Hospitalität
– unser Selbstverständnis
Die Hospitalität bildet das Fundament des Ordens der Barmherzigen Brüder. Das Wort leitet sich vom lateinischen Wort „hospitalitas“ ab und kann mit „Gastfreundschaft“ übersetzt werden, muss aber um einige Dimensionen ergänzt werden, um die volle Bedeutung des Wortes im Sinne der Barmherzigen Brüder widerzuspiegeln.
- Hospitalität ist die Zuwendung zum Menschen nach dem Modell des Ordensstifters Johannes von Gott, also die vorbehaltlose und bedingungslose Zuwendung zum Hilfesuchenden Menschen.
- Diese Zuwendung soll – um Gutes auch gut tun zu können – auf hohem fachlichem Niveau erfolgen.
- Eine „rein technisch professionelle“ Zuwendung würde nicht dem ganzheitlichen Menschenbild des heiligen Johannes von Gott entsprechen. Sie soll daher um Menschlichkeit und die Sorge um die spirituelle Dimension des Menschen erweitert werden.
Hospitalität im Sinne der Barmherzigen Brüder ist also die uneingeschränkte, fachlich kompetente und christliche Gastfreundschaft.
Diese Aussagen müssen auf den jeweiligen Zweck eines apostolischen Werkes hin interpretiert werden. Ausgangspunkt für diese Interpretation ist das Leben des Ordensgründers des heiligen Johannes von Gott.
Beispiele „Neuer Hospitalität“
- Spezialambulanzen für gehörlose Menschen (Graz, Linz, Wien)
- medizinische Versorgung und pflegerische Betreuung Unversicherter oder Mittelloser (Wien)
- Dialysezentrum Wien-Donaustadt in Kooperation mit der WGKK und dem KAV
- Kooperationen mit Selbsthilfegruppen (Linz)
- Betreuung Obdachloser (Preßburg/Bratislava)
- Therapiestation für Drogenkranke – Walkabout
- etc.
Der Stellenwert der Hospitalität zeigt sich auch darin, dass die Barmherzigen Brüder zusätzlich zu den drei Gelübden, die Mitglieder aller Ordensgemeinschaften ablegen (Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit), als viertes Gelübde das der Hospitalität ablegen.