Ein Barmherziger Bruder legt nicht nur die drei klassischen Mönchsgelübde der ehelosen Keuschheit, der Armut und des Gehorsams ab, sondern auch ein viertes Gelübde: das der Hospitalität.
Hospitalität lässt sich, einfach ausgedrückt, mit dem Wort Gastfreundschaft übersetzen. Gemeint ist dabei die vorbehaltlose und bedingungslose Zuwendung zum Hilfe suchenden Menschen. Dazu gehört, dass wir uns für die Rechte der Person einsetzen und über deren Rechte wachen: der Mensch hat das Recht, geboren zu werden und menschenwürdig zu leben; er hat Anspruch auf Pflege in Krankheit und das Recht, in Würde zu sterben.
Hospitalität ist unser Markenzeichen. Mitmenschlichkeit und für den Kranken da zu sein ist unsere Herausforderung.
Diesem zeitlosen wie einfachem Prinzip folgen auch wir Barmherzige Brüder im 21. Jahrhundert.
Das Handeln unseres Ordensstifters (hl. Johannes von Gott) gilt als Beispiel, wie man Bürger, Christ und dem Schwächsten Bruder sein kann. Sein Einsatz für die Armen und Kranken überraschte und machte betroffen. Johannes von Gott wirkte aber zugleich als Vorreiter, der neue Wege in der Betreuung und im humanen Umgang mit hilfsbedürftigen Menschen aufzeigte. Diesem Beispiel wollen wir Brüder folgen, indem wir christliche Gastfreundschaft in unseren Einrichtungen leben.