Wallfahrt nach Rom
Von verschiedenen Orten aus machten sich die überwiegend jungen und jüngeren Barmherzigen Brüder am 2. bzw. 3. Oktober auf den Weg nach Genzano di Roma. Das ehemaligen Noviziat der beiden italienischen Ordensprovinzen diente ihnen als Unterkunft für die kommenden Tage, die insbesondere Novizenmeister Frater Jakobus Janči vorbereitet hat und von den Brüdern mitgestaltet wurde. Die dreiköpfige Kommunität um Prior Frater Raffaele Benemerito nahm die Mitbrüder in Genzano überaus gastfreundlich auf.
Ein erster Ausflug vor den drei anstrengenden Tagen in Rom bildete der Besuch der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo am Albaner See. Außerdem stellte der Ordenspriester Pater Massimo Scriba das Institut San Giovanni di Dio in Genzano mit einer Führung vor: Es beherbergt sowohl eine Einrichtung für Menschen mit geistigen Behinderungen wie auch ein Rehabilitationszentrum für Menschen mit neuromotorischen Erkrankungen und Wohneinheiten für Menschen mit Alzheimer-Demenz sowie ein Tagungs- und Bildungshaus für Brüder und Mitarbeitende. Auch gibt es eine große Olivenplantage.
Impressionen von der "Wallfahrt der Hoffnung" nach Rom
Mit Gebeten durch Heilige Pforte
Am Dienstag fuhren die „Pilger der Hoffnung“ – so lautet das Leitwort des Heiligen Jahres 2025 – nach Rom, um von der Engelsburg aus mit Gebeten, Psalmen und Bitten, angeführt von einem Wallfahrtskreuz – zur Heiligen Pforte in der Basilika St. Peter im Vatikan zu schreiten. Die Barmherzigen Brüder brachten ihre eigenen Anliegen mit, beteten in den Anliegen des Papstes und der ihnen anvertrauten Menschen. Dies taten sie auch beim Durchschreiten weiterer Heiligen Pforten in den Basiliken Santa Maria Maggiore und in St. Paul vor den Mauern.
Höhepunkt der Wallfahrt war am 9. Oktober die Mitfeier des Jubiläumsgottesdienstes für Ordensleute und andere Personen des gottgeweihten Lebens unter dem Vorsitz von Papst Leo XIV. In seiner Predigt, die er an den Stichworten „bitten“, „suchen“, „anklopfen“ aus dem Evangelium nach Lukas – Jesus lehrt seine Jünger das Vater Unser – ausrichtete, ermutigte Papst Leo die Ordensleute unter anderem, die Schönheit und Reichtum, die Jesus Christus den Ordensleuten und allen Menschen geschenkt hat, zu pflegen und „die Einfachheit der ˈKleinstenˈ aus dem Evangelium“ zu bewahren. Nach der sehr stimmungsvollen Messfeier fuhr der Papst mit dem Papamobil durch die Reihen der Gläubigen und segnete sie.
Etwas ruhiger wurde es am Freitag mit einer Führung durch die Priscilla-Katakomben in Rom. Nach dem Gang durch die frühchristliche Begräbnisstätte, wo die Brüder unter anderem die älteste datierte Mariendarstellung ansehen konnten, feierten sie in der zugehörigen Kirche einen Gottesdienst. Zusammen mit Mitgliedern der Generalleitung des Hospitalordens, allen voran Generalprior Pascal Ahodegnon, aßen die Pilger im Haus der Generalkurie zu Mittag. Auch der Nachmittag war mit dem Besuch in der Basilika St. Paul vor den Mauern mit dem Grab des Völkerapostels ein ruhiger, geistlicher Moment.
Beistand für das Provinzkapitel
Am letzten Tag vor der Rückreise besuchten die Brüder den wunderschön an einem Kratersee gelegenen und durch seine Erdbeeren bekannten Ort Nemi und nachmittags das beschauliche Gebirgsstädtchen Gennazano. Dort feierten die Barmherzigen Brüder vor dem Gnadenbild der Muttergottes vom Guten Rat eine heilige Messe und baten Maria um ihren Beistand für das kommende Provinzkapitel.
Die einwöchige Pilgerreise beschrieben die Teilnehmer trotz des staureichen Pendelns zwischen Genzano und Rom als bereicherndes geistliches Ereignis und als Stärkung des brüderlichen Miteinanders. Dazu trug auch die Gastfreundschaft des Konvents und der Hausgemeinschaft von Genzano di Roma bei.