„Geistliche Übungen“ ist im allgemeinen der deutsche Begriff für Exerzitien. Untrennbar ist diese Form der Spiritualität mit dem Namen des heiligen Ignatius von Loyola (1491-1556) verbunden. Er hat frühere Erfahrungen des geistlichen Lebens aufgegriffen und mit dem Akzent der Orientierung des eigenen Lebens am Leben Jesu Christi bereichert.
Exerzitien, es gibt Einzel- und Gruppenexerzitien, dienen nicht vordergründig der Selbstfindung, sondern der Orientierung zur Entscheidungsfindung bzw. der Überprüfung des eingeschlagenen Lebensweges. Der Exerzitienbegleiter (Leiter der Exerzitien, früher auch Exerzitienmeister genannt) gibt geistliche Impulse, greift aber nicht in die Entscheidung dessen ein, der Exerzitien macht. In der persönlichen Meditation des Lebens Jesu und im Gespräch mit dem Exerzitienbegleiter soll sich der eigene Lebensweg abzeichnen.
In den letzten Jahren werden verstärkt auch „Exerzitien im Alltag“ angeboten. Sie sind der Versuch, nicht in der Ruhe und Abgeschiedenheit eines Exerzitienhauses, sondern im Umfeld des Alltags den Weg der Exerzitien zu gehen.
Klassische Exerzitien enden mit dem geistlichen Impuls „zur Erlangung der Liebe“. Der Grundgedanke dabei ist: Gott in allen Dingen finden.
Eine Zusammenstellung unterschiedlichster Exerzitienangebote bietet das Canisuswerk an.