden,

  • Frater Bálint geht nach Regensburg zum Deutschlernen,

  • Frater Luis beginnt in Madrid eine Ausbildung zum Pflegeassistenten.

Alle vier stehen für das vielfältige und lebendige Charisma der Barmherzigen Brüder in Europa.

 

Frater Clemens Johannes Schuster, Frater Bálint Brenner, Frater Tiago Miguel Rodrigues Fournier und Frater Luis Alberto Quintanilla 

 

 

Ausbildung im Orden: Etappen im Überblick

 

Vom Postulantat in Gorizia (Italien) über das zweijährige Noviziat in Brescia führt der Weg zur Einfachen Profess (jährlich erneuert), dann ins Scholastikat (fünf bis sechs, , höchstens neun Jahre) bis zur Feierlichen Profess, mit der sich der Bruder für sein weiteres Leben an den Orden bindet. Nach dieser mehrjährigen Ausbildungszeit ist die lebenslange Fortbildung integraler Bestandteil des Lebens als Barmherziger Bruder. Diese Struktur sichert die spirituelle Entwicklung, die fachliche Qualifikation und den professionellen Dienst an den Mitmenschen.

 

 

Brescia: „Schule des Lebens“

 

Das Noviziat in Brescia trägt den Namen des Heiligen Richard Pampuri, der dort selbst sein Noviziat absolvierte. Seine ehemalige Zahnarztordination beherbergt heute das Büro des Novizenmeisters Frater Jakobus Janči OH. Vor Ort arbeiten die Novizen des zweiten Ausbildungsjahrs in einem Haus der Barmherzigen Brüder für Obdachlose – besonders für Kranke ohne Angehörige. Dort leben die Novizen Gastfreundschaft im Kleinen und Großen: Betten beziehen, Haare schneiden, Kleidung ausgeben, Menschen zu Behörden begleiten oder ihnen einfach in schwierigen Situationen beistehen und auch Rückschläge gemeinsam mit ihnen aushalten. Dieses fast einjährige Praktikum bezeichnen die Novizen als eine Schule des Lebens. Dort üben sie, was es ganz konkret heißt, Gastfreundschaft zu leben.

 

 

Leben im Noviziat

 

Der Tagesablauf ist klar strukturiert: Meditation, Laudes und Messe ab sieben Uhr; vormittags Praktikum in Einrichtungen, nachmittags Studium, Vorträge und zweimal wöchentlich ein Onlinekurs der Vereinigung italienischer Ordensgemeinschaften, abends Vesper, Gemeinschaft und Erholung. Samstags pflegt die Gemeinschaft den „Brüdertag“ mit gemeinsamen Aktivitäten, sonntags wird gemeinsam mit Kranken und Obdachlosen Gottesdienst gefeiert. Exerzitien oder Reisen zu historischen Orten des Ordens ergänzen die zweijährige Ausbildung.

 

 

„Nicht Chef, sondern Diener“ – Begleitung im internationalen Kontext

 

„Früher wurde der Magister oft als ‚Chef‘ gesehen. Doch der Novize ist nicht wegen mir hier, sondern ich bin wegen ihm hier. Meine Aufgabe ist, ihn zu unterstützen – nicht als Vorgesetzter, sondern als Diener“, erklärt Frater Jakobus Janči, seit einem Jahr Magister der Novizen in Brescia. Sprach- und Kulturwechsel fordern anfangs heraus – zugleich weitet die internationale Gemeinschaft den persönlichen Blick: „Das Entscheidende ist unsere gemeinsame Berufung. Wir lernen, Unterschiede zu akzeptieren und profitieren voneinander“, so ein Novize.

 

Gruppenfoto der Ausbilder mit den vier Professbrüdern und den vier Novizen

 

 

Die vier Felder der Ausbildung

  • Ich mit mir selbst: Persönlichkeitsbildung, Reflexion, Kommunikation, Konfliktfähigkeit (Begleitung durch Fachleute).

  • Ich mit Gott: Vertiefung des Glaubens, Theologie, Auseinandersetzung u. a. mit Leid und Missbrauch.

  • Ich mit der Gemeinschaft: Ordensdokumente, gemeinsames Leben, Brüderlichkeit als geteilte Verantwortung.

  • Ich mit dem Apostolat: Praxis in Einrichtungen – besonders im zweiten Jahr – inkl. pastoraler und ethischer Fragen.

 

 

Impressionen von der Feier

 

Die vier Brüder bei der Ablegung ihrer einfachen Profess

 

 

Gruppenfoto nach der Feier

 

 

Frater Bálint Brenner

 

 

Frater Clemens Johannes Schuster 

 

 

Gruppenfoto mit Brüdern der Ordensprovinz „Europa Mitte“

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