Seligsprechungsverfahren eröffnet

Frater Fortunatus Thanhäuser OH

Am 22. November 2014 wurde in Kattappana (Kerala, Indien) das Seligsprechungsverfahren unseres Mitbruders Frater Fortunatus Thanhäuser mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet.


Der von Bischof Msgr. Matthew Arackal zelebrierte Festgottesdienst wurde in der Pfarrkirche zum heiligen Georg in Kattappana gefeiert.

 

Das Seligsprechungsverfahren wurde nach einem schriftlichen Antrag (supplex libellus) des Generalpostulators Frater Elia Tripaldi eingeleitet, das dieser im Namen der Generalleitung des Ordens und der Kongregation der Schwestern der Nächstenliebe vom heiligen Johannes von Gott eingereicht hatte. Kraft dieses Vorgangs darf Frater Fortunatus ab nun „Diener Gottes“ genannt werden.

 

Festgottesdienst in der Pfarrkirche zum heiligen Georg in Kattappana

 

 

LebenslaufFrater Fortunatus, dessen weltlicher Name Bernhard lautete, wurde am 27. Februar 1918 in Berlin geboren. Er war das älteste von drei Kindern und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Volpersdorf , einer kleinen Ortschaft in Schlesien (heute gehört die Ortschaft zu Polen und heißt Wolibórz). 1935 trat er in Breslau (dem heutigen Wroclaw) in den Orden ein und wurde am 20. September desselben Jahres in das Noviziat aufgenommen.

 

Nach der Ablegung der einfachen Gelübde am 21. November 1936 musste er, zuerst aufgrund der Kirchenfeindlichkeit der nationalsozialistischen Kräfte und dann bedingt durch den Zweiten Weltkrieg, 10 Jahre auf die Ablegung der feierlichen Profess warten, die erst im Jahr 1946 vollzogen werden konnte.

 

In dieser Zeit bildete er sich zum Krankenpfleger und medizintechnischen Assistenten aus. In dieser Funktion konnte er noch bis 1950 im Krankenhaus der Brüder in Breslau weiterarbeiten. 1950 wurde er dann zusammen mit den anderen deutschen Brüdern aus Schlesien, das inzwischen Polen zugesprochen worden war, ausgewiesen.

 

Das mit Blumen geschmückte Grab von Frater Fortunatus in Kattappana

 

 

Begründer der Indischen OrdensprovinzIn den folgenden Jahren war er einer der Hauptakteure bei der Errichtung und Entwicklung der Rheinischen Provinz, die später der Bayerischen Provinz angeschlossen wurde. Auf Bitten eines indischen Bischofs beschlossen die Brüder der Rheinischen Provinz 1969, eine Mission in Indien zu gründen. Mit dem Vorhaben wurde der damals 51jährige Frater Fortunatus zusammen mit zwei weiteren Brüdern beauftragt. So entstand in Kattappana im Bundesstaat Kerala das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, das heute zu den wichtigsten Gesundheitseinrichtungen der Region gehört. 

 

Das "St. John's Hospital" in Kattappana

 

 

"Schwestern von der Nächstenliebe des heiligen Johannes von Gott"1977 übertrug Frater Fortunatus die Leitung des Krankenhauses einem anderen Mitbruder und widmete sich fortab den Menschen im “Poorhome” (Haus der Armen), das auf dem Krankenhausgelände errichtet worden war. Im selben Jahr gründete er, zusammen mit einigen Frauen, die Schwesterngemeinschaft der “Schwestern von der Nächstenliebe des heiligen Johannes von Gott”, die 1994 vom Diözesanbischof anerkannt wurde und heute ca. 90 Schwestern zählt.

 

Frater Fortunatus war der Initiator noch vieler anderer Aktionen und Programme für die Ärmsten der Armen und legte mit seiner Tätigkeit den Grundstein zur heutigen Indischen Provinz. Bereits zu Lebzeiten als „Vater der Armen“ verehrt, starb Frater Fortunatus in Kattappana im Ruf der Heiligkeit am 21. November 2005 im Alter von 87 Jahren.

 

 

Impressionen von der Feier Kattappana

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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