Smartwatch und Tablet im Einsatz für geriatrische Remobilisation
Diese Geräte messen wichtige Gesundheitswerte wie Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Schrittzahl und übertragen die Daten direkt an die Ärzt:innen oder Therapeut:innen. So können ältere Patient:innen ihre Genesung aktiv mitgestalten, den Heilungsverlauf beschleunigen und ihre Lebensqualität langfristig verbessern. Während die FH-Kärnten das Projekt wissenschaftlich begleitet, sammelt das Elisabethinen-Krankenhaus praktische Erfahrungen mit den neuen Technologien.
Das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt setzt gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten (FH-Kärnten) neue Maßstäbe in der medizinischen Versorgung älterer Menschen. Im Rahmen des europaweiten Projekts RehAlliancE werden innovative digitale Technologien getestet, die die Rehabilitation und Betreuung älterer Patient:innen revolutionieren sollen.
Ziel ist es, digitale Technologien wie tragbare elektronische Geräte, die direkt am Körper oder in der Kleidung getragen werden, um Daten zu messen und zu analysieren (Wearables) , Online-Beratungen und Videoanleitungen zu entwickeln und zu erproben, die älteren Menschen bei ihrer Rehabilitation helfen. Gerade in ländlichen Regionen ist es oft schwierig, schnell eine/ Ärzt:in beziehungsweise einen Therapeut:in zu erreichen. Deshalb setzen die Projektpartner auf diese modernen Lösungen, damit ältere Menschen Übungen bequem zuhause oder in ihrer Nähe durchführen, ihren Fortschritt überwachen und den Therapieplan bei Bedarf anpassen können.
Physiotherapeut Achim Herkner begleitet Patientin Renate Maier aus Klagenfurt schon länger. Mit dem neuen digitalen Angebot kann Frau Maier künftig nicht nur die regulären Therapieeinheiten wahrnehmen, sondern auch mithilfe des Tablets Trainingseinheiten wiederholen und so ihre Genesung aktiv unterstützen.
Digitales Reha-Programm für ältere Patient:innen mit Smartwatch und Tablet
Der offizielle Start des Pilotprojekts ist am 13. Oktober. Im ersten Schritt werden zehn Patient:innen der Ambulanten Geriatrischen Remobilisation (AGRM) betreut. Sie erhalten eine Smartwatch, die Puls, Sauerstoffsättigung und Schrittzahl misst, sowie ein Tablet mit verständlichen Trainingsvideos, digitalen Terminen und Erinnerungen. Die digitale Lösung (JAMES) wurde von der Klagenfurter Firma ilogs healthcare entwickelt und mit Trainingsinhalten der therapeutischen Lösung ASTRID der Grazer Geriatrischen Zentren (GGZ) erweitert. Die Betreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kärnten, dessen Team die Nutzer:innen im Umgang mit den Geräten schult. Die Therapeut:innen können die gesammelten Daten einsehen, den Fortschritt überwachen und die Therapien individuell anpassen. Zweiwöchentliche Kontrolltermine und Beratungsgespräche sichern eine kontinuierliche Betreuung und Motivation.
„Unser Department für Akutgeriatrie und Remobilisation bringt als zertifiziertes altersfreundliches Krankenhaus seine umfassende Expertise in der Versorgung älterer Menschen ein, um die Entwicklung und Erprobung neuer technischer Ansätze aktiv zu unterstützen“, erklärt OÄ Dr. Patricia Walentiny, Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie sowie Departmentleiterin der Akutgeriatrie und Remobilisation.
OÄ Dr. Patricia Walentiny, Leiterin des Departments
für Akutgeriatrie und Remobilisation
Gezielte Patient:innenauswahl für digitale Reha-Initiative
„Bei der Auswahl der Patient:innen für das Pilotprojekt legen wir besonderen Wert auf ältere Menschen, die kognitiv ausreichend gut orientiert sind mit vordergründigen Einschränkungen des Bewegungsapparats. Wir berücksichtigen vor allem diejenigen, die die digitalen Lösungen gut nutzen können und aktiv an ihrer Rehabilitation teilnehmen möchten“, erklärt Dr. Patricia Walentiny, Departmentleiter:in für Akutgeriatrie und Remobilisation. Angesichts der innovativen Ausrichtung des Projekts vertrauen wir auf die Motivation und das Engagement unserer Patient:innen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Digitalisierte Versorgung: Mehr Mobilität und bessere Nachsorge
Auf diese hohen Erwartungen bauen auch die Zielsetzungen des Projekts, die im Zentrum der wissenschaftlichen Begleitung stehen:
„Unser Ziel ist es, die Therapietreue zu erhöhen, den Zugang zu Nachsorge- und Reha-Angeboten zu verbessern – insbesondere für Patient:innen in ländlichen Regionen – und die Mobilität älterer Menschen langfristig zu fördern“, so Dr. Walentiny. Die Wirksamkeit der digitalen Lösungen wird im Rahmen umfangreicher Tests geprüft, um ihre Effektivität und Benutzerfreundlichkeit sicherzustellen.
OÄ Dr. Patricia Walentiny (links) hat sich entschieden, am europaweiten Projekt RehAllianCE in Kooperation mit der Fachhochschule Kärnten teilzunehmen. Ziel ist es, die Entwicklung und Erprobung innovativer technischer Ansätze für die Rehabilitation älterer Menschen aktiv zu fördern. Für das Projekt wurden zehn Patient:innen ausgewählt, darunter die Klagenfurterin Renate Maier. Einer der drei Therapeut:innen im Team ist Physiotherapeut Achim Herkner.
Wissenschaftliche Begleitung
Das Projekt wird wissenschaftlich vom Institute for Applied Research on Ageing (IARA) an der FH-Kärnten unter Leitung von Johannes Oberzaucher begleitet. „Unsere Aufgabe ist es, die Wirksamkeit der entwickelten Lösungen kontinuierlich zu evaluieren, um die Versorgung der älteren Generation in ganz Europa nachhaltig zu verbessern“, so Dr. Oberzaucher.

Wissenschaft @work: FH-Prof. DI Dr. techn. Johannes Oberzaucher und
Maja Četić, Junior Researcher von der FH Kärnten
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um das Thema „Patient Blood ManagementAltersfreundlichekeit“ trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu einem 3 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.

Ziel 3 Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Ziel 4
Hochwertige Bildung

Ziel 17
Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen

