Venen-OP im Sommer bringt Vorteile
Das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, eines der wenigen Venen-Kompetenzzentren in Österreich, bietet umfassende Versorgung und moderne Behandlungsmethoden. Die Fachärztin und Phlebologie-Expertin, Erste Oberärztin Dr. Christiane Dreschl, MBA, warnt: Viele warten zu lange mit der Behandlung – frühzeitig zu handeln, lohnt sich.

Venenleiden in den Beinen sollten nicht unterschätzt werden. Rechtzeitiges Handeln schützt die Gesundheit und sorgt für unbeschwertes Wandern.
Krampfadern sind eine weit verbreitete Erkrankung, die bei vielen Menschen zu bräunlichen Hautverfärbungen, Hautveränderungen und im schlimmsten Fall zu chronischen Geschwüren führen können. Unbehandelt erhöht sich das Risiko für Blutungen, Entzündungen und tiefe Beinvenenthrombosen.
Der Sommer mit hohen Temperaturen belastet die venösen Gefäße zusätzlich. Besonders bei längeren Flugreisen, heißen Klimazonen und eingeschränkter Bewegung steigt die Gefahr für geschwollene Beine und Thrombosen. Dr. Christiane Dreschl, MBA Fachärztin am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, empfiehlt eine frühzeitige Behandlung, um Beschwerden zu lindern und Gefahren zu vermeiden. Bei Reisen sind Maßnahmen wie Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und Kompressionsstrümpfe besonders wichtig, um die Blutzirkulation zu schützen und schwerwiegende Komplikationen wie Lungenembolien zu verhindern.

Chirurgie-Team der Venen-Ambulanz:
OÄ Miriam Handjiev, OA Dr. Pero Zanchi, FÄ Dr. Maria Greiner, EOA Dr. Christiane Dreschl, MBA und Leiter der Allgemeinchirurgie OA Dr. Andres Grün (v.l.n.r.)
Wer sollte besonders vorsichtig sein?
Nicht nur Reisende sind betroffen. Vor allem ältere Menschen, Immobilisierte, Schwangere, Frauen in hormoneller Behandlung, Übergewichtige, Raucher sowie Personen mit Venenschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Tumorerkrankungen zählen zu den Risikogruppen. Angehörige mit familiärer Vorbelastung sollten frühzeitig ärztlichen Rat einholen, um mögliche Gefahren zu minimieren. Durch regelmäßige Kontrollen und Bluttests lässt sich das persönliche Risiko besser einschätzen.
Alarmzeichen erkennen – Wann sollte man zum Arzt?
Bei folgenden Symptomen ist sofort fachärztliche Abklärung angezeigt:
- Plötzliche Schwellung eines Beins
- Ziehende oder stechende Schmerzen im Bein
- Rötung, Überwärmung oder glänzende Haut im betroffenen Bereich
- Spannungsgefühle oder Schmerzen in Ruhe
- Schmerzen nur an einem Bein, oft begleitet von Unsicherheit oder Unwohlsein
Je früher eine venöse Erkrankung erkannt wird, desto einfacher lässt sie sich behandeln und Komplikationen vermeiden.
Behandlungsmethoden in der Venen-Ambulanz
Bei Beschwerden werden die Beinvenen mittels Ultraschall genau untersucht, um den Blutfluss und die Funktion der Venenpumpen zu beurteilen. Zusätzlich erfolgen Messungen des Abflusses über das tiefe Venensystem.
Bei Diagnose einer Thrombose erhält der Patient blutverdünnende Medikamente sowie das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -bandagen.
Beim Krampfadernleiden richtet sich die Therapie nach der Schwere der Beschwerden. Oft reicht eine konservative Behandlung mit Venentherapeutika und Kompressionsstrümpfen nicht mehr aus, weshalb eine Operation empfohlen wird. „Die Therapie muss individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt sein“, betont Dr. Dreschl.
Im Elisabethinen-Krankenhaus werden zwei Operationsmethoden angeboten:
- Klassisches Stripping: Über einen kleinen Schnitt in der Leiste wird die große Rosenvene abgesetzt und mittels Sonde operativ entfernt, entweder teilweise oder vollständig bis zum Innenknöchel. Die Seitenäste werden über kleine Hautschnitte herausgezogen.
- Endoluminale Radiofrequenztherapie (RFO): Dabei wird eine schmale Sonde ultraschallgezielt in die kranke Stammvene eingeführt. Durch Hitze verschließt die Sonde die Vene, die dann schrumpft und verschlossen wird. Diese Methode gilt als besonders gewebeschonend, verursacht weniger Blutergüsse, ist schmerzärmer und führt zu kürzeren Genesungszeiten. Patienten mit Übergewicht oder Durchblutungsstörungen profitieren ebenfalls von diesem Verfahren, da es schonend wirkt und eine rasche Rückkehr in den Alltag ermöglicht.
Veneneingriffe im Sommer: Warum jetzt der richtige Zeitpunkt sein könnte
Auch im Sommer lässt sich diese Technik ebenso sicher und zuverlässig durchführen wie in anderen Jahreszeiten. „Wenn die Entscheidung für einen Veneneingriff fällig ist, denken viele erst an Winter oder ungünstige Jahreszeiten. Dabei bietet der Sommer wichtige Vorteile für den Heilungsprozess – von besserer Planung bis zu kürzeren Genesungszeiten“, fasst EOA Dr. Christiane Dreschl, MBA zusammen. Eine Operation im Sommer kann dazu beitragen, Beschwerden frühzeitig zu beheben und die Beine dauerhaft gesund zu erhalten.
Vorteile einer Veneneingriff im Sommer
- Bessere Planung und Verfügbarkeit: Im Sommer sind operative Termine oft flexibler, Wartezeiten können minimiert werden.
- Optimale Heilungsbedingungen: Warme Temperaturen fördern die Durchblutung und beschleunigen Wundheilung. Kälte- und Glättebedingungen im Winter entfallen.
- Erleichterte Mobilisation: Die angenehmen Temperaturen erleichtern die Bewegungsübungen, die für den Heilungsverlauf wichtig sind.
- Mehr Tageslicht für Nachsorge: Längere Tageslichtphasen unterstützen eine effiziente Betreuung und schnelle Rückkehr in den Alltag.
- Keine wetterabhängigen Einschränkungen: Schnee, Eis und Glätte sind kein Hindernis für Nachsorgetermine.
Hintergrund Info
Chirurgie als „Venen Kompetenz-Zentrum” zertifiziert
Der deutsche Berufsverband der Phlebologen (Fachärzte für Venenerkrankungen) zertifizierte die Chirurgie im Elisabethinen-Krankenhaus offiziell zum „Venen Kompetenz-Zentrum”.
Österreichweit ist es damit das zweite Krankenhaus, das als „Venen Kompetenz-Zentrum“ zertifiziert wurde. Zertifizierte Zentren stellen eine hohe Behandlungsqualität sicher und zeichnen sich dadurch aus, dass Diagnostik und Therapie dem neuesten Stand des Wissens entsprechen. Sie stellen daher auch unterschiedliche Therapiemethoden zur Auswahl, um für jeden Patient die individuell beste Behandlung zu gewährleisten. „Insbesondere bei komplexen Krankheitsbildern wie den wiederauftretenden Krampfadern, so genannten Rezidiven, sind Expertise und Erfahrung des/der behandelnden Arztes/Ärztin entscheidend
TIPPS VON DER EXPERTIN FÜR GESUNDE BEINE
EOA DR. CHRISTIANE DRESCHL, MBA

Fachärztin und Phlebologie-Expertin, Erste Oberärztin Dr. Christiane Dreschl, MBA, warnt: Viele warten zu lange mit der Behandlung – frühzeitig zu handeln, lohnt sich.
- Bewegung im Alltag und aktive Bewegungsübungen
- Bei langen Autofahrten oder Flügen zwischendurch aufstehen und die Füße vertreten
- Beine hochlagern (wenn möglich, auch bei Reisen) – dadurch kann das Blut einfacher zum Herzen zurückfließen
- Nicht mit angewinkelten oder überschlagenen Beinen sitzen – das behindert den Blutfluss uns und ist daher nicht gut für die Venen
- Im Sitzen die Wadenmuskeln benutzen: (Wechsel zwischen Zehen- und Fersenstand durchführen, Kreisen der Füße)
- Ausreichend trinken (wenn möglich Alkohol und Kaffee vermeiden)
- Weite, bequeme Kleidung tragen
- Tragen von Kompressionsstrümpfen (vor allem bei chronischen Venenerkrankung oder Krampfadern)
- Thromboseprophylaxe bei erhöhtem Thromboserisiko (z.B. angeborene Gerinnungsstörung)
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um das Thema Venen-Kompetenzzentrum trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 3 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.

Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.

Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.

Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.

