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Der Garten hinter den Mauern des Elisabethinen-Krankenhauses bzw. Konvents in Klagenfurt ist eine wunderbare Augen- und eine wertvolle Bienenweide. Hinter dem Krankenhaus erstreckt sich zwischen Obstbäumen und Sträuchern eine parkähnliche Anlage mit Gemüsebeeten und Blumenwiesen und einer bunten Sträuchervielfalt. Hier umschwirren die Klosterbienen die Blüten.
Im Bienenparadies
Im Vorjahr hat der Klostergarten Zuwachs bekommen. In Zusammenarbeit mit Bienenwirtschaftsmeisterin Ing. Mag. Michaela Kohlbacher-Schneider holten sich der Konvent und das Krankenhaus der Elisabethen mit vier Bienenvölkern wieder „ein Stück Natur in die Stadt“. Seit dem ist sie für die Besorgung der Bienen im Klostergarten der Elisabethinen verantwortlich und kommt förmlich selbst ins „Schwärmen“: „Es gibt hier ein riesiges Angebot blühender Pflanzen und Bäume. Für die Bienen ist der Klostergarten ein Paradies.“ Als Stadtimkerin hat sich Kohlbacher-Schneider viel Wissen über die schwarz-gelben Insekten angeeignet, kann über die nützlichen Tiere ohne Punkt und Komma aus dem Nähkästchen plaudern. Zum Beispiel, warum sie sich in urbaner Umgebung immer wohler fühlen. „Die Menschen in der Stadt verwenden in ihren Gärten und Anbauflächen viel weniger Pestizide als etwa auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.“
Ing. Mag. Michaela Kohlbacher-Schneider trifft man meist im Klostergarten bei ihren fleißigen Schützlingen an
Ein neues Bienenvolk entsteht
Für Mag. Michaela Kohlbacher-Schneider ist das Summen nach dem Winter ein beruhigendes Gefühl. „Ein Bienenvolk haben wir leider verloren, was nicht dem strengen Winter geschuldet ist, sondern der günstigen Entwicklungszeit für die Varroamilbe während des letzten Sommers.“ Jetzt soll in den kommenden Wochen ein Ableger, das heißt ein Jungvolk, entstehen, das ab dem nächsten Jahr dann zusätzlichen Honigertrag bringen wird. Zunehmend mehr Imker setzen wieder auf den natürlichen Schwärmtrieb der Bienen. „Für eine Stadtimkerin ist das allerdings schwierig. „Man kann sich ja nicht aussuchen wo die Bienen schwärmen. Da viele Schwärme entwischen, ist diese Vermehrung für den Imker schwer kontrollierbar“, erklärt Kohlbacher-Schneider.
Sie setzt daher auf den alternativen Weg der Völkervermehrung. Die Ablegerbildung ist ein Bestandteil der Imkerei, um die Bienen gezielt zu vermehren. „Nach insgesamt fünf Wochen Ablegerproduktion kann man anhand der Brutwaben beurteilen, ob die Königin gut begattet wurde und für das folgende Jahr mit einem Wirtschaftsvolk zu rechnen ist“, hofft die Imkerin geduldig auf Erfolge bei der Völkervermehrung
Harmonisches Nebeneinander
Zunehmend begeistern sich auch junge Leute, wie etwa die Klienten des Therapiegartens, der auch im Klostergarten und nur unweit der Bienenvölker beheimatet ist, für die Imkerei. Gründe dafür gibt es viele. Das harmonische Nebeneinander sorgt für Überraschungen, verrät die Klagenfurterin. „Gerade erst hat mich der Therapiegarten mit der Pflanzung einer bienenfreundlichen Apfelbeere überrascht.“ Die Klienten der städtischen Drogenberatung „Viva“ lieben es die fleißigen Bienen zu beobachten. Der Therapiegarten, der vom Konvent der Elisabethen zur Verfügung gestellt wird, hilft den Betroffenen, sich wieder für die Welt zu öffnen. Bis zu zwölf Klienten kommen zweimal pro Woche in Begleitung eines „Viva"- Mitarbeiters hierher. Gearbeitet wird oft bis zu vier Stunden lang. Das geht vom Umstechen im Frühjahr, Anfertigen oder Bemalen von Gartenutensilien bis zum Unkraut jäten und natürlich dem Ernten.
Die Heilmittel der Honigbienen
Dass die Bienen nicht nur für die Seele heilsam, sind sondern gesundheitlich wertvoll sind und Honig nicht das einzige Goldstück aus der Schatztruhe der Bienen ist, wussten bereits die Lateiner. „Ubi Apis ibi salus“ – wo Bienen sind, da ist Gesundheit. Dies bestätigt auch die Leiterin der Anstaltsapotheke des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt, Mag. Dr. Iris Wille. „Bienenprodukte steigern die Abwehrkraft und die Bildung roter Blutkörperchen sowie die Sauerstoffaufnahme in den Zellen. Damit verbessert sich der ganze Körper.“
Elisabethinen-Krankenhaus setzt auf die Honigbiene
Ein Glas Honig, ob groß oder klein, hat auch Mag. Dr. Elke Haber, MBA immer parat. Kein Wunder, denn der Anstoß Bienenvölkern im Klostergarten eine neue Heimat zu geben, kam von der Kaufmännischen Direktorin des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt. Vor einigen Jahren hat sie selbst die Leidenschaft für Bienen entdeckt und die Imkerausbildung bei Michaele Kohlbacher-Schneider absolviert. Seit 2019 ist das Ordenskrankenhaus stolzer Träger der Auszeichnung „Ich bin ein Bienenschutzgarten“ – verliehen vom gemeinnützigen Verein „Bienenschutzgarten“. „Wir leisten damit einen positiven Beitrag zu einem ökologischen Gleichgewicht“, freut sich die Kaufmännische Direktorin und setzt auf die Honigbiene.
Beide hoffen auf eine üppige Honigernte: Imkerin Ing. Mag. Michaela Kohlbacher-Schneider und Bienen-Initiatorin Mag. Dr. Elke Haber, MBA
Erfüllung der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen
Mit den Bemühungen rund um das Thema Bienenschutz tragen das Krankenhaus und der Konvent der Elisabethinen Klagenfurtauch zu fünf der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 2
Hunger beenden, Lebensmittelsicherheit und verbesserte Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Ziel 11
Städte und Siedlungen inklusiver, sicherer, widerstandsfähiger und nachhaltiger gestalten
Ziel 12
Nachhaltige Konsum- und Produktionsstrukturen sichern
Ziel 13
Vordringlich Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Ziel 15
Ökosysteme der Erde schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern. Wälder nachhaltig bewirtschaften, die Verwüstung bekämpfen und unfruchtbares Land wieder beleben und den Verlust der Biodiversität stoppen.