AQUABEAM
Schonender Wasserstrahl für einen guten Harnstrahl
Eine neuartige robotische Wasserstrahlmethode zur schonenden Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung kommt neuerdings zum Einsatz.
Die gutartige Prostatavergrößerung ist im höheren Lebensalter eine echte Volkskrankheit: ca. 75 Prozent der 60- bis 80-jährigen und ca. 90 Prozent der über-80-Jährigen sind betroffen. Die Gewebsvermehrung im Inneren der Prostata übt zunehmend Druck auf Blase und Harnröhre aus, was zu den typischen Beschwerden wie abgeschwächtem Harnstrahl, nachträufeln, häufiges Wasserlassen, vor allem nachts oder auch ungewollten Urinverlust verursachen. In einem Drittel der Fälle sind Probleme zusätzlich mit Erektionsstörungen und/oder Schwierigkeiten beim Samenerguss verbunden. Beim älter werdenden Mann entsteht dieses gutartige knotige Wachstum aufgrund Veränderungen des zentralen bindegewebigen Anteils der Prostata.
Das Fachgebiet der Urologie bietet Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung ein weiteres innovatives Behandlungsverfahren an. Mit der „Aquabeam“-OP Roboter Methode kann durch die Kombination von Ultraschallbildgebung und einem hochfokussierten Wasserstrahl das überschüssige Prostatagewebe exakt und schonend abgetragen werden.
Im Vergleich zu den bisher etablierten Methoden, kann der Operateur das Zielgewebe genau identifizieren und markieren. Im Anschluss wird das Gewebe durch den robotergeführten Hochdruck-Wasserstrahl abgetragen. Durch den schnellen und präzisen Abtrag kommt es zur geringen Gewebsreizung und wird somit als sanftere Operationsmethode als die bisher angewandten gängigen Operationstechniken gesehen.
Durch die „live“ Darstellung der Prostata mit Ultraschall während der gesamten Operation besteht so gut wie keine Gefahr für den Schließmuskel und einer dadurch verursachten Inkontinenz. Somit und in den meisten Fällen kann die Funktion des Samenergusses erhalten werden.
Die „Aquabeam“ Methode ist die erste robotische Behandlungsmöglichkeit der gutartigen Prostatavergrößerung und ermöglicht uns die Behandlung an jeden Patienten individuell anzupassen. Durch das neue Operationsverfahren kann die Operationszeit von ca. einer Stunde auf ca. 15 Minuten reduziert werden. Dies verkürzt auch die Dauer und Belastung der Vollnarkose.
Die generelle operative Behandlung von gutartigen Gewebevermehrungen in der Prostata ist bereits seit vielen Jahrzenten mittels Elektroresektion oder Laserenukleation oder Vaporisation durchführbar. Dabei wird das überschüssige Gewebe verdampft bzw. entkernt.
Die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen sollte von Männern ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig durchgeführt werden. Durch die Einteilung in mehrere Stadien ergeben sich für dieses Krankheitsbild unterschiedliche Behandlungsansätze, wovon im Einzelfall auch abgewichen wird. Grundsätzlich ist eine operative Behandlung kaum vermeidbar, wenn ein wiederkehrenden Harnverhalten besteht, Infekten in den Harnwegen oder eine Prostatablutungen auftritt, diagnostizierte Harnblasensteinen und Störung der Nierenfunktion vorliegen. Immer ist im Gespräch mit dem Patienten die geeignetste Behandlung zu erörtern und abzusprechen!
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