Prof. Dr. Walter Pilgerstorfer Preis

Eine Studie, für die Prim. Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler und OÄ Dr. Julia Ganhör-Schimböck von der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitalspartner Ordensklinikum Linz und Konventhospital Barmherzige Brüder, am 13. Juni ausgezeichnet wurden, gibt jungen Frauen Hoffnung. Untersucht wurde eine neue Behandlungsmethode, dank der bei Gewebeveränderungen im Gebärmutterhals eine Operation vermieden werden kann.

Etwa 80 Prozent der Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit humane Papillomaviren (HPV). Meist verschwindet diese Infektion ohne Symptome. Diese Viren können aber auch zu Gewebeveränderungen im Gebärmutterhals führen. Rund 400 Frauen erkranken jährlich österreichweit an Gebärmutterhalskrebs, verursacht durch HPV. Im Vergleich zu dieser relativ kleinen Zahl schätzt man, dass es in Österreich circa zu 50 000 auffälligen „Krebsabstrichen“ (PAP-Abstrichen) pro Jahr kommt; circa 6000 Operationen, sogenannte Konisationen, werden wegen Krebsvorstufen in Österreich pro Jahr durchgeführt. „Wir führen diese Operationen zum größten Teil in Lokalanästhesie durch und sind damit Vorreiter in Österreich“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler..

70 Prozent der Patientinnen vollkommen geheilt

„Die Konisation ist eine kleine Operation in Lokalanästhesie, kann aber bei jungen Frauen aber zu Problemen in nachfolgenden Schwangerschaften führen im Sinne  einer Schwächung des Gebärmutterhalses. Dies kann die Rate an Frühgeburten erhöhen. Alternativ besteht die Möglichkeit einer Behandlung mit Trichloressigsäure (TCA), einer organischen Säure, die in der Medizin unter anderem zur Verätzung von Warzen eingesetzt wird. Unsere Studie hat gezeigt, dass sich bei über 70 Prozent der Patientinnen die Gewebeveränderungen zurückgebildet haben“, erklärt OÄ Dr. Ganhör-Schimböck.

102 Patientinnen wurden in der Studie getestet, die von 2019 bis 2020 in Kooperation mit der Med. Uni. Wien. Dafür gab es nun den Dr. Walter Pilgerstorfer Preis. Dazu Primar Hefler: „Wir sind stolz, dass wir mit einer von uns initiierten und auch durchgeführten klinischen Studie den bekannten und renommierten Prof. Dr. Walter Pilgerstorfer-Preis 2023 gewinnen konnten-der Dank gilt dem ganzen Studienteam und der ganzen Abteilung“,

Hintergrundinfo:

Der Prof. Dr. Walter Pilgerstorfer Preis ist ein Wissenschaftspreis für Ärzte in OÖ, der 1989 von der Medizinischen Gesellschaft für Oberösterreich ins Leben gerufen wurde. Die Auswahl der Preisträger*innen erfolgt durch einen Ausschuss der Medizinischen Gesellschaft, der sich aus dem Präsidenten, dem 1.Vizepräsidenten und der Pastpräsidentin zusammensetzt. Der Preis wird jährlich vergeben, ist mit € 5.000,– dotiert und kann auf mehrere Autor*innen aufgeteilt werden. Der Preis wird für eine Arbeit vergeben, die das Gebiet der klinischen Medizin oder der medizinischen Grundlagenforschung betrifft und bevorzugt in Oberösterreich durchgeführt worden ist.

v.li.: OÄ Dr. Julia Ganhör-Schimböck; Prim. Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler; PD Dr. Richard Schwameis, MD, PhD; Studiensekretärin Victoria-Laudia Hadjari