200. Halsschlagader-OP in Regionalanästhesie
Rund 40.000 Menschen in Österreich erleiden jährlich einen Schlaganfall. Eine der Hauptursachen sind atherosklerotische Ablagerungen in den Blutgefäßen, die zu gefährlichen Verengungen – insbesondere in der Halsschlagader (Arteria carotis) – führen. Bei hochgradiger Einengung von mehr als 70 bis 80 Prozent oder ersten neurologischen Symptomen ist eine Operation häufig die beste Maßnahme zur Schlaganfall-Prävention.
Seit November 2022 bieten die Barmherzigen Brüder Linz den Eingriff auch in Regionalanästhesie an. Während 2023 nur knapp 10 Prozent der Carotis-Operationen auf diese Weise durchgeführt wurden, ist das Verhältnis zwischen Vollnarkose und Regionalanästhesie mit 51 Prozent zu 49 Prozent heute beinahe ausgeglichen.
„Der entscheidende Vorteil der Regionalanästhesie liegt in der unmittelbaren neurologischen Kontrolle“, betont Primar Priv.-Doz. Dr. Jürgen Falkensammer, Leiter der Gefäßchirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz. „Während der Operation können wir direkt mit den leicht sedierten Patient*innen kommunizieren und so eine Minderdurchblutung des Gehirns rasch erkennen und entsprechend gegensteuern – das ist bei einer Vollnarkose nur über ein aufwendiges Neuro-Monitoring (Gehirnstrommessung) möglich.“ Ein weiterer Vorteil: In vielen Fällen kann auf einen sogenannten Shunt – eine temporäre Gefäßüberbrückung – verzichtet werden, was das Risiko von Komplikationen ebenfalls reduziert.
Auch für ältere oder Menschen mit einer Vorerkrankung ist die Regionalanästhesie oft die bessere Wahl. „Diese Methode schont das Herz-Kreislauf-System und ermöglicht eine besonders sichere Steuerung der Hirndurchblutung“, erklärt Anästhesist OA Dr. Paul Braza. Möglich ist dies durch den Einsatz modernster Ultraschalltechnik, mit der das Operationsgebiet exakt lokalisiert und dadurch eine gezielte Schmerzausschaltung erreicht werden kann.
Bild: © Barmherzige Brüder, Abdruck honorarfrei
(v.l.n.r.) Primar Priv.-Doz. Dr. Jürgen Falkensammer, Abteilungsvorstand der Gefäßchirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz und Anästhesist OA Dr. Paul Braza mit der zweihundertsten Patientin, die heute an der Carotis in Regionalanästhesie operiert wurde.

Bild: © Barmherzige Brüder, Abdruck honorarfrei
(v.l.n.r.) Primar Priv.-Doz. Dr. Jürgen Falkensammer, Abteilungsvorstand der Gefäßchirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz und Anästhesist OA Dr. Paul Braza mit der zweihundertsten Patientin, die heute an der Carotis in Regionalanästhesie operiert wurde.