Tag Wiederbelebung

Der weltweite Tag der Wiederbelebung am 16. Oktober soll das Bewusstsein stärken, wie wichtig es ist, Herz-Kreislauf­stillstände zu erkennen und schnell mit Wiederbelebungs­maßnahmen zu reagieren.

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt hat seine Mitarbeitenden zu einer Mitmach-Aktion eingeladen. 

Zusätzlich zu den regelmäßigen verpflichtenden Reanimationsschulungen können Teilnehmende unter Anleitung von speziell geschulten Fachkräften den Zyklus von 30 Herzdruck­massagen und 2 Beatmungen an einer Übungspuppe üben.

Warum ist der Tag der Wiederbelebung so wichtig?

In Österreich erleiden 10.000 bis 12.000 Menschen jährlich einen plötzlichen Herzkreislaufstillstand. Das betrifft statistisch alle 45 Minuten einen Menschen in Österreich. Es überleben nur ca. 10% der Betroffen.

Zum Vergleich: 2023 starben 396 Menschen bei Verkehr­sunfällen in Österreich. 

Gründe, warum Laien­reanimation zögerlich oder gar nicht durchgeführt wird:

• Viele Menschen haben zuletzt zur Führerscheinprüfung eine Wiederbelebungs­schulung bei der Ersten Hilfe Ausbildung gehabt. Daraus resultierten Ängste und Unsicherheit, etwas falsch zu machen.
• Auch die Befürchtung vor rechtlichen Konsequenzen wird immer wieder angegeben.
• In öffentlichen Räumen werden immer mehr AED (Automatisierter Externer Defibrillator/ „Defi“) installiert. Trotz selbst­erklärender Handhabung - mit Öffnung des Deckels wird jeder Schritt eindeutig ansagt - bestehen Vorbehalte zur Nutzung.

Reanimations­versorgung geht uns alle an!

• 60 bis 70% der Herzkreislaufstillstände passieren im Freundes- oder Familienkreis.
• Unabhängig von Alter, Gesundheit oder Fitness - der plötzliche Herztod kann jeden treffen.
• Ohne sofortige Wiederbelebung sinkt die Überlebenschance pro Minute um 10%.
• Unverzüglich eingeleitete Wiederbelebungs­maßnahmen verdoppeln bis verdreifachen die Überlebenswahrscheinlichkeit.
• Nach 3 bis 5 Minuten führt ein akuter Sauerstoffmangel zu irreversiblen Schädigungen des Gehirns.
• Rettungsdienste benötigen durchschnittlich 8 Minuten oder länger bis zum Eintreffen am Notfallort.
• Defibrillation mittels AED kann in mindestens 25% der Fälle lebensrettend sein.

In Österreich könnten jährlich über 1.000 Menschen durch schnelle Hilfe gerettet werden.

Einem Menschen einen zweiten Geburts­tag schenken, kann man mittels:

Prüfen- Rufen- Drücken- Schocken

1. Prüfen: Bewusstsein und Atmung kontrollieren. Kopf nach hinten überstrecken.

2. Rufen: Notrufnummer 144 oder 112 wählen.

3. Drücken: sofort Herzdruck­massage starten. 30 Kompressionen im Rhythmus des Radetzkymarschs, dann 2 Beatmungen.

4. Schocken: AED anwenden, sobald verfügbar. AEDs finden sich an vielen öffentlichen Orten wie Ämtern, Bank­filialen oder bei Polizei und Feuerwehr.
 

Laien­reanimation ist einfach. Man kann nichts falsch machen – außer nichts zu tun!
Alles, was Sie brauchen, sind Ihre Hände.
Jeder, überall auf der Welt, kann Leben retten!

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